Berlin (dpa) - Das Exekutivkomitee des Fußball-Weltverbandes FIFA berät auf seiner Sitzung in Marrakesch über einen Antrag des ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger. Dies geht aus der veröffentlichen Tagesordnung hervor.
Dabei geht es erneut um die von Korruptionsvorwürfen belasteten Vergaben der WM-Endrunden 2018 an Russland und 2022 an Katar.
Zwanziger will in seiner Funktion als FIFA-Exekutivmitglied das Verbot lockern lassen, das bislang eine Veröffentlichung des sogenannten Garcia-Untersuchungsberichts zu den Ermittlungen gegen Russland und Katar untersagt. Aktuell verbietet der Artikel 36 im Ethikreglement des Weltverbandes eine Veröffentlichung.
„Dieses Verbot möchte ich lockern, damit das FIFA-Exekutivkomitee, aber auch die Öffentlichkeit in einer angemessenen Form über die Inhalte der Untersuchung unterrichtet werden“, hatte Zwanziger erklärt. Die Rechte von Betroffenen müssten gewahrt werden.
Bevor über Zwanzigers Antrag beraten wird, soll sich FIFA-Kontrolleur Domenico Scala äußern. Der Wirtschaftsexperte aus der Schweiz hatte den 430-seitigen Bericht von Chefermittler Michael Garcia erhalten und soll entscheiden, ob das Exekutivkomitee Einblick in den vollständigen Bericht bekommt.