Fußball:UEFA: Sonder-Kongress nur erster Schritt

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Zürich (dpa) - Die großen Korruptionsskandale haben besonders den Ruf der FIFA ruiniert. Doch wie der Weltverband ist auch die Europäische Fußball-Union UEFA in beträchtliche Schieflage geraten.

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Zürich (dpa) - Die großen Korruptionsskandale haben besonders den Ruf der FIFA ruiniert. Doch wie der Weltverband ist auch die Europäische Fußball-Union UEFA in beträchtliche Schieflage geraten.

Präsident Michel Platini ist für acht Jahre gesperrt. Sein potenzieller Erbe Wolfgang Niersbach ist wegen der Sommermärchen-Affäre beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) gestürzt und international beschädigt. Der Posten von UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino könnte bald vakant sein, wenn der Schweizer zur FIFA wechselt - als deren Chef oder Generalsekretär.

Erste Schritte aus der Krise sollen bei einem außerordentlichen Kongress am Donnerstag in Zürich gemacht werden - nur einen Tag vor dem Wahlkongress des Weltverbandes. Der Konvent aller 54 UEFA-Mitglieder ist formal notwendig, denn die UEFA muss die Grundlagen für eine eigene Präsidentschaftswahl legen.

Um alle Statuten einzuhalten, wurde im Dezember der ordentliche Kongress in Budapest von März auf Mai verschoben. Wahlen brauchen einen zeitlichen Vorlauf, doch auch in Budapest wird nun noch kein neuer Präsident gewählt. Platini soll Zeit gegeben werden, das Urteil in allen Instanzen anzufechten. Erst dann wird - eventuell - ein neuer Präsident gekürt.

Hinter den Kulissen wird gemunkelt, Infantino wolle sich absichern. Sollten seine FIFA-Ambitionen scheitern, will er sich möglichst lange als Quasi-UEFA-Boss präsentieren können - auch bei der EM im Sommer in Frankreich. Das würde mögliche Konkurrenten um die Platini-Nachfolge schwächen. Somit wird das Meeting am Donnerstag auf Finanzberichte und einige Statuten-Änderungen reduziert.

Geheimnisvoll gibt sich die UEFA in der Causa Karl-Heinz Rummenigge. Der Bayern-Chef soll wie Andrea Agnelli von Juventus Turin als Vertreter der European Club Association offiziell in die Exekutive der UEFA aufrücken. Das könnte in Zürich geschehen oder später in Budapest. Man werde sich dazu am Donnerstag äußern, hieß es auf Anfrage.

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