Fußball:Ermittler prüfen Kontakte deutscher Wettbetrüger

Bochum (dpa) - Die Staatsanwaltschaft Bochum prüft im Fußball-Manipulationsskandal mögliche Kontakte zwischen deutschen und asiatischen Wettbetrügern. Dabei geht es um den Geschäftsmann Tan Seet Eng alias Dan Tan aus Singapur.

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Bochum (dpa) - Die Staatsanwaltschaft Bochum prüft im Fußball-Manipulationsskandal mögliche Kontakte zwischen deutschen und asiatischen Wettbetrügern. Dabei geht es um den Geschäftsmann Tan Seet Eng alias Dan Tan aus Singapur.

„Wir haben Erkenntnisse gewonnen, dass führende Mitglieder aus unseren Beschuldigtenkreisen unmittelbare Kontakt zu Dan Tan hatten“, sagte der Bochumer Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“. Dan Tan soll in mehr als zehn Ländern Hunderte Fußballspiele verschoben haben, er war im September festgenommen worden.

Die Ermittler hätten ein Rechtshilfeersuchen nach Singapur gestellt, wo Dan Tan im Gefängnis sitzt, sagte Bachmann weiter. Um welche deutschen Kontaktleute es sich konkret handelt, ließ er offen. In Ermittlerkreisen heiße es, der in den Bestechungsskandal um den Schiedsrichter Robert Hoyzer verwickelte Ante Sapina könne dazu gehören, schreibt der „Spiegel“ weiter. Sein Anwalt bestreite aber, dass Sapina Dan Tan kenne.

Vor dem Bochumer Landgericht wird von Mittwoch an der Prozess gegen Sapina neu aufgerollt. Der Bundesgerichtshof hatte die Urteile gegen Sapina und zwei seiner Komplizen teilweise aufgehoben. Sapina war im Mai 2011 zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Bochum habe nicht geprüft, ob eine Strafmilderung nach der sogenannten Kronzeugenregelung infrage komme, hatte der BGH entscheiden. Andererseits müsse zulasten von Sapina nochmals geprüft werden, ob in einigen Fällen statt eines Betrugsversuchs doch ein vollendeter Betrug vorliegt. Außerdem müsse geklärt werden, ob der Wettpate im juristischen Sinn als Teil einer Bande gehandelt habe.

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