Fußball:Iraner feiern in Salvador «brasilianische Freiheit»

Salvador (dpa) - Kein Alkohol daheim, Stadionverbot und Schleierzwang für Frauen - trotz des schlechten Abschneidens ihrer Fußballer hatten die iranischen Fans bei der WM etwas zu feiern: ein Stück "brasilianische Freiheit".

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Salvador (dpa) - Kein Alkohol daheim, Stadionverbot und Schleierzwang für Frauen - trotz des schlechten Abschneidens ihrer Fußballer hatten die iranischen Fans bei der WM etwas zu feiern: ein Stück „brasilianische Freiheit“.

Nach brasilianischen Presseberichten machten sie nach der 1:3-Niederlage gegen Bosnien-Herzegowina davon ausgiebig Gebrauch. „Die iranische Mannschaft verabschiedete sich gestern aus dem Turnier. Aber für den, der die strengen Regeln eines theokratischen Staates bekämpft, war das Spiel ein Sieg“, schrieb des Zeitung „O Globo“ und zeigte ein Foto von ganz unverschleierten jungen Iranerinnen, die in roten Hot Pants und weißen Trikots ihre Elf anfeuerten. Zwar handele es sich bei der Mehrzahl der Fans um Exiliraner aus Europa und den USA, merkte die Zeitung an. Aber nicht wenige seien auch aus dem Iran direkt angereist.

„Ist doch klar, dass wir gekommen sind, um unsere Mannschaft zu sehen“, zitierte die Zeitung einen 28-jährigen Unternehmer aus Teheran. Er und ein 25-jähriger Landsmann standen auf einem Fanfest in Salvador, beide schwenkten fröhlich ihre Bierdosen. „Erzähl' uns nichts vom Bier. Hier ist es erlaubt, hier trinken wir“, sagte einer der beiden dem Reporter.

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