Fußball:Medien: Mit Sony zweiter FIFA-Partner vor Absprung

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Tokio/Berlin (dpa) - Mitten in der größten Krise ihrer Geschichte muss sich die skandalumtoste FIFA offenbar nach einem zweiten neuen Geldgeber umschauen.

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Tokio/Berlin (dpa) - Mitten in der größten Krise ihrer Geschichte muss sich die skandalumtoste FIFA offenbar nach einem zweiten neuen Geldgeber umschauen.

Der Elektronikriese Sony wolle angesichts der internen Sanierungsanstrengungen seinen Ende 2014 auslaufenden Acht-Jahres-Vertrag mit dem Fußball-Weltverband nicht erneuern, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press.

Erst kürzlich war bekanntgeworden, dass die Fluglinie Emirates bereits im Sommer 2012 wegen einer Umstrukturierung ihres Sponsoring-Konzepts die FIFA über ein nun anstehendes Ende der Partnerschaft unterrichtet habe. Vom Weltverband gab es zu den Entwicklungen bislang keine Stellungnahme.

Ein Zusammenhang mit den kritisierten Korruptionsermittlungen um die WM-Vergaben an Russland 2018 und Katar 2022 wurde von den Unternehmen nicht als Begründung angeführt. Am Sonntag hatte sich allerdings Coca Cola als einer der sechs Premiumpartner kritisch zu den Geschehnissen geäußert.

„Alles, was von der Mission und den Idealen der FIFA-WM ablenkt, ist für uns relevant. Die derzeitigen gegensätzlichen Perspektiven bei der Untersuchung sind enttäuschend. Unsere Erwartung ist, dass dies in einer transparenten und effizienten Weise schnell gelöst wird“, sagte ein Sprecher des Brauseimperiums der englischen Zeitung „The Sunday Times“.

Adidas hatte seinen Vertrag mit der FIFA im Vorjahr bis 2030 verlängert und hält sich öffentlich bedeckt. „Wir werden die ganze Thematik mit der FIFA besprechen. Zu den Inhalten der Gespräche mit unseren Partnern werden wir uns wie immer nicht äußern“, hieß es am Montag. Glücklich ist man in Herzogenaurach über die Ereignisse in der Zürcher FIFA-Zentrale aber offenbar nicht. Die weiteren Unternehmen der höchsten Sponsorkategorie sind Hyundai/Kia Motors und Visa.

Bei Sony habe es interne Forderungen gegeben, den FIFA-Vertrag angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage des Unternehmens auf den Prüfstand zu stellen, hieß es. Die Zusammenarbeit habe sich das Unternehmen insgesamt mehr als 200 Millionen Euro kosten lassen. In ihrem jüngsten Finanzbericht für das Jahr 2013 wies der Weltverband bei Gesamteinnahmen von 1,386 Milliarden Dollar Marketing-Erlöse von 471 Millionen Dollar aus.

An möglichen neuen Geschäftspartnern mangelt es der FIFA angeblich nicht. Als Nachrücker für Emirates wird Qatar Airways gehandelt, was angesichts der Bestechungsdebatte um den übernächsten WM-Gastgeber scharfe Kritik von Anti-Korruptionsexperten ausgelöst hat. Folgepartner für Sony könnte laut Medienberichten dessen südkoreanischer Konkurrent Samsung sein.

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