Fußball:FIFA-Kontrolleur verteidigt höhere Zahlungen

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Rio de Janeiro (dpa) - Der Vorsitzende der bei der FIFA für die Kontrolle von Finanz- und Geschäftsgebaren zuständigen Audit- und Compliancekommission, Domenico Scala, hat die Erhöhung von Entschädigungszahlungen an hohe Funktionäre des Fußball-Weltverbandes verteidigt.

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Rio de Janeiro (dpa) - Der Vorsitzende der bei der FIFA für die Kontrolle von Finanz- und Geschäftsgebaren zuständigen Audit- und Compliancekommission, Domenico Scala, hat die Erhöhung von Entschädigungszahlungen an hohe Funktionäre des Fußball-Weltverbandes verteidigt.

„Die letzte Anpassung lag schon einige Jahre zurück. Als Basis dieser Anpassung dienten auch vergleichbare Entschädigungen in Aufsichtsräten anderer größerer Firmen“, sagte Scala in einem am Dienstag auf der FIFA-Homepage veröffentlichten Interview.

Am Sonntag hatte die englische Zeitung „Sunday Times“ berichtet, dass die Aufwandsentschädigungen für Mitglieder des Exekutivkomitees auf 200 000 Dollar verdoppelt worden seien, als zuvor übliche Boni abgeschafft wurden. Diese Zahlen bestätigte Scala nicht, allerdings den Vorgang als solchen.

„Die daraus folgende Gesamtentschädigung für diese Gruppe sank im Durchschnitt leicht“, sagte der Kontrolleur. Zudem halte er die einstigen Boni für Exekutivkomiteemitglieder für unangebracht, da es für diese Funktionäre keine Zielvereinbarungen gäbe.

Wirtschaftsexperte Scala, der im Zuge des Reformprozesses zur FIFA gestoßen war, misst den Weltverband mit anderen Welt-Firmen. „Die FIFA ist in vielen Bereichen mit einem großen Unternehmen vergleichbar, und daher ist die Führung nach gleichen Grundsätzen wie in der Privatwirtschaft zu entschädigen“, sagte der Italiener und fügte an: „Die genannten Summen für das Exekutivkomitee wären im Übrigen geringer als die Entschädigung eines Swatch-Verwaltungsrates und daher aus meiner Sicht absolut vertretbar.“

Scala ist einer von drei Angehörigen der Vergütungskommission, die die Aufwandszahlungen bestimmt. Neben ihm gehört auch der Vorsitzende der FIFA-Finanzkommission, Julio Grondona dem Gremium an. Gemeinsam bestimmten Scala und Grondona den Statuten entsprechend das dritte Mitglied, Jean-Pierre Pedrazzini, einen Schweizer Anwalt. Grondona sitzt auch seit vielen Jahren im FIFA-Exekutivkomitee und war an den skandalumwitterte Abstimmungen zur WM-Vergabe 2018 an Russland und 2022 an Katar beteiligt. Er gilt als enger Vertrauter von FIFA-Präsident Joseph Blatter.

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