Fußball:Beckenbauer für Veröffentlichung des Garcia-Berichts

Zürich (dpa) - Franz Beckenbauer hat sich im Gegensatz zu FIFA-Präsident Joseph Blatter für eine Veröffentlichung des Untersuchungsberichts zu den Korruptionsvorwürfen bei den WM-Vergaben 2018 und 2022 ausgesprochen.

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Zürich (dpa) - Franz Beckenbauer hat sich im Gegensatz zu FIFA-Präsident Joseph Blatter für eine Veröffentlichung des Untersuchungsberichts zu den Korruptionsvorwürfen bei den WM-Vergaben 2018 und 2022 ausgesprochen.

„Ich persönlich habe nichts zu verbergen. Wenn man nichts zu verbergen hat, kann man den Bericht veröffentlichen und verbreiten“, sagte Beckenbauer auf einer Sicherheitskonferenz für Sportveranstaltungen in London.

Beckenbauer, der als früheres Mitglied der FIFA-Exekutive bei der umstrittenen Wahl der WM-Ausrichter Russland (2018) und Katar (2022) stimmberechtigt war, hatte im Zuge der Untersuchung Ärger mit Chefermittler Michael Garcia. Der frühere Weltmeister-Spieler und -Trainer hatte einen Fragenkatalog zunächst nicht beantwortet und war zwischenzeitlich für alle Aufgabenbereiche im Fußball suspendiert worden.

Beckenbauer betonte, dass er bei der Abstimmung nicht beeinflusst worden sei. Niemand habe ihm Geld oder sonstige Geschenke angeboten, um seine Wahl zu beeinflussen. „Nein, das ist nicht passiert“, betonte der „Kaiser“. Für wen er gestimmt habe, will Beckenbauer nicht sagen. Es sei eine geheime Abstimmung gewesen. Die Wahl Katars als WM-Ausrichter 2022 habe ihn überrascht.

Garcia hat in einem 350-seitigen Bericht die Korruptionsvorwürfe untersucht und an die rechtsprechende Kammer der Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes (FIFA) weitergeleitet. Dort muss nun der Münchner Richter Hans-Joachim Eckert über mögliche Strafen entscheiden. Blatter hatte nach einer Sitzung der FIFA-Exekutive erklärt, dass der Bericht nicht veröffentlicht werde.

Unterdessen hat sich Beckenbauer für eine Verlegung der Katar-WM in den Winter ausgesprochen. Katar habe zwar ein System entwickelt, um die Temperaturen in den Stadien zu senken, „aber ist das wirklich notwendig?“, fragte Beckenbauer. Es verschwende viel Energie.

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