Fußball:Vogts: Klinsmanns Art «kommt nicht immer gut an»

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Jürgen Klinsmann hat sich per Videobotschaft von den US-Nationalspielern verabschiedet. Foto: Esteban Biba (Foto: dpa)

Chicago (dpa) - Jürgen Klinsmann hat sich einen Tag nach seiner Beurlaubung als US-Coach mit einer Video-Botschaft von Fans und Spielern verabschiedet.

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Chicago (dpa) - Jürgen Klinsmann hat sich einen Tag nach seiner Beurlaubung als US-Coach mit einer Video-Botschaft von Fans und Spielern verabschiedet.

„Es war eine fantastische Erfahrung und eine große, große Ehre, das Nationalteam über eine solch lange Zeit zu führen“, sagte Klinsmann in einem knapp zweieinhalbminütigen Statement auf seiner Facebook-Seite.

Klinsmann war tags zuvor nach fünfeinhalb Jahren als Trainer der amerikanischen Fußball-Nationalmannschaft beurlaubt worden. „Es ist jetzt vorbei, und das respektiere ich“, sagte Klinsmann und betonte: „Ich war zu tausend Prozent überzeugt, dass wir uns trotz der zwei Niederlagen für die WM 2018 in Russland qualifiziert hätten.“

Die US-Auswahl hatte zuletzt in der WM-Qualifikation gegen Mexiko und Costa Rica verloren. Die USA sind in ihrer Qualifikationsgruppe mit null Punkten Tabellenletzter. Nur die ersten drei Mannschaften qualifizieren sich direkt, der Vierte hat noch die Chance über die Playoffs. Derzeit haben Costa Rica (6 Punkte), Mexiko (4) und Panama (4) die besten Aussichten. Auch Honduras (3) und Trinidad & Tobago (0) liegen in der Tabelle noch vor den US-Amerikanern.

Er sei auch weiter davon überzeugt, dass sein Nachfolger Bruce Arena das Team zur Weltmeisterschaft führen werde, sagte Klinsmann und dankte den amerikanischen Fans und vor allem seinen Spielern, von denen er nach seiner Beurlaubung zahlreiche Nachrichten und Anrufe erhalten habe. „Das hat mich überwältigt und emotional berührt. Ich wünsche ihnen nur das Beste“, sagte der 52-Jährige.

Dessen technischer Berater Berti Vogts hat im Konflikt zwischen Liga und Nationalmannschaft sowie in der direkten Art Klinsmanns mögliche Gründe für dessen Ende als US-Coach ausgemacht. „Jürgen ist natürlich einer, der die Dinge, die ihn stören, anspricht. Das kommt nicht immer gut an“, sagte der frühere Bundestrainer der „Rheinischen Post“ (Mittwoch). Ob der 69-Jährige selber seinen Posten nach der Beurlaubung Klinsmanns behalten werde, sei noch offen.

Zuletzt hatte es immer wieder Berichte gegeben über Konflikte zwischen den Vereinen der amerikanischen Profiliga MLS und der Nationalmannschaft. „Es ist ein Grundproblem, dass es Reibungspunkte zwischen der Major League Soccer und dem Nationalteam gibt“, sagte Vogts dazu. „Jürgen hat viele Spieler aus Übersee dazu geholt, die Qualität haben. Das kommt in der MLS nicht gut an.“

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