Fußball:Kriminologe: Justiz ohne Mittel gegen FIFA-Korruption

Bochum (dpa) - Der Bochumer Kriminologe Thomas Feltes erwartet keine großen Erkenntnisse aus der Strafanzeige von FIFA-Präsident Joseph Blatter gegen unbekannt im Zusammenhang mit der Vergabe der Fußball-WM 2018 und 2022.

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Bochum (dpa) - Der Bochumer Kriminologe Thomas Feltes erwartet keine großen Erkenntnisse aus der Strafanzeige von FIFA-Präsident Joseph Blatter gegen unbekannt im Zusammenhang mit der Vergabe der Fußball-WM 2018 und 2022.

„Ich fürchte, dass wir hier das Gleiche beobachten können wie in anderen Bereichen komplex organisierter Korruptionssysteme“, sagte der Kriminologie-Professor und Jurist der „Westdeutschen Zeitung“. „Justiz und Polizei können mit ihren Mitteln die verzweigten Strukturen und die oftmals verkappten und subtilen Abhängigkeiten gar nicht aufklären.“

Hinzu komme die internationale Dimension des Falles: Die Schweizer Staatsanwaltschaft könne erst einmal nur in der Schweiz ermitteln. „Eigentlich müsste hier Interpol tätig werden“, sagte Feltes, „aber dazu müssten die möglicherweise betroffenen Länder Interpol entsprechend beauftragen und kooperieren. Ich bezweifle, dass dies geschieht.“ Feltes war bis September 2012 Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Fußball Liga (DFL).

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