Fußball:Führerschein weg: Löw will Fahrstil ändern

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St. Leonhard (dpa) - Auch Joachim Löw war betroffen. Die Nachricht, dass der Bundestrainer seinen Führerschein abgeben musste, trat im Trainingscamp des DFB-Teams in Südtirol genauso in den Hintergrund wie das Ringen der Spieler um die optimale WM-Form.

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St. Leonhard (dpa) - Auch Joachim Löw war betroffen. Die Nachricht, dass der Bundestrainer seinen Führerschein abgeben musste, trat im Trainingscamp des DFB-Teams in Südtirol genauso in den Hintergrund wie das Ringen der Spieler um die optimale WM-Form.

Bei der gemeinsamen Sponsorenaktion von Fußball-Nationalspielern und dem DFB-Generalsponsor Mercedes-Benz kam es zu einem Autounfall, bei dem zwei Personen verletzt wurden, eine davon schwer.

Vor allem die beiden Schalker Benedikt Höwedes und Julian Draxler, die als Beifahrer des DTM-Fahrer Pascal Wehrlein und von Formel-1-Spitzenreiter Nico Rosberg an der Sponsorenaktion beteiligt waren, müssen das Geschehen noch verarbeiten.

„Wir bedauern, dass beim Besuch von Formel-1-Pilot Nico Rosberg und DTM-Fahrer Pascal Wehrlein ein Unfall passiert ist, bei dem zwei Personen verletzt wurden“, betonte Mercedes-Sprecherin Claudia Merzbach in St. Leonhard. Mercedes werde alles tun, „um zur Aufklärung des Unfalls beizutragen“.

„Punkte in Flensburg habe ich noch nie in meinem Leben bekommen“, erklärte Rosberg, der gemeinsam mit Golf-Star Martin Kaymer das DFB-Team besuchte. „Ich weiß, dass ich mich hier zügeln muss“, räumte Löw dagegen als Wiederholungstäter ein.

Schon als junger Trainer beim FC Tirol Innsbruck (2001-02) war der Freiburger wegen zu schnellen Fahrens mit dem Handy am Ohr, nicht angegurtet und zudem ohne Vignette von der Polizei angehalten worden. Vor der WM 2006 wurde Löw als Chauffeur seines damaligen Chefs Jürgen Klinsmann mit Tempo 134 statt der erlaubten 100 Kilometer pro Stunde gestoppt und war seinen „Lappen“ für vier Wochen los.

Dieses Mal ist der DFB-Chefcoach wegen wiederholter Tempoverstöße sogar für mindestens ein halbes Jahr Fußgänger und Bahnfahrer, wie die „Bild“ berichtete. Bereits im März soll die Verkehrssünderkartei von Löw 18 Punkte aufgewiesen haben. Dies bestritt Löws Anwalt auf Anfrage des „Flensburger Tagblatts“, das zuerst über den Fall geschrieben hatte. Laut der Zeitung „Die Welt“ habe er den Führerschein bereits vor drei Monaten abgegeben müssen.

„Es gibt da nichts schönzureden, natürlich muss ich jetzt mit den Konsequenzen leben und nutze häufig die Bahn“, wurde Löw in einer Erklärung des Deutschen Fußball-Bundes zitiert: „Ich habe meine Lektion gelernt und werde mein Fahrverhalten ändern.“

Nach Angaben von Generalsekretär Helmut Sandrock hat Löw den DFB bereits vor einiger Zeit über den Vorfall informiert. „Wir wissen, dass sich Jogi selbst am meisten darüber ärgert“, äußerte Sandrock.

„Wir wollen natürlich immer Vorbild sein, aber wir sind alle Menschen, da passieren immer Fehler“, kommentierte Oliver Bierhoff Löws Fehlverhalten. Bei den vielen Kilometern, die Löw von Freiburg aus jedes Jahr fahre, passiere so etwas eher, meinte Bierhoff.

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