Fußball:Mourinho angeklagt - zum zweiten Mal in einer Woche

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José Mourinho: Selten so gut gelaunt (Foto: Getty Images)

Der englische Fußballverband ist mit dem Trainer von Manchester United unzufrieden. Ex-Kanzler Gerhard Schröder ist nun im Aufsichtsrat von Hannover 96. Silvia Neid nominiert für Fifa-Ehrung.

Premier League, José Mourinho: José Mourinho ist zum zweiten Mal innerhalb einer Woche vom englischen Fußballverband FA angeklagt worden. Der Trainer von Manchester United war während des Premier-League-Spiels gegen den FC Burnley (0:0) am Samstag von Schiedsrichter Mark Clattenburg auf die Tribüne geschickt worden. Er soll die Offiziellen im Spielertunnel beleidigt haben, weil er sich über einen nicht gegebenen Strafstoß geärgert hatte.

Bis zum 4. November kann Mourinho, dem nun ein weiteres Spiel auf der Tribüne droht, zu den Vorwürfen Stellung nehmen. Bereits am vergangenen Donnerstag war der 53 Jahre alte Startrainer für seine Kommentare vor dem Liga-Spiel beim FC Liverpool (0:0) angeklagt worden. Der Portugiese hatte im Vorfeld der Partie am 17. Oktober angemerkt, es könne für Schiedsrichter Anthony Taylor schwierig sein, eine "sehr gute Leistung" zu zeigen, weil Taylor in der Nähe von Manchesters Stadion Old Trafford wohnt. Die FA verbietet es Trainern, vor einem Spiel über die Schiedsrichter zu sprechen.

Bundesliga, Hannover 96: Gerhard Schröder ist in den Aufsichtsrat der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA eingezogen. Der früheren Kanzler ist eines von sechs Mitgliedern, die von der Hauptversammlung der 96-Firma für das Kontrollgremium bestellt worden sind. Der in Hannover lebende Schröder ist 96-Fan und war zuletzt am Sonntag beim 3:1-Sieg des Fußball-Zweitligisten gegen die Würzburger Kickers im Stadion. Ausgeschieden aus dem Aufsichtsrat sind nach 96-Angaben vom Dienstag unter anderem die Unternehmer Dirk Roßmann und Gregor Baum. Zu dem insgesamt achtköpfigen Gremium gehören auch die vom Stammverein entsandten Michael Beck und Uwe Krause. Die GmbH & Co. KGaA ist das für den Spielbetrieb zuständige Unternehmen.

Fußball, Italien: Trainer Frank de Boer (46) ist beim italienischen Fußball-Renommierklub Inter Mailand entlassen worden. Dies gab der 18-malige Meister am Dienstag bekannt. Der Niederländer De Boer hatte den Posten erst Anfang August übernommen.Übergangsweise wird Stefano Vecchi, Nachwuchstrainer bei Inter, die Mannschaft betreuen. Danach wird laut Informationen der Gazzetta dello Sport der ehemalige Lazio-Coach Stefano Pioli (51) übernehmen. De Boer soll noch bis Ende der Saison ein Gehalt beziehen und anschließend eine Abfindung in Höhe von 1,3 Millionen Euro erhalten. Pioli, Ex-Trainer des deutschen WM-Rekord-Torschützen Miroslav Klose bei Lazio Rom zwischen 2014 und April 2016, soll einen Vertrag bis Juni 2018 unterzeichnen und die krisengeschüttelte Mannschaft wieder auf Erfolgskurs bringen. Er würde zum neunten Coach auf der Inter-Bank in sechs Jahren aufrücken. Mit nur 14 Punkten aus elf Spielen belegt Inter den elften Platz. Die Krise ist ein schwerer Schlag für das chinesische Elektronik-Unternehmen Suning, das im Juni für einen Mehrheitsanteil von 70 Prozent am Klub 270 Millionen Euro gezahlt hatte.

Fußball, St. Pauli: Zweitliga-Schlusslicht FC St. Pauli hat auf die sportliche Talfahrt seiner Fußball-Profis reagiert und sich mit sofortiger Wirkung von Sportchef Thomas Meggle getrennt. Der 41-Jährige hatte das 1:1 der Hamburger am Montagabend gegen den 1. FC Nürnberg schon gar nicht mehr im Millerntorstadion verfolgt."Thomas Meggle hatte maßgeblichen Anteil am Klassenerhalt vor zwei Jahren und am sportlichen Aufschwung in der letzten Saison. Allerdings haben sich Differenzen bei der strategischen Ausrichtung im sportlichen Bereich ergeben, die uns diese Entscheidung haben treffen lassen", sagte St. Paulis Präsident Oke Göttlich: "Thomas ist am Millerntor weiterhin immer willkommen." Ex-Profi Meggle wird vereinsintern angelastet, einen nicht zweitliga-tauglichen Kader zusammengestellt zu haben. Wettbewerbsübergreifend sind die Hanseaten seit acht Spielen sieglos, der Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz beträgt bereits fünf Punkte.Trainer Ewald Lienen soll seine Arbeit bei den Norddeutschen hingegen fortsetzen. Der 62-Jährige wurde von den Fans in der ausverkauften Arena demonstrativ unterstützt, auch die Mannschaft stellte sich hinter den Coach.

Basketball, NBA: Basketball-Nationalspieler Dennis Schröder hat die Atlanta Hawks am Montag (Ortszeit) in der NBA zu einem 106:95 (53:44) über die Sacramento Kings geführt. Der Braunschweiger erzielte beim dritten Sieg im dritten Spiel 17 Punkte und gab fünf Assists. Allerdings traf der Hawks-Spielmacher bei seinem knapp 32-minütigen Einsatz nur fünf von 14 Versuchen aus dem Feld. Bei den Gastgebern war Center Dwight Howard (18) bester Werfer."Es war ein seltsames Spiel", sagte Hawks-Trainer Mike Budenholzer nach dem Erfolg. Lange Zeit hatte sein Team das Match sicher im Griff. Im dritten Viertel folgte allerdings ein kleiner Einbruch, und die Gäste führten bis zum Anfang des Abschlussviertels mit 83:82. "Danach haben wir wieder konzentrierter gespielt", erklärte Atlantas Coach.

Ungefährdet war dagegen der mit 118:88 (65:44) klare Sieg der Chicago Bulls bei den Brooklyn Nets. Rookie Paul Zipser kam viereinhalb Minuten zum Einsatz, holte zwei Rebounds und gab einen Assist. Allerdings blieb der frühere Profi des FC Bayern München auch bei seinem zweiten Kurzeinsatz ohne Punkte. Bester Werfer beim dritten Sieg in der dritten Bulls-Partie war Jimmy Butler mit 22 Punkten.

Tennis, ATP: Mischa Zverev ist beim Tennis-Turnier in Paris bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Trotz einer erneut starken Leistung musste sich der ältere Bruder des deutschen Spitzenspielers Alexander Zverev am Dienstag dem US-Amerikaner John Isner mit 6:7 (8:10), 4:6 geschlagen geben. Der 29-Jährige verlor in der gesamten Partie nur einmal seinen Aufschlag, das genügte Isner aber, um die Begegnung nach 81 Minuten für sich zu entscheiden. Zuletzt hatte Zverev in Basel den Finaleinzug nur knapp verpasst.

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