Campinas (dpa) - Deutschlands Auftakt-Gegner Portugal kann am Montag in Bestbesetzung in das WM-Duell in Salvador gehen. Auch beim letzten Training vor dem Abflug Richtung Spielort waren alle 23 Spieler inklusive Superstar Cristiano Ronaldo dabei.
"Er trainiert gut und er trainiert hart. Wir sind uns sicher, dass er zu 100 Prozent fit ist", sagte Torwart Eduardo bei der täglichen Pressekonferenz der Portugiesen in ihrem WM-Quartier in Campinas. "Cristiano ist wie wir alle sehr entschlossen, dieses Spiel zu gewinnen. Es tut gut, ihn nach den ganzen Problemen happy auf dem Trainingsplatz zu sehen."
Ronaldo hatte den ersten Teil der WM-Vorbereitung aufgrund von Knie- und Oberschenkel-Problemen verpasst, ist aber seit einer Woche wieder im Mannschaftstraining des EM-Halbfinalisten. Auch am Samstag trug er aus Vorsichtsgründen noch eine kleine Bandage unterhalb des linken Knies, weil eine Entzündung der Patellasehne als Ursprung seiner hartnäckigen Verletzungssorgen gilt. "Cristiano ist der beste Spieler der Welt. Es ist natürlich gut für uns, dass er wieder dabei ist", meinte Eduardo.
Ein portugiesisches Team in Bestbesetzung bedeutet auch, dass am Montag in Salvador fast die identische Mannschaft auflaufen wird, die schon bei der EM 2012 in Polen in ihrem ersten Spiel auf Deutschland traf und mit 0:1 verlor. Noch immer heißen die beiden Flügelstürmer Ronaldo und Nani, die beiden Antreiber im Mittelfeld Joao Moutinho und Raul Meireles sowie die vier Verteidiger in der eingespielten Abwehrkette Joao Pereira, Bruno Alves, Pepe und Fabio Coentrao.
Die einzige Änderung im Vergleich zu dem EM-Spiel vor zwei Jahren dürfte es im Angriffszentrum geben, wo der frühere Bremer Hugo Almeida mittlerweile im Vorteil gegenüber dem formschwachen Helder Postiga vom Klose-Club Lazio Rom ist.
Ein kleines Fragezeichen steht höchstens noch hinter der Besetzung des zentralen defensiven Mittelfeldes, wo der von englischen Spitzenclubs umworbene Jungstar William Carvalho (22) von Sporting Lissabon ins Team drängt. Der sechs Jahre ältere und entsprechend erfahrenere Miguel Veloso dürfte aber nach wie vor der erste Anwärter auf diesen Posten sein, obwohl er als Spieler von Dynamo Kiew aufgrund der kritischen Lage in der Ukraine zuletzt kaum noch seriöse Wettkampf-Praxis bekam. Trainer Paulo Bento förderte Veloso aber bereits als Jugendcoach von Sporting Lissabon und hat großes Vertrauen in ihn.
Dass die Portugiesen 2012, 2008 und 2006 zuletzt dreimal bei großen Turnieren gegen Deutschland verloren, macht Eduardo keine Sorgen. "Vergangenheit ist Vergangenheit", sagte der Torwart von Sporting Braga. "Dies ist ein komplett neues Spiel. Wir haben die Chance, die Dinge wieder komplett zu ändern."