Fußball in den USA:Schiedsrichter stirbt nach Angriff

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate fordert die Gewalt gegen Fußball-Schiedsrichter ein Todesopfer: Im US-Bundesstaat Utah stirbt ein Referee nach der Attacke eines 17-Jährigen. Der Spieler befindet sich in Untersuchungshaft.

Die Gewalt gegen Fußball-Schiedsrichter hat zum zweiten Mal binnen fünf Monaten ein Todesopfer gefordert. In Taylorville bei Salt Lake City/US-Bundesstaat Utah erlag Referee Ricardo Portillo nach Polizeiangaben nach einem mehrtägigen Koma den schweren Kopfverletzungen, die der Unparteiische vor Wochenfrist während eines Spiels in einer Freizeitliga durch die brutale Attacke eines Jugendlichen erlitten hatte.

Erst Anfang Dezember war in den Niederlanden ein Linienrichter von drei ebenfalls noch jugendlichen Amateurspielern zu Tode geprügelt worden. Nach Portillos Tod ordneten die Ermittlungsbehörden eine Autopsie seines Leichnams an. Der 17 Jahre alte Täter befindet sich seit Montag in einem Jugendgefängnis in Untersuchungshaft. Über den Umfang der Anklage soll in den nächsten Tagen entschieden werden. Eine lebenslange Haftstrafe ist zumindest möglich.

Portillo war den polizeilichen Ermittlungen zufolge in dem Spiel der im Großraum Salt Lake City angesiedelten Liga Continental vom Torwart eines Teams mit einem einzigen Schlag gegen den Kopf brutal niedergestreckt worden. Im Augenblick der Tat notierte sich der Familienvater gerade eine Gelbe Karte gegen den Keeper wegen eines Foulspiels. Den Angriff des offenbar von der Seite anstürmenden Teenagers konnte Portillo deswegen nicht sehen und auch nicht abwehren.

Zeugen gaben außerdem an, dass der Täter zum ersten Mal in der Liga mitspielte. Portillo hatte in der Vergangenheit schon mehrfach schwere Verletzungen bei der Ausübung seines Schiedrichter-Hobbys davongetragen. Seine Ehefrau und beiden Töchter berichteten am vergangenen Donnerstag auf einer Pressekonferenz über einen Bein- und einen Rippenbruch durch Angriffe von Spielern.

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