Fußball:Costa will unter die besten drei Fußballer der Welt

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Keine Startprobleme: Seit seinem Wechsel zum FC Bayern macht Douglas Costa den Gegnern mit seinen Sprints zu schaffen. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Der Bayern-Spieler setzt sich hohe Ziele für die Zukunft. Fußballer Mario Gomez trifft in der türkischen Liga wie er will. Handballer René Toft Hansen fällt acht Monate für den THW Kiel aus.

Fußball, Douglas Costa: Nach einer fulminanten Hinrunde in seiner ersten Bundesliga-Saison steckt sich Douglas Costa von Rekordmeister Bayern München auf Heimaturlaub in Brasilien ein hohes Ziel. "Wenn ich so weitermache, werde ich in zwei, drei Jahren vielleicht nicht der Beste der Welt sein, aber ich will unter die ersten fünf oder in die Top-3. Ich denke, das ist möglich", sagte der Außenstürmer im Exklusiv-Interview mit dem TV-Sender Globo mit Blick auf die Weltfußballer-Wahl. Großen Anteil am Leistungssprung seit seinem Wechsel im letzten Sommer vom ukrainischen Topklub Schachtjor Donezk an die Isar habe Trainer Pep Guardiola.

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"Für mich ist er ein Genie", verriet der 25-Jährige, der in der Liga zwölf Bayern-Treffer vorbereitete, weil der am Saisonende scheidende Trainer von seinem Job besessen sei und der Spanier bei jedem Spieler das Beste heraushole. Unter Guardiola habe er gelernt, defensiv zu arbeiten und dabei seine offensiven Stärken dennoch besser auszuspielen. Nachdem er die vier letzten Punktspiele wegen muskulärer Probleme aussetzen musste, arbeitet Costa in den Ferien daheim intensiv mit einem persönlichen Konditionstrainer für ein optimales Comeback im neuen Jahr.

Handball, THW Kiel: Der deutsche Handball-Rekordmeister THW Kiel muss wie befürchtet monatelang ohne Kapitän René Toft Hansen auskommen. Der Kreisläufer hat sich am Sonntag im Spiel beim Bergischen HC (31:28) das vordere Kreuzband und das Innenband im rechten Knie gerissen. Das ergab eine MRT-Untersuchung am Montag. Wie die Kieler mitteilten, wird der Däne am Dienstag operiert. Der Club geht selbst bei einem guten Heilungsverlauf von mindestens acht Monaten Pause für den 31-Jährigen aus. "Das ist brutal und tut mir für René unglaublich leid", erklärte THW-Geschäftsführer Thorsten Storm. "Das ist ein Riesenverlust für uns im Titelkampf, aber wir müssen trotz allem gemeinsam positiv nach vorne schauen und auch für unseren Kapitän René in der Rückrunde alles geben." Für den THW war es im 35. Saison-Pflichtspiel bereits der dritte Ausfall wegen eines Kreuzbandrisses in einem Jahr. Storm riet der Handball-Bundesliga, Konsequenzen zu ziehen. "Die Belastung für alle Spieler, die den deutschen Handball auch international vertreten, ist riesengroß. Ich kann nur im Sinne der Sportler nochmals dringend an die HBL appellieren, die mögliche Anzahl der Spieler im Kader für Liga-Partien auf 16 zu erhöhen, um die Belastung auf mehreren Schultern verteilen zu können", betonte Storm. Und ergänzte: "Dies ist in anderen Ligen längst geschehen. Was hier auf dem Rücken der Sportler geschieht, ist Wahnsinn. Und die Spiele werden sicher nicht weniger für uns."

Fußball, Türkei: Fußball-Nationalspieler Mario Gomez trifft in der türkischen SüperLig weiter. Mit Besiktas Istanbul kam der 30-Jährige am 17. Spieltag gegen Konyaspor zu einem 4:0 (0:0)-Erfolg und erzielte dabei bereits sein 13. Saisontor. Nach der Führung durch Oguzhan Özyakup (51.) erhöhte Gomez (64.), der in den vergangenen vier Spielen traf. Zudem waren der frühere Hamburger Gökhan Töre (69.) und Kerim Frei (80.) erfolgreich. In der Tabelle baute Besiktas (41 Punkte) die Spitzenposition vor Stadtrivale Fenerbahce (37) aus, der am Montag gegen Sivasspor aber noch nachziehen kann. Derweil verliert Doublesieger Galatasaray Istanbul mit Weltmeister Lukas Podolski die Tabellenspitze aus den Augen. Der Rekordmeister kam bei Aufsteiger Kayserispor nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus. Den Ausgleich erzielte der für Podolski in der 55. Minute eingewechselte Sinan Gümüs (61.). Galatasaray (30) hat als Dritter bereits elf Zähler Rückstand auf Besiktas.

