Formel 1: Sieg für Verstappen:"Das war für Dietrich"

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Max Verstappen auf dem Weg zu seinem 13. Saisonsieg. (Foto: Chris Graythen/AFP)

Einen Tag nach dem Tod von Red-Bull-Gründer Mateschitz gewinnt der Niederländer Max Verstappen den Großen Preis von Austin und sichert seinem Team erstmals seit 2013 den Konstrukteurs-Titel. Dabei stellt er eine Rekordmarke von Michael Schumacher und Sebastian Vettel ein.

Teamchef Christian Horner gratulierte mit Tränen in den Augen, Max Verstappen widmete den Triumph seinem Förderer: "Das war für Dietrich. Ich habe alles gegeben." Mit einer weiteren weltmeisterlichen Vorstellung hat der Niederländer den Emotions-Grand-Prix für Red Bull in den USA gewonnen und einen Tag nach dem Tod von Red-Bull-Gründer Mateschitz auch noch den Konstrukteurs-Titel in der Formel 1 perfekt gemacht.

Verstappen kämpfte sich am Sonntag nach einem verpatzten zweiten Boxenstopp wieder an die Spitze und schaffte vor Austin-Rekordsieger Lewis Hamilton im Mercedes und Charles Leclerc im Ferrari seinen 13. Formel-1-Saisonsieg. Der zweimalige Champion, der von Rang zwei aus gestartet war, stellte damit die Bestmarke von Michael Schumacher (2004) und Sebastian Vettel (2013) ein. Für seine Mannschaft ist es in der Konstrukteurs-Wertung der erste Titel seit 2013. Sebastian Vettel zeigte im viertletzten Rennen seiner Karriere eine starke Leistung und wurde trotz eines verpatzten Boxenstopps Achter. Mick Schumacher, der um den Verbleib beim Haas-Team kämpft, verfehlte auf dem 15. Rang erneut die Punkte und muss weiter um seine Zukunft in der Königsklasse bangen.

Noch bevor das Rennen in Austin losging, brandete Applaus auf. Auf den Monitoren blendeten die Veranstalter ein Foto des Österreichers ein, darunter stand: "Danke Didi." Mehr als 100 000 Zuschauerinnen und Zuschauer ehrten den gestorbenen Mateschitz zusammen mit allen Teams und den Fahrern, darunter natürlich auch der ehemalige Red-Bull-Erfolgspilot Vettel. Der Champion von 2010, 2011, 2012 und 2013 schien mit den Tränen zu kämpfen. Das erklärte Ziel der aktuellen Red-Bull-Fahrer fürs Rennen: für Mateschitz nun den WM-Titel in der Konstrukteurswertung perfekt machen.

Und bereits nach der ersten Kurve hatte Verstappen die optimale Voraussetzung dafür geschaffen. Dank eines hervorragenden Starts schob er sich beim mächtigen Bergauf-Stück schon an Pole-Mann Carlos Sainz im Ferrari vorbei. Der Spanier nahm den Linksknick dann betont langsam, zog etwas nach innen und wurde dann von hinten von Hamilton leicht geschubst. Das Problem: Auf der Innenseite kollidierte dadurch Hamiltons Mercedes-Kollege George Russell mit Sainz, für den das Rennen gelaufen war - ein Wasserleck am Kühler.

Zwei Safety-Car-Phasen und ein verpatzter Boxenstopp prägen das Rennen

Weil auch Perez im zweiten Red Bull in der ersten Rennphase nach Startplatz neun zu den Gewinnern zählte und sich hinter Verstappen, Hamilton und Leclerc einordnete, lief alles auf den nächsten Titel-Triumph von Red Bull hinaus. Charles Leclerc hatte nach einer Zehn-Platz-Strafe von Rang zwölf starten müssen, der Monegasse mühte sich, war aber nach dem Sainz-Aus auf sich alleine gestellt. Ganz vorn machte Verstappen nur der Wind zu schaffen, er kontrollierte aber das Rennen und war fest entschlossenen, seinen Förderer Mateschitz stolz zu machen. "Ohne ihn würde ich jetzt hier nicht sitzen", hatte er vor dem Rennen betont.

Für neue Spannung sorgte dann Valtteri Bottas, als er mit dem Alfa Romeo im Kiesbett landete und eine Safety-Car-Phase auslöste. Vettel, der sich nach einem guten Start von Position zehn nach vorne gekämpft hatte, nutzte die Gelegenheit. Kaum war das Safety Car wieder reingefahren, sorgte Fernando Alonso für einen Schreckmoment, als er bei hoher Geschwindigkeit mit seinem Alpine auf den Aston Martin von Lance Stroll auffuhr. Der Wagen des Spaniers hob vorne ab, fuhr nur noch auf den Hinterreifen weiter. Strolls Auto krachte in die Streckenbegrenzung und war ziemlich demoliert.

Wieder musste das Safety Car raus, die Fahrer blieben zum Glück unverletzt. Alonso konnte sogar weiterfahren. Verstappen verteidigte erneut gekonnt seine Führung gegen Hamilton, als das Safety Car wieder in die Box gefahren ist. Doch dann bremste ein schlechter Reifenwechsel den Niederländer. "Schön, schön", funkte er zynisch an die Box. Er war hinter Hamilton und Leclerc zurückgefallen. Doch wenige Runden vor Schluss war er nach einer gelungenen Aufholjagd dann wieder ganz vorne.

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