Fußball:Niersbach: Unverständnis für FIFA-Sperre Beckenbauers

Lesezeit: 1 min

Berlin (dpa) - DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat erneut sein Unverständnis über die Sperre für Franz Beckenbauer durch den Fußball-Weltverband FIFA ausgedrückt.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin (dpa) - DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat erneut sein Unverständnis über die Sperre für Franz Beckenbauer durch den Fußball-Weltverband FIFA ausgedrückt.

„Die Ethikkommission der FIFA ermittelt seit mehr als zwei Jahren, und am zweiten Tag der laufenden WM verkünden sie plötzlich die Sperre für einen Mann, der aufgrund seiner Verdienste für den Fußball weltweit höchstes Ansehen genießt“, sagte Niersbach der „Süddeutschen Zeitung“ in einem Interview. Er könne deshalb nachvollziehen, dass „der Franz total verärgert und enttäuscht ist“, ergänzte der DFB-Chef.

Durch die provisorische 90-Tage-Sperre wegen „mangelnder Kooperation“ bei der Untersuchung der umstrittenen WM-Vergaben an Russland 2018 und Katar 2022 darf Beckenbauer vorerst an keiner Fußball-Aktivität teilnehmen. Zwar hat der Ehrenpräsident des FC Bayern München die Aussagen bei Chefermittler Michael J. Garcia inzwischen nachgeholt, die Sperre wurde aber noch nicht aufgehoben. „Er mag einen formalen Fehler gemacht haben, aber dafür eine Sperre zu diesem Zeitpunkt auszusprechen, dafür habe ich kein Verständnis“, betonte Niersbach.

Unabhängig vom WM-Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft in Brasilien geht der DFB-Chef davon aus, dass Bundestrainer Joachim Löw die DFB-Auswahl auch zur EM in zwei Jahren nach Frankreich führen wird. „Wir haben es klar gesagt: Es gibt den Vertrag bis 2016, und es bleibt unsere Absicht, ihn zu erfüllen“, betonte Niersbach.

Sportartikelhersteller Adidas hält trotz der Sperre für Franz Beckenbauer zu seinem Markenbotschafter. Die provisorische 90-Tage-Sperre habe keine Auswirkungen auf die Zusammenarbeit, sagte Adidas-Chef Herbert Hainer. „Franz ist seit rund 50 Jahren unser Markenbotschafter und absolut integer. Unser Vertrauensverhältnis ist davon selbstverständlich unbeeinflusst“, erklärte Hainer in einem Interview der „Bild“-Zeitung.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: