French Open:Nur Witthöft in Runde drei

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Carina Witthöft hat zum ersten Mal in Paris die dritte Runde erreicht. (Foto: Eric Feferberg/dpa)

Tennisprofi Tatjana Maria scheitert bei den French Open an Favoritin Halep, Carina Witthöft besiegt Parmentier.

Von Gerald Kleffmann, Paris

Vor ihren Auftritten an diesem frühen Donnerstagabend gab es eine Schnittmenge zwischen Carina Witthöft und Tatjana Maria. Beide hatten zuvor gesagt: Nein, Druck verspürten sie keinen. Witthöft und Maria, das waren in diesen Matches gegen die Französin Pauline Parmentier beziehungsweise die Rumänin Simona Halep ja die letzten zwei von 13 gestarteten deutschen Vertretern, und da diese French Open nicht in der zweiten Woche angekommen sind, sondern erst in der zweiten Runde, war diese Quote natürlich ein Kataströphchen für die deutsche Fraktion. So schlecht jedenfalls ist die Teamleistung des DTB zuletzt 2009 gewesen nach dem Auftakt. 2008 wiederum hatte gar kein deutscher Profi die dritte Runde in Paris erreicht. Dieses Szenario lag nun ebenfalls in der Luft, aber immerhin wurde dieser Negativ-Rekord nicht eingestellt. Die Weltranglisten-102. Maria verlor zwar gegen Favoritin Halep, Nummer vier, 4:6, 3:6. Aber Witthöft (73.) setzte sich gegen Parmentier (81.) durch. Nach dem 6:4, 7:6 (5) trifft sie auf Karolina Pliskova. Eine delikate Aufgabe für die Ehrenretterin des deutschen Tennis. Die Tschechin ist an Nummer zwei gesetzt. "Ich freue mich aufs Match", sagte die Hamburgerin, die an ihre Chance glaubt: "Ich denke, ich habe die Mittel." Sie meinte: um Pliskova zu besiegen.

Maria wie Witthöft hatten sich beide toll präsentiert, mutig spielten sie, druckvoll, dabei sind sie ganz verschiedene Typen. Maria, 29, Mutter einer dreijährigen Tochter mit Wohnsitz Florida, variiert mehr, sie hat ihre Rückhand von beid- auf einhändig umgestellt, "jetzt kann ich sie durchziehen", erklärte sie vorab. Alleine im ersten Satz gelangen ihr so fünf direkte Gewinnschläge. Im zweiten Satz konnte Maria nicht ganz ihre Intensität halten. "Es hat richtig Spaß gemacht, auf so einem großen Platz zu spielen. Natürlich bin ich ein bisschen traurig, aber auch stolz", sagte Maria, die in der zweitgrößten Arena angetreten war, im Court Suzanne Lenglen. Witthöft bewies ihrerseits Nervenstärke. Die 22-Jährige zog rasch auf 5:0 davon, dann hieß es 5:4, doch sie rettete das 6:4. Im zweiten Durchgang riskierte Parmentier mehr. Witthöft, das zeigt ihre Entwicklung, hielt im Tie-Break kess dagegen. Zum ersten Mal hat sie in Paris die dritte Runde erreicht. Bei den anderen drei Grand Slams war ihr das schon gelungen.

© SZ vom 02.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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