Fußball:Tedesco will Spartak Moskau nach der Saison verlassen

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War von September 2019 bis Mai 2021 Trainer von Spartak Moskau und trifft nun im Europa-League-Achtelfinale auf seinen Ex-Verein: Leipzig-Coach Domenico Tedesco. (Foto: Alexander Vilf/dpa)

Grund dafür sei das Coronavirus, sagt der Trainer - doch der Deutsch-Italiener wurde auch angefeindet. Leverkusen verlängert mit den Talenten Diaby und Tapsoba, Stuttgart mit Sportdirektor Mislintat.

Meldungen im Sportticker

Fußball: Der frühere Bundesliga-Trainer Domenico Tedesco will seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag bei Spartak Moskau nicht verlängern. Das sagte er am Mittwochabend nach einer 1:3-Niederlage im Topspiel der russischen Premjer-Liga bei Tabellenführer Zenit St. Petersburg, wie die Staatsagentur Tass meldete. Er habe den Eigentümer bereits am Vortag darüber informiert, dass er seinen Vertrag im Mai auslaufen lassen wolle. "Das war die schwerste Entscheidung in meiner Karriere", sagte der 35-Jährige der Agentur Tass zufolge.

Er sei stolz auf seine Zeit bei Spartak. Doch wegen der Reiseeinschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie wolle er lieber bei seiner Familie sein. "Als ich den Vertrag unterschrieben habe, konnten sie noch zu mir fliegen", sagte er. Der frühere Schalke-Coach wurde im Oktober vorigen Jahres Trainer bei Spartak. Zwischen Russland und der EU gibt es seit dem Frühjahr keinen regulären Flugverkehr wegen der Pandemie.

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Am Wochenende hatte Tedesco sich entsetzt gezeigt nach Anfeindungen eines russischen Kollegen. "Mir wurde von der gegnerischen Bank gesagt, dass sei ihr Land und ich solle es verlassen", sagte er. "Ich bin schockiert." Er habe so etwas nicht für möglich gehalten. "Wir alle lieben den Fußball. Weder Ausländerfeindlichkeit noch Gewalt haben im Sport und in unserer Gesellschaft etwas zu suchen." Zu dem Vorfall kam es am Samstag bei der Begegnung zwischen den FK Sotschi und Spartak. Die Moskauer hatten das Spiel mit 1:0 verloren. Der Torwarttrainer von Sotschi, Dmitri Borodin, rief demnach dem Deutsch-Italiener zu: "Das ist unser Land." Borodin bestätigte dies. Die Vereine hatten angekündigt, den Fall aufzuklären. Tedesco hatte Spartak Moskau vor mehr als einem Jahr im Abstiegskampf übernommen und die Mannschaft in der Vorsaison noch auf Platz sieben geführt. Derzeit ist er mit Spartak sogar Zweiter.

Tennis: Der um drei Wochen verspätete Start der Australian Open am 8. Februar ist offiziell. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Spielplan der ATP-Tour für die ersten Wochen des Tennis-Jahres 2021 hervor. Die Qualifikation für den ersten Grand Slam des Jahres ist zudem nach Doha ausgelagert und findet vom 10. bis 13. Januar statt. Grund für die Verschiebung sind die Corona-Pandemie und die geltenden Bestimmungen in Australien.

Das Tennis-Jahr beginnt am 5. Januar mit zwei Turnieren in der Türkei und Florida, gefolgt von 18 Tagen ohne ATP-Turniere. In dieser Zeit können die Tennis-Profis ihre zweiwöchige Pflicht-Quarantäne bei der Einreise nach Australien absolvieren. Vom 31. Januar bis 6. Februar gibt es dann zwei als Melbourne 1 und Melbourne 2 bezeichnete Turniere zur Vorbereitung sowie vom 1. bis 5. Februar den ATP Cup, ein Teamwettbewerb mit zwei Einzeln und einem Doppel pro Partie.

