Fußball:Kritik: «Unsichtbare» Calhanoglu und Co. unter Druck

Istanbul (dpa) - Entschuldigung vom Kapitän, Durchhalteparolen vom Freistoß-Künstler: Nach dem enttäuschenden Auftritt beim 0:1 gegen Kroatien im ersten Gruppenspiel traf die öffentliche Kritik vor allem die Stars des türkischen Nationalteams wie den Leverkusener Hakan Calhanoglu.

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Istanbul (dpa) - Entschuldigung vom Kapitän, Durchhalteparolen vom Freistoß-Künstler: Nach dem enttäuschenden Auftritt beim 0:1 gegen Kroatien im ersten Gruppenspiel traf die öffentliche Kritik vor allem die Stars des türkischen Nationalteams wie den Leverkusener Hakan Calhanoglu.

„Unsere Stars waren unsichtbar“, schrieb die Tageszeitung „Fanatik“ zum 0:1 des EM-Halbfinalisten 2008 gegen Kroatien. Neben Calhanoglu konnten weder Oguzhan Özyakup von Meister Besiktas Istanbul noch Leitwolf Arda Turan vom FC Barcelona überzeugen. Turan wurde von Nationaltrainer Fatih Termin in der 65. Minute ausgewechselt und entschuldigte sich für seine „schlechte Leistung beim türkischen Volk“. Calhanoglu sagte der Nachrichtenagentur „Anadolu“: „Wir werden versuchen, uns zu stabilisieren. Wir haben weiterhin Hoffnung. Aufgeben gilt nicht.“

Die Türkei hatte mit einem begeisternden Lauf in der Qualifikation die Endrunde erreicht, dabei die Niederlande ausgeschaltet und damit für große Euphorie gesorgt. Bereits am Freitag in Nizza (21.00 Uhr) geht es für die Türkei gegen Titelverteidiger Spanien möglicherweise schon um alles.

Vor allem Kapitän Turan musste einiges einstecken. In seiner Kolumne für die Tageszeitung „Sabah“ schrieb der ehemalige Schiedschiedsrichter Erman Toroglu, dass sich der Mittelfeldspieler wohl „beim Drehen von Werbespots zu sehr verausgabt“ habe und die „Handbremse der Nationalmannschaft“ gewesen sei.

Nationaltrainer Terim, der mit seinem Team vor acht Jahren beim 2:3 gegen Deutschland in Basel nur denkbar knapp am EM-Final-Einzug scheiterte, übte Kritik an der „ungeordneten“ Spielweise, gestand seinen Stars aber einen schlechten Tag zu: „Sie sind wichtige Spieler, konnten heute aber nicht liefern, was wir von ihnen benötigten. Das kann passieren.“

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