Frauenfußball:Erfolgreiche Premiere

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(Foto: Franck Fife/AFP)

Die DFB-Frauen gewinnen mit der neuen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg 1:0 gegen Frankreich, den Gastgeber der WM im Sommer.

Von Anna Dreher, Laval

Nach einer halben Stunde war Lea Schüller frustriert. Eben hatte Verena Schweers den Ball zu ihr eingeworfen - und Schüller lenkte ihn direkt wieder ins Aus. Kopfschüttelnd stand die Stürmerin der deutschen Fußball-Nationalelf am Spielfeldrand, aber da kam schon das aufmunternde Tätscheln von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. Und eine Minute später? Frankreichs Sakina Karchaoui vertändelte den Ball, Svenja Huth spielte auf Schüller, Schüller auf Huth, Huth auf Schüller (im Bild rechts) - 1:0, Schüllers achtes Tor im zwölften Länderspiel . Die Erleichterung darüber war dem deutschen Team anzumerken.

Dieses erste Länderspiel des Jahres am Donnerstagabend im französischen Laval vor 10 238 Zuschauern war ja ein besonderes. Es war auch das erste Länderspiel von Voss-Tecklenburg als sportlich Verantwortliche dieser Mannschaft. Und für diese Premiere war in Frankreich ein starker Gegner gefunden worden, der noch dazu Gastgeber der Weltmeisterschaft in diesem Sommer (7. Juni bis 7. Juli) ist. "Die Frage ist: Wie kommen wir mit unserer Spielidee gegen Top-Nationen durch?", hatte Voss-Tecklenburg zuvor gesagt. "Es wird spannend sein zu sehen, wie wir uns gegen die verschiedenen Stile und Mentalitäten durchsetzen und was es noch braucht."

Gegen Frankreich hatte ihre Mannschaft vor allem ihre defensive Stabilität gesucht - und gefunden. Dass sie in ihren Aktionen nach vorne vor allem in der Anfangsphase hektisch agierte, war am Ende zu verschmerzen gewesen, weil die Französinnen mit ihren schnell ausgeführten Angriffen auch nicht durchkamen, auch wenn sie es unnachgiebig versuchten.

"Unser Matchplan war es, erst mal hinten sicher zu stehen und darauf dann aufzubauen", sagte Alexandra Popp in der Halbzeitpause. "Es bringt ja nichts, nach vorne zu stürmen und sich dann die Dinger einzufangen." Auf die neu ernannte Kapitänin hat Voss-Tecklenburg zum Auftakt ins WM-Jahr in Frankreich verletzungsbedingt verzichten müssen, wie auch auf Stammtorhüterin Almuth Schult, Linda Dallmann und Leonie Maier. Nach einer ersten nervösen Phase aber machte sich das Fehlen dieser teils etablierten Spielerinnen nicht weiter bemerkbar. Voss-Tecklenburg wechselte junge Spielerinnen wie Giulia Gwinn, Felicitas Rauch und Lena Lattwein ein. Auch in dieser Formation funktionierten Angriff und Defensive immer besser. Und so musste zumindest nach diesem ersten Auftritt von Voss-Tecklenburg als Bundestrainerin vorerst keine der deutschen Spielerinnen aufmunternd getätschelt werden.

© SZ vom 01.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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