Fußball: Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen hat seine Leistungsträger Moussa Diaby und Edmond Tapsoba (beide 21) langfristig an sich gebunden. Zudem soll eine Vertragsverlängerung mit Shootingstar Florian Wirtz (17) laut übereinstimmenden Berichten des kicker und von Sky unmittelbar bevorstehen. Flügelstürmer Diaby, beim 4:0 im Derby beim 1. FC Köln am Mittwochabend Torschütze, unterzeichnete einen Vertrag bis Sommer 2025. Innenverteidiger Tapsoba verlängerte sogar bis 2026. "Die beiden sind nicht nur extrem talentierte Profis mit herausragendem Potenzial. Edmond und Moussa sind trotz ihres jungen Alters schon jetzt absolute Leistungsträger", sagte Sportgeschäftsführer Rudi Völler: "Und sie werden noch besser in den kommenden Jahren und ein wichtiger Bestandteil unserer Bayer-Elf der Zukunft werden." Eine Einigung mit U21-Nationalspieler Wirtz soll folgen. Der Mittelfeldspieler wird wohl einen neuen Fördervertrag erhalten, der ihn ab seinem 18. Geburtstag bis mindestens 2025 an die Werkself bindet.

Fußball: Der VfB Stuttgart hat den Vertrag von Sportdirektor Sven Mislintat erwartungsgemäß um zwei Jahre verlängert. Der Kaderplaner des Fußball-Bundesligisten unterschrieb am Donnerstag einen neuen bis 30. Juni 2023 gültigen Kontrakt, wie der VfB mitteilte. Mislintats ursprünglicher Vertrag wäre im nächsten Sommer ausgelaufen. "Er hat die Umstrukturierung des Kaders mit großer Motivation und Beharrlichkeit vorangetrieben und dabei neben seinem großartigen Fachwissen auch Mut und Weitsicht bewiesen", sagte Vorstandschef Thomas Hitzlsperger. Mislintat arbeitet seit April 2019 als Sportdirektor für die Schwaben. Kurz darauf folgte der Abstieg in die 2. Liga, nun zählt der VfB auch dank zahlreicher von Mislintat verpflichteter Talente zu den positiven Überraschungen der noch jungen Bundesliga-Saison. "Diesen Weg wollen wir Schritt für Schritt weitergehen - wohl wissend, dass es auch Rückschläge geben kann und wird", sagte der 48-Jährige, der zuvor als Kaderplaner bei Borussia Dortmund und dem FC Arsenal gearbeitet hatte.

Basketball: NBA-Profi Dennis Schröder hat sich im dritten Testspiel mit den Los Angeles Lakers leicht verletzt. "Dennis hat eine leichte Verstauchung des Knöchels", sagte Trainer Frank Vogel nach dem 112:107 gegen die Phoenix Suns am Mittwochabend. Ob er im letzten Testspiel am Freitag werde spielen können, sei unklar. "Wir müssen sehen, wie er sich morgen und am Freitag fühlt", sagte Vogel. Schröder selbst empfand die Schmerzen als nicht so schlimm. "Ich bin schon behandelt worden. Ich denke, das ist nichts, worüber wir uns Sorgen machen müssten", sagte der beste deutsche Basketballspieler. Die Saison beginnt für die Lakers am 22. Dezember.

Der dritte Sieg in der Vorbereitung war der erste gemeinsame Auftritt des Nationalspielers mit den Lakers-Stars LeBron James und Anthony Davis. James und Davis kamen nur in der ersten Halbzeit zum Einsatz und brachten es auf elf beziehungsweise zehn Punkte. Schröder spielte ebenfalls von Beginn an, stand aber insgesamt etwas mehr als 23 Minuten auf dem Feld und sammelte in dieser Zeit sieben Zähler, vier Rebounds und drei Vorlagen. Isaiah Hartenstein kam zuvor beim ersten Sieg der Denver Nuggets in der Vorbereitung etwas mehr als 14 Minuten zum Einsatz. Beim 126:95 gegen die Portland Trail Blazers steuerte er neun Punkte bei und damit so viele wie bei seinem Debüt für sein neues Team vier Tage zuvor.

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