Fußball:Großes Gerangel: 32 Bewerber wollen EM-Spiele 2020

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Dubrovnik (dpa) - Der deutsche Kandidat München hat im Rennen um die Ausrichtung der Fußball-EM 2020 unerwartet viel Konkurrenz bekommen.

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Dubrovnik (dpa) - Der deutsche Kandidat München hat im Rennen um die Ausrichtung der Fußball-EM 2020 unerwartet viel Konkurrenz bekommen.

Von Favoriten wie London oder Madrid bis hin zu krassen Außenseitern wie Jerusalem oder Astana in Kasachstan liegen der UEFA insgesamt 32 Bewerbungen für die erste EM in 13 Städten aus 13 verschiedenen Ländern vor. Das gab der europäische Verband nach seiner zweitägigen Exekutivsitzung in Dubrovnik bekannt.

„Wir sind sehr stolz auf das große Interesse an unserem Bewerbungsverfahren. Das zeigt, dass diese Idee eine gute war. Mehr als die Hälfte unserer 54 Mitgliedsverbände würde gern Spiele der Euro 2020 ausrichten“, sagte UEFA-Präsident Michel Platini.

Die Idee, eine EM erstmals auf dem gesamten Kontinent stattfinden zu lassen, stammt von Platini selbst. Endgültig bekanntgegeben werden die 13 Austragungsorte am 25. September 2014. Bis dahin werden die 32 Kandidaten zunächst im Oktober dieses Jahres zu einem Workshop der UEFA eingeladen, bei dem der weitere Weg in diesem Bewerbungsverfahren genau vorgestellt wird. Bis zum 25. April 2014 müssen alle Städte ihre Präsentationen eingereicht haben.

Genau wie alle anderen Verbände durfte sich der Deutsche Fußball-Bund mit seinem Kandidaten München nur um zwei Spielpakete bewerben: das Finalpaket mit dem Endspiel und den beiden Halbfinals oder die Option mit drei Vorrunden-Spielen plus einem Achtel- oder Viertelfinale. Es wird 2020 pro Land zwar nur einen Ausrichtungsort geben, aber jedes Land durfte sich mit unterschiedlichen Städten um eines der Pakete bewerben. Das erklärt, warum Spanien mit Barcelona, Bilbao, Madrid und Valencia gleich vier Städte ins Rennen geschickt hat, Italien (Rom, Mailand), Portugal (Lissabon, Porto), die Ukraine (Kiew, Donezk) und Polen (Warschau, Chorzow) immerhin zwei.

Als starke Wirtschaftsmacht und führende Fußball-Nation sind die Deutschen sehr optimistisch, in sieben Jahren einer der 13 EM-Gastgeber zu sein. „Wir sind sicher, dass wir mit München als Spielort bei der UEFA sehr gute Chancen haben, ein Paket der EURO 2020 zu erhalten“, hatte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach bereits Ende August nach der deutschen Kandidatenkür erklärt.

Als Favorit auf die Ausrichtung des Endspiels und der Halbfinals gilt jedoch die Türkei, so dass München eventuell nur die drei deutschen Gruppenspiele und eine weitere Partie in der K.o.-Runde bliebe. „Es geht um Versprechungen, und Herr Platini hat uns in einem Vier-Augen-Gespräch versprochen - ich unterstreiche 'uns versprochen' - dass wir sicher das Finalpaket erhalten, sollten wir die Olympischen Spiele nicht bekommen“, sagte der Generalsekretär des türkischen Verbandes, Emre Alkin, erst in dieser Woche.

In einem Punkt besteht jedoch Einigkeit: In allen Verbänden und auch unter vielen Beobachtern war stets von einer deutlich geringeren Bewerberzahl für diese EM ausgegangen worden. 32 Anwärter seien „viel mehr, als ich persönlich gedacht habe und wohl auch mancher bei der UEFA“, hatte DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock bereits in Hamburg erklärt.

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