Frauen-WM 2011: Célia Okoyino da Mbabi:Mbabi, das vermeintlich ewige Talent

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Nun berichtete sie eindrücklich über ihre Gespräche mit "der Silv", die dazu führten, dass Prinz sich freiwillig auf die Bank setzte. Die Verteidigerin Linda Bresonik berichtete am Freitag, sie habe "Gänsehaut" bekommen bei diesem Auftritt, er habe das Team und seine Kapitänin noch enger zusammengeschweißt.

Fußball ist allerdings auch Wettbewerb. Oft hieß es, Prinz habe ihren Stammplatz an Inka Grings verloren, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Sie hat den Platz in der Sturmspitze, wo sie gegen Kanada und Nigeria spielen musste, an Grings verloren - aber die Rolle ganz vorne lag ihr ohnehin nicht. In der Zentrale, wo Prinz sich besser aufgehoben fühlt, spielte von Anfang an: Okoyino da Mbabi. Das vermeintlich ewige Talent vom SC 07 Bad Neuenahr.

Célia Okoyino da Mbabi verfügt auch über das Talent, die Dinge nicht allzu schwer zu nehmen, das ist wohl - neben der Fähigkeit, ein Spiel schnell zu machen - ihre zweite große Stärke. Dieser Druck, von dem immer alle sprechen? Okoyino da Mbabi hat eher das Gefühl, "als hätte ich Ballons unter den Füßen".

Es ist auch diese Leichtigkeit, die ihr jetzt hilft, denn wenn man heißt wie sie, dunkelhäutig ist und seine Sätze gleichzeitig in feinstem Rheinländisch formuliert, bekommt man mehr auf die Schultern gepackt als nur sportliche Verantwortung. Sie ist auch Integrationsbotschafterin des DFB. Mädchen mit Migrationshintergrund sind in den Vereinen nach wie vor unterrepräsentiert. Auch das ist jetzt ihr Thema.

Sie ist in Bonn aufgewachsen, der Vater aus Kamerun, die Mutter Französin. Und als sie kürzlich mal mit Angela Merkel beim Integrationsgipfel im Kanzleramt zusammensaß, fasste sie ihre Geschichte in folgenden Kernsatz: "Ich habe eigentlich alles immer so gemacht, wie meine Freunde."

Sie folgte ihrem Bruder zum Training bei TuS Germania Hersel, fiel auf, wurde zu Lehrgängen berufen, "und dann hat mir jemand gesagt, dass ich einen deutschen Pass brauche, um im Jugendnationalteam zu spielen". Also hat sie sich den "halt besorgt". Dann hat es auch nicht mehr allzu lange gedauert, bis die Frau Neid kam und sie in ihr Herz geschlossen hat.

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