Fußball:Wenger bedient: «Waren nicht so gut wie wir es können»

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London (dpa) - Mesut Özil war schnell verschwunden. Im Schmuddelwetter von London verließ der Superstar des FC Arsenal nach dem 1:2 (1:1) im Gruppenspiel der Champions League gegen Borussia Dortmund schnurstracks den Rasen und eilte in die Katakomben des Emirates Stadions.

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London (dpa) - Mesut Özil war schnell verschwunden. Im Schmuddelwetter von London verließ der Superstar des FC Arsenal nach dem 1:2 (1:1) im Gruppenspiel der Champions League gegen Borussia Dortmund schnurstracks den Rasen und eilte in die Katakomben des Emirates Stadions.

Während die BVB-Spieler draußen noch mit ihren Fans feierten, muss sich Özil dort gefühlt haben, wie ein Politiker, der seine Rede in seinem Wahlkreis 1000 Mal perfekt vorgetragen hatte und dann beim ersten großen Auftritt im Bundestag dennoch ins Stottern kam. „Wir waren nicht so gut wie wir sein können“, sagte Arsenal-Coach Arsène Wenger später. Damit meinte er auch Özil.

Ausgerechnet im ersten richtigen Härtetest mit dem Club der drei deutschen Nationalspieler Özil, Per Mertesacker und Lukas Podolski konnte der „König der Vorlagen“ keinen Glanz versprühen. „Es musste passieren - früher oder später“, schrieb der „Daily Mirror“ verständnisvoll, nachdem die Serie von zwölf Spielen ohne Niederlage gerissen und Özil über weite Strecken abgetaucht war. Dabei habe der Neuzugang aber auch nichts wirklich falsch gemacht. „Es war nur, dass er den alles verändernden Moment der Magie diesmal nicht produzieren konnte. Er verbrachte viel Zeit des Spiels in dem ungewohnten Zustand der Anonymität“, meinte das Boulevardblatt weiter.

Seine besten Szenen hatte Özil in der zweiten Hälfte. In der 70. Minute legte er für Santi Cazorla auf, dessen Schuss an das Lattenkreuz prallte. Zuvor fand eine seiner Ecken Per Mertesackers Kopf. Ein Tor war den Gunners aber nicht mehr vergönnt - und so wurden sie von BVB-Stürmer Robert Lewandowski und dessen Treffer zum 2:1-Endstand aus den Träumen gerissen. „Auf der Jagd nach dem Sieg haben sie ein Spiel verloren, in dem ein Unentschieden akzeptabel gewesen wäre“, bilanzierte die „Times“.

Coach Wenger war nach dem Rückschlag bedient. „Beim zweiten Tor waren wir naiv. Wenn man bedenkt, wie wenig unser Keeper zu tun hatte und dass wir trotzdem zwei Tore kassieren, kann man nur sagen, dass wir in solchen Situationen nicht reif genug sind. Wenn du das Spiel nicht gewinnen kannst, dann verliere es wenigstens nicht“, schimpfte der Franzose, dem die Dortmunder seinen 64. Geburtstag ordentlich vermiest hatten.

Die Aussichten der Gunners auf die Qualifikation für die K.o.-Phase in der Königsklasse sind nach der Heimniederlage gesunken. „Es ist eng und schwer für uns, aber möglich“, sagte Wenger zur Tabellensituation. Arsenal steht punktgleich mit Dortmund und Neapel zwar an der Spitze, muss allerdings noch bei den Konkurrenten antreten. Dann hoffen die Londoner mehr denn je auf die Özil-Magie.

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