Fußball-DFB-Pokal:Souverän ist anders

Lesezeit: 2 min

Beim 3:1-Pokalsieg des FC Bayern München über den Sechstligisten Neckarelz ist Torjäger Mario Gomez der Matchwinner. Die neue Nummer eins Michael Rensing patzt beim Gegentor.

Dank des zweifachen Torschützen Mario Gomez hat Bayern München eine Woche vor Beginn der neuen Saison der Fußball-Bundesliga nach großen Anlaufschwierigkeiten eine historische Blamage abgewendet. Gegen den Sechstligisten SpVgg Neckerelz zog der deutsche Rekordmeister und Rekordpokalsieger zwar standesgemäß in die zweite Runde des DFB-Pokals ein - doch beim 3:1 (0:0) gegen den aufopferungsvoll kämpfenden David bekleckerte sich die mutmaßliche Stammformation des neuen Trainers Louis van Gaal, der Michael Rensing für das Tor und Mark van Bommel als seinen Kapitän aufbot, nicht mit Ruhm.

Bayern-Torjäger Mario Gomez schoss seine Mannschaft mit zwei Toren gegen Neckarelz in die nächste Pokalrunde. (Foto: Foto: AFP)

Vor 30.017 Zuschauern in der Arena von Bundesliga-Konkurrent 1899 Hoffenheim in Sinsheim, wo er auch am kommenden Samstag zum Bundesliga Auftakt auf die Hausherren trifft, stand sich der FC Bayern zumeist selbst im Wege. Erst als der 30-Millionen-Mann Gomez nach klugem Pass von Bastian Schweinsteiger mit einem Billard-Treffer sein erstes Pflichtspiel-Tor für die Bayern erzielte (51.), ging alles den erwarteten Gang zu gehen: Gomez legte per Handelfmeter nach (57.), Hamit Altintop konterte das umjubelte 1:2 der SpVgg durch Heiko Throm (80.) nach einem Patzer von Rensing umgehend mit dem dritten Bayern-Treffer (82.).

Neckarelz in Unterzahl

Neckarelz beendete das Spiel nach Gelb-Rot für Verteidiger Christian Fickert (73.) mit zehn Mann. Selbst in Gefahr geriet der Favorit gegen den Sieger des badischen Verbandspokals außer beim Gegentreffer aber auch nicht. Während SpVgg-Torhüter Florian Hickel gleich mehrfach die Gelegenheit nutzte, den Anhang des Verbandsligisten mit Glanzparaden in Verzückung zu versetzen, blieb Gegenüber Rensing bis auf wenige Ausnahmen arbeitslos, bekam vor dem Gegentreffer der Neckerelzer aber den Ball nicht zu fassen.

Mit seiner Mannschaftsaufstellung hatte van Gaal durchaus für Überraschungen gesorgt. Anstelle von Nachwuchsmann Holger Badstuber tauchte der Argentinier Martin Demichelis neben Daniel van Buyten auf - eine Abkehr von seinem Credo, ein Linksfuß müsse den linken Innenverteidiger geben. Neben Rechtsfuß Demichelis wiederum lief der kroatische Neuzugang Daniel Pranjic als Linksverteidiger auf - in der Vorbereitungsphase war auf dieser Position Neueinkauf Edson Braafheid mehr oder weniger überzeugend in Erscheidung getreten.

Timoschtschuk wieder draußen

Nicht mehr ganz überraschend saß dagegen der elf Millionen Euro teure Anatolij Timoschtschuk zunächst auf der Auswechselbank. Den "Sechser" vor der Abwehr wird also van Bommel geben, zumal van Gaal auch angekündigt hatte, der Mannschaftskapitän werde bei ihm immer spielen. Wegweisend war auch die Entscheidung, Rensing ins Tor zu stellen. Van Gaal hatte signalisiert, die Nummer eins gegen Neckarelz werde auch beim Bundesliga-Auftakt an gleicher Stelle zwischen den Pfosten stehen.

Sollte die Mannschaftsaufstellung gegen den Sechstligisten in der Tat die zunächst bevorzugte Stammformation sein, so heißt dies auch: Hamit Altintop spielt rechts in der Mittelfeldraute, Bastian Schweinsteiger links - und Nachwuchsmann Thomas Müller darf vorerst den Platzhalter für Franck Ribery geben. Gegen Neckerelz konnte der 19-Jährige als "Zehner" aber nicht überzeugen. Ab der 65. Minute übernahm Neuzugang Alexander Baumjohann diese Rolle.

© sueddeutsche.de/sid/jbe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

DFB-Pokal, 1. Runde
:Traurige Helden

Traditionsklub Fortuna Düsseldorf scheitert erst im Elfmeterschießen am HSV. Auch Neckarelz darf sich trotz einer Niederlage feiern lassen. Die Bilder der ersten DFB-Pokalrunde

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: