Fußball:Weltstars nehmen Abschied - Xavi: «Würde bis 55 spielen»

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Fortaleza (dpa) - Abschied nehmen fällt schwer. Kein Wunder, dass Profis wie Englands Steven Gerrard oder Spaniens Xavi auf eine klare Ansage noch bei der Fußball-WM in Brasilien verzichteten.

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Fortaleza (dpa) - Abschied nehmen fällt schwer. Kein Wunder, dass Profis wie Englands Steven Gerrard oder Spaniens Xavi auf eine klare Ansage noch bei der Fußball-WM in Brasilien verzichteten.

„Ich würde bis 55 spielen, aber man muss realistisch sein“, sagte Xavi nach dem 3:0 gegen Australien und legte sich erneut nicht klar fest. Italiens Andrea Pirlo hat sich dagegen schon vor dem Turnier in Südamerika zu seinem bevorstehenden Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt - der mit dem 0:1 gegen Uruguay früher feststeht, als er erwartet hat.

Auch die afrikanischen Legenden Didier Drogba (Elfenbeinküste) oder Samuel Eto'o (Kamerun) werden Fans nach Brasilien zumindest bei einer WM nicht mehr sehen. Tschüss sagen ziemlich sicher auch Frank Lampard (England), Dirk Kuyt (Niederlande), Yaya Touré (Elfenbeinküste), Nigerias Rekordspieler Joseph Yobo und sein japanisches Pendant Yasuhito Endo.

Nach dem frühzeitig besiegelten Vorrunden-Aus von Welt- und Europameister Spanien erwarten Fans und Medien einen radikalen Umbruch bei der „selección“ - und den Abschied ihrer einstigen Helden. Neben Xavi (34) soll und wird wohl David Villa (32) Adieu sagen. Der Torjäger musste schon nach dem Australien-Spiel weinen.

Auch die Real-Größen Xabi Alonso (32) und Torwart Iker Casillas (33) sind wohl bald nur noch Ex-Nationalspieler. Ob Fernando Torres und Andrés Iniesta (beide 30) den Umbruch noch mitgestalten dürfen, ist fraglich. „Es ist Zeit, über die Zukunft nachzudenken. Das gilt auch für mich“, hatte Coach Vicente del Bosque nach dem Aus gesagt. Der Verband will, dass er weitermacht. Die Öffentlichkeit will das nicht.

Bei Englands Kapitän Gerrard (34) gehen die Meinungen nach dem ersten Vorrunden-Aus seit 1958 ebenfalls auseinander. Klar positioniert hat sich immerhin Coach Roy Hodgson. „Der Trainer hat mich gebeten, zu bleiben“, berichtete der Mittelfeldspieler. „Ich habe ihm aber gesagt, dass ich mindestens drei Wochen brauche, um einen klaren Kopf zu bekommen.“ Das bittere Scheitern hat den Profi aus Liverpool hart getroffen. „Es tut immer noch weh, ich bin gebrochen von dem, was die letzten Wochen passiert ist. Ich muss davon wegkommen, in Urlaub gehen und einen klaren Kopf bekommen.“

Pirlo hat sich dagegen schon längst entschieden. Der 36-Jährige kündigte mehrfach an, Nachwuchskräften nicht im Weg stehen zu wollen. „Es würde keinen Sinn machen, weiterzuspielen, man muss den Jungen Platz machen“, sagte er direkt vor der WM.

Während sich der Regisseur der „Squadra Azzurra“ nach der Niederlage gegen Uruguay zwar bitter enttäuscht, aber immerhin bewusst auf dem Platz verabschieden konnte, hat Samuel Eto'o sein letztes WM-Spiel schon beim 0:1 gegen Mexiko gemacht. In den folgenden Partien gegen Kroatien und Gastgeber Brasilien konnte er wegen seiner Knieblessur nicht spielen.

Offiziell ist Eto'o (FC Chelsea) 33 Jahre alt - viele glauben aber, dass er deutlich älter ist. Für eine weitere WM wird es daher aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr reichen, das Karriereende in der Nationalelf dagegen ist noch keine beschlossene Sache. Eto'o könne noch „drei oder vier Jahre spielen. Er ist abgesehen vom Knie physisch fit“, meinte der deutsche Trainer Volker Finke.

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