Fußball:Deutsche Gegner suchen Confed-Cup-Form

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Melbourne (dpa) - Spott für Australien, Ärger wegen einer Disziplinlosigkeit bei Kamerun und Fragezeichen hinter Chiles Keeper Claudio Bravo: Kurz vor dem Start des Confed Cups herrscht bei den deutschen Gegnern getrübte Vorfreude.

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Melbourne (dpa) - Spott für Australien, Ärger wegen einer Disziplinlosigkeit bei Kamerun und Fragezeichen hinter Chiles Keeper Claudio Bravo: Kurz vor dem Start des Confed Cups herrscht bei den deutschen Gegnern getrübte Vorfreude.

Nach den Niederlagen der Kategorie heftig bis peinlich in den Generalproben sucht das Trio seine Form für das Turnier in Russland.

Trotz des deutlichen 0:4 gegen Brasilien glaubt Australiens Coach Ange Postecoglou aber immer noch an einen Coup zum Auftakt am Montag gegen Deutschland - und sogar den Titel. „Wir wollen ihn gewinnen“, sagte er vor dem Abflug nach Sotschi via Moskau. „Ich weiß, dass sich das nach letzter Nacht lächerlich anhört, aber ich habe diesen Job übernommen mit der Absicht, so ambitioniert wie möglich zu sein.“

Doch die Klatsche gegen den Rekord-Weltmeister, der nicht in Russland dabei ist, hätte durchaus noch höher ausfallen können. Postecoglou setzte dabei auf fünf Spieler, die seit mehr als einem Monat kein Spiel mehr bestritten hatten. Auch seine Entscheidung, in der Verteidigung auf eine Dreierkette zu setzen, ist umstritten.

„Australien hätte heute auch mit sieben Mann hinten drin spielen können“, spottete der „Sydney Morning Herald“. „Die Socceroos haben noch einen langen Weg vor sich, wenn sie mit den besten der Welt mithalten wollen. (...) Und es wird nicht einfacher, wenn sie auf Deutschland zum Start des Confed Cups treffen.“

Auch Kamerun war beim 0:4 gegen Kolumbien noch weit von der nötigen Verfassung für den Konföderationen-Pokal entfernt. Dabei schwächte Robert Tambe die Löwen kurz nach der Halbzeit durch einen Platzverweis entscheidend. „Dieses Verhalten bringt die Mannschaft in eine schwierige Situation und ist einfach inakzeptabel“, schimpfte Kameruns Coach Hugo Broos. „Wenn wir nicht unser bestes Niveau erreichen, werden wir die gleichen Probleme bekommen. Aber die Motivation wird anders sein, wir dürfen nicht mehr an diese Leistung denken.“

Auch Chile beendete die Partie gegen das von Christoph Daum trainierte Rumänien nach Rot für Gary Medel nur zu zehnt und verlor trotz 2:0-Führung noch mit 2:3. Dabei fehlte Keeper Claudio Bravo wegen einer Gerichtsverhandlung in Spanien.

Der 34-Jährige hat seinen früheren Club Real Sociedad auf Zahlung einer Transferprämie in Höhe von 1,3 Millionen Euro verklagt und musste am Dienstagnachmittag dem Richter in San Sebastián seine Rechtfertigung vortragen. Der Club räumte zwar ein, es habe ein solches Abkommen zur Zahlung einer Prämie von zehn Prozent der Ablösesumme gegeben. Bravo - der inzwischen bei Manchester City spielt - habe aber beim Wechsel zum FC Barcelona im Sommer 2014 schriftlich auf dieses Geld verzichtet. Das Urteil steht aus.

Nach Angaben chilenischer Medien kehrt Bravo nun zum Nationalteam zurück, der Einsatz zum Turnierstart gegen Kamerun sei aber fraglich, weil der Torwart noch an einer Muskelverletzung laboriere. „Sein Einsatz steht noch nicht fest“, sagte der Teamarzt Fernando Yanez.

Die chilenischen Medien schätzen die Gesamtsituation als problematisch ein. „Wenn dann noch solche unverantwortlichen Aktionen wie von Medel dazukommen, sieht es für die Partien der Wahrheit nicht gut aus“, befürchtet „La Tercera“ und sieht Nationalcoach Juan Antonio Pizzi in der Pflicht: Pizzi muss handeln.

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