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Football, NFL: Footballer Sebastian Vollmer muss womöglich um seine Teilnahme an den Play-offs in der US-Profiliga NFL bangen. Der Offensive Tackle von Super-Bowl-Gewinner New England Patriots verletzte sich beim 20:26 nach Verlängerung bei den New York Jets bereits in der Anfangsphase am linken Bein und musste vorzeitig vom Feld. Eine genaue Diagnose stand zunächst aus. Der 31-jährige Vollmer hatte mit den Patriots Anfang des Jahres den Super Bowl gewonnen. In der laufenden Spielzeit hat der Titelverteidiger erneut den direkten Einzug ins Play-off-Viertelfinale geschafft. Derweil wahrte Björn Werner mit seinen Indianapolis Colts die Chance auf den Einzug in die K.o.-Phase. Bei den Miami Dolphins siegten die Colts um Linebacker Werner 18:12 und liegen hinter Houston Texans auf dem zweiten Platz der AFC South.

Wintersport, Abfahrt: Für Deutschlands besten Abfahrer Josef Ferstl (Hammer) ist die Saison 2015/16 vorzeitig beendet. Wie der Deutsche Skiverband (DSV) am Sonntag mitteilte, erlitt Ferstl bei einem Trainingssturz im italienischen Santa Caterina einen Kreuzbandriss. Ferstl, der am Dienstag 27 Jahre alt wird, hatte zuletzt in Gröden als Zehnter der Abfahrt überrascht, es war erst sein drittes Top-10-Ergebnis im Weltcup überhaupt. Am Dienstag steht die Abfahrt in Santa Caterina auf dem Programm.

Fußball, FC Schalke 04: Sportvorstand Horst Heldt vom Fußball-Bundesligisten Schalke 04 hat Verstärkungen in der Winterpause angekündigt. "Wir haben uns für die Rückrunde vorgenommen, auch international weit zu kommen, trotz des schweren Loses mit Schachtjor Donezk. Dafür brauchen wir viel Qualität, so dass sowohl André Breitenreiter als auch ich davon überzeugt sind, dass wir nachlegen müssen", sagte Heldt im Interview mit bundesliga.de. Handlungsbedarf sieht Heldt besonders im Mittelfeld, "sowohl im offensiven als auch im defensiven Bereich". Heldt räumte allerdings ein, dass das im Winter natürlich nicht ganz so einfach sei: "Trotzdem sehen wir sowohl auf dem deutschen als auch auf dem internationalen Markt den einen oder anderen Spieler, der uns helfen könnte." Schalke überwintert in der Bundesliga auf Platz sechs. Im DFB-Pokal sind die Königsblauen ausgeschieden, in der Europa League treffen sie in der Zwischenrunde auf Donezk.

Basketball, NBA: Die deutschen Basketballer Dirk Nowitzki und Dennis Schröder haben mit ihren NBA-Teams erneut Siege gefeiert. Nowitzki gewann mit den Dallas Mavericks am Samstag (Ortszeit) gegen die Chicago Bulls mit 118:111. Schröder kam mit den Atlanta Hawks gegen die New York Knicks zu einem 117:98-Sieg. In seinem ersten Heimspiel seit seinem Sprung auf Platz sechs der ewigen Korbjägerliste der nordamerikanischen Profiliga NBA kam Nowitzki auf 16 Punkte und war damit viertbester Werfer für Dallas. Erfolgreichster Schütze der Mavericks war J.J. Barea mit 26 Zählern. Die Texaner liegen in der Western Conference mit 17 Siegen und 13 Niederlagen auf Platz fünf. Nowitzkis Nationalmannschafts-Kollege Schröder steuerte zum sechsten Hawks-Erfolg in Serie zehn Punkte bei. Mit 20:12 Siegen ist Atlanta Zweiter der Eastern Conference. Für Tibor Pleiß blieb dagegen erneut nur die Zuschauerrolle. Ohne den Center verloren die Utah Jazz gegen die Los Angeles Clippers mit 104:109.

Wintersport, Biathlon: Der im thüringischen Oberhof abgesagte Biathlon-Weltcup bleibt in Deutschland und findet in Ruhpolding statt. Das teilte der Weltverband IBU am Sonntag nach einer technischen Inspektion in der oberbayerischen Gemeinde mit. Die sechs geplanten Wettkämpfe werden vom 7. bis 10. Januar in den Chiemgauer Alpen ausgetragen. Damit werden zwei Weltcups in Folge in Ruhpolding durchgeführt. In der folgenden Woche (13. bis 17. Januar) finden die dort ohnehin geplanten Rennen wie vorgesehen statt. Am Dienstag hatte die IBU die Reißleine gezogen und die Rennen in Oberhof aufgrund von Schneemangel und zu hohen Temperaturen abgesagt. Zwar hatten die Organisatoren alles versucht, um die Ausgabe zum 25. Jubiläum wie geplant durchzuführen, doch dies sei unmöglich gewesen. "Wir haben uns das nicht leicht gemacht. Aber es war die einzig mögliche Entscheidung", hatte Organisationschef Christopher Gellert gesagt. 2017 soll der Weltcup dann wieder planmäßig in Thüringen stattfinden, noch bis einschließlich 2018 gibt es einen Vertrag mit der IBU. Um besser auf möglicherweise erneut zu mildes Klima vorbereitet zu sein, soll am Rennsteig künftig mit einem neuen Schneedepot vorgesorgt werden. Dort können mehr als 10.000 Kubikmeter Kunstschnee gelagert werden, die in der Anlage "übersommern" sollen.

