Fußball in Spanien:Real Madrid patzt beim Abstiegskandidaten

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Große Enttäuschung bei Cristiano Ronaldo (rechts) und Lucas Vazquez. (Foto: AP)

Spaniens Tabellenführer verliert in Valencia. Schalke 04 und Manchester United erreichen das Achtelfinale der Europa League. Budapest zieht seine Olympia-Bewerbung zurück.

Spanien, Real Madrid: Champions-League-Sieger Real Madrid hat im Kampf um die spanische Fußball-Meisterschaft einen Big Point verpasst. Das Ensemble mit Weltmeister Toni Kroos verlor beim abstiegsgefährdeten FC Valencia 1:2 (1:2) und verpasste damit die Chance, seinen Vorsprung auf Meister und Erzrivale FC Barcelona auszubauen. Mit 52 Punkten und noch einem Spiel in der Hinterhand ist Madrid dennoch weiter Spitzenreiter vor den Katalanen (51). Simone Zaza (4.) und Fabián Orellana (9.) brachten Valencia, das mit 26 Punkten auf Platz 14 kletterte, im Estadio Mestalla früh in Führung. Weltfußballer Cristiano Ronaldo erzielte kurz vor der Pause den Ausgleich (44.). Zu mehr reichte es für Real jedoch nicht.

Europa League, Schalke: Der FC Schalke 04 steht wie erwartet im Achtelfinale der Europa League. Sechs Tage nach dem 3:0-Sieg bei Paok Saloniki im Zwischenrunden-Hinspiel kamen die Königsblauen in der zweiten Partie daheim zu einem 1:1 (1:1). Vor 50 619 Zuschauern brachte der Österreicher Alessandro Schöpf das Team von Trainer Markus Weinzierl am Mittwoch in der 23. Minute in Führung. Matija Nastasic sorgte nur zwei Minuten später mit einem Eigentor für den Ausgleich für die Griechen. Nun schaut der Fußball-Bundesligist am Freitag (13.00 Uhr) nach Nyon, wenn am dortigen Uefa-Hauptsitz die Runde der besten 16 Mannschaften ausgelost wird. Ebenfalls weiter ist Manchester United, das 1:0 bei St. Etienne gewann (Hinspiel 3:0). Bastian Schweinsteiger, von Mourinho in der Hinrunde noch nicht für die Europa League nominiert, wurde in der 62. Minute eingewechselt und kam zu seinem dritten Einsatz in diesem Jahr.

Olympia, Bewerbung: Die ungarische Hauptstadt Budapest hat ihre Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024 zurückgezogen. Das bestätigte Bürgermeister Istvan Tarlos am Mittwochabend. Damit sind um die Sommerspiele in sieben Jahren nur noch die Bewerber Los Angeles und Paris im Rennen. Die Entscheidung fällt am 13. September auf der Session des Internationalen Olympischen Komitees in Lima. Zuvor hatten sich bereits Boston, Hamburg und Rom aus dem Kreis der Bewerber zurückgezogen. "Budapest wird den Stadtrat ersuchen, die ungarische Kandidatur im Einvernehmen mit der Regierung zurückzuziehen", sagte Tarlos der Nachrichtenagentur MTI, der zuvor mit Premierminister Viktor Orban gesprochen hatte.

Handball, HBL: Die SG Flensburg-Handewitt hat die Tabellenführung in der Handball-Bundesliga behauptet. Mit einem 30:25 (15:12)-Sieg setzten sich die Schleswig-Holsteiner am Mittwochabend in der Flens-Arena gegen die TSV Hannover-Burgdorf durch. Die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes führt nunmehr mit 39:3 Punkten. Die rund 6200 Zuschauer in der ausverkauften Flens-Arena bekamen vor allem in der ersten Halbzeit ein über weite Strecken ausgeglichenes Spiel geboten. Das Team aus Hannover war dem Tabellenersten meist dicht auf den Fersen und hatte zwischenzeitlich zum 10:10 ausgeglichen. Im Verlauf der zweiten Hälfte trafen die Flensburger genauer und zogen davon. Zeitweise lagen sie mit sieben Toren vorn. Erfolgreichster Schütze bei den Flensburgern war Holger Glandorf mit acht Toren. Bei den Gästen traf Kai Häfner sechsmal.

FC Bayern, Lucas Scholl: Lucas Scholl, Sohn von Bayern Münchens Ex-Profi Mehmet Scholl, hat sich mit seiner Zeit beim deutschen Fußball-Rekordmeister kritisch auseinandergesetzt. "Es ging alles rasend schnell und ich war auf Wolke sieben. Aber genauso schnell bin ich auch wieder runtergefallen. Das zu verkraften, ist alles andere als leicht", sagte der 20-Jährige in einem Interview mit dem TV-Sender Sport1. Scholl trainierte in der Ära Pep Guardiola längere Zeit bei den Bayern-Profis mit, zu einem Einsatz kam er aber nicht. "Es wird immer schnell mit dem Finger auf dich gezeigt. Genau diese Leute sollten wissen, dass es nicht so leicht ist, sich als Profi bei Bayern München durchzusetzen", sagte er nun.

Zuletzt hatte sich Scholl aber auch in der U19 und der zweiten Mannschaft der Münchner nicht mehr durchsetzen können. "Ich hatte das Gefühl, regelmäßig drei Tore machen zu müssen. Das war eindeutig zu viel Druck für mich. Das hat mich fertig gemacht", sagte Scholl. Inzwischen spielt er in der Regionalliga für Wacker Nordhausen. Dort wolle er sich "durchsetzen, so dass mein Weg wieder nach oben führt. Es ist immer noch alles drin in meiner Karriere." Wert legt er auch darauf, nicht ständig mit seinem berühmten Vater verglichen zu werden: "Natürlich war mein Papa ein überragender Fußballer. Aber ich bin ein eigener Mensch und Spieler."

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