Formel 1 in Malaysia:Hamilton und Rosberg fahren allen davon

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Lewis Hamilton kommt keiner hinterher: Szene vom Großen Preis von Malaysia (Foto: AFP)

Technische Probleme hat Sebastian Vettel beim Großen Preis von Malaysia keine, den Mercedes-Piloten fährt der Weltmeister dennoch hinterher. Lewis Hamilton gewinnt souverän vor Nico Rosberg. Vettel wird Dritter.

Weltmeister Sebastian Vettel hat sich in der Hitze Malaysias als Dritter die ersten Punkte der Saison erarbeitet, den Doppelsieg des erneut überlegenen Mercedes-Duos mit Lewis Hamilton vor Nico Rosberg konnte der Heppenheimer auf 56 kräftezehrenden Runden aber zu keiner Zeit gefährden.

Mercedes unterstrich damit eindrucksvoll seine Favoritenrolle, Auftaktsieger Rosberg (43 Punkte) und der englische Ex-Weltmeister Hamilton (25) führen im WM-Klassement. Mit 15 Punkten liegt Vettel vorerst auf Gesamtrang sieben.

Für Red Bull war es dennoch ein aufschlussreiches Wochenende: Das Auto und der zuletzt so fehlerhafte Renault-Motor ist grundsätzlich podesttauglich und zuverlässig. Vettels Teamkollege Daniel Ricciardo (Australien) lag lange auf Rang vier, ein nicht fest verschraubtes Rad nach einem Boxenstopp kostete in jedoch seine Position und wenig später den Frontflügel - schließlich gab er auf.

So holte Nico Hülkenberg (Emmerich) im Force India einen völlig überraschenden fünften Platz hinter Vizeweltmeister Fernando Alonso (Spanien) im Ferrari. Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari musste früh mit einem Reifenschaden an die