Wintersport, St. Anton: Immer mehr Wintersportveranstaltungen fallen der frühlingshaften Witterung zum Opfer. Am Sonntag sagte der Ski-Weltverband FIS den für den 9. und 10. Januar geplanten alpinen Weltcup in St. Anton ab. Betroffen in dem ehemaligen WM-Ort in Österreich sind eine Abfahrt und ein Super-G der Frauen. Die Schnee-Bedingungen seien für Freizeit-Skifahren geeignet, nicht aber für die perfekte Präparierung einer Weltcup-Piste, hieß es in einer Pressemitteilung. Eine Entscheidung über eine mögliche Ersatzveranstaltung werde in Kürze fallen. Auch die beiden Slalom-Rennen in Zagreb (3. Januar/Frauen, 6. Januar/Männer) scheinen akut gefährdet. Die für Sonntag geplante obligatorische Schneekontrolle in Kroatien wurde auf Montag verschoben. Neben den Alpinen macht das Wetter unter anderem auch den Biathleten zu schaffen. Vor Weihnachten war wegen Schneemangels und hoher Temperaturen der Weltcup in Oberhof abgesagt worden.

Radsport, Luca Paolini: Der bei der vergangenen Tour de France wegen Kokain-Dopings ausgeschlossene Radprofi Luca Paolini hat öffentlich ein Drogenproblem eingestanden. Er sei abhängig von Schlaftabletten gewesen und habe regelmäßig Kokain konsumiert, erklärte der 38 Jahre alte Italiener in einem Interview der "Gazzetta dello Sport". Paolini bekannte: "Ich war ein Sklave der Pillen." Der Radprofi war am 10. Juli nach der 4. Etappe enttarnt worden, musste die Tour verlassen und wurde von seinem russischen Katusha-Team suspendiert. Sein Fall ist noch beim Anti-Doping-Tribunal des Radsport-Weltverbandes UCI anhängig. Ihm droht eine Sperre und damit wahrscheinlich das Ende seiner Karriere. "Ich weiß nicht, ob ich noch einmal die Chance erhalte, eine Startnummer auf meinem Rücken zu befestigen. Aber ich habe eine große Lehre gezogen: Ich muss nicht mehr irgendetwas verstecken", sagte der diesjährige Gewinner des belgischen Klassikers Gent-Wevelgem. Paolini hatte sich nach seinem positiven Befund in eine Entzugsklinik begeben. Der Vorfall bei der Tour sei ein "Weckruf" gewesen und habe eine Wende in seinem Leben eingeleitet. Nach dem Tod seines Bruders vor zehn Jahren habe er begonnen, Schlaftabletten zu nehmen, erklärte der Giro- und Vuelta-Etappengewinner.

Handball, HSV Hamburg: Trainer Michael Biegler wird den finanziell schwer angeschlagenen Handball-Bundesligisten HSV Hamburg spätestens am Saisonende verlassen. Das kündigte der 54 Jahre alte Coach, der parallel als polnischer Nationaltrainer tätig ist, in einem am Sonntag auf welt.de veröffentlichten Interview an. "Ich habe dem Verein frühzeitig mitgeteilt, dass ich meine Option ziehe und die Zusammenarbeit nach nur einem Jahr beende", sagte Biegler vor dem letzten HSV-Spiel des Jahres gegen Frisch Auf Göppingen am Sonntag. Vom HSV Hamburg, der am 16. Dezember Insolvenz angemeldet hatte und dessen Zukunft damit offen ist, gab es zunächst keine Bestätigung.

Eishockey, DEL: Die Eisbären Berlin sind in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) weiter auf Siegkurs. Der souveräne Tabellenführer bezwang die Grizzlys aus Wolfsburg mit 1:0. Die Eisbären schafften damit den neunten Sieg aus den vergangenen zehn Partien und haben nun 59 Punkte. Die Düsseldorfer EG hielt auf Rang zwei mit dem knappen 2:1 gegen den Tabellen-Vorletzten Schwenninger Wild Wings mit 55 Punkten den Anschluss. Der achtmalige Meister hatte ähnlich viel Mühe wie die Berliner. Besonders viele Tore am 30. Spieltag fielen in Iserlohn und München. Der EHC schlug die Augsburger Panther 6:3, die Iserlohn Roosters schickten die Krefeld Pinguine mit einer 2:6-Niederlage nach Hause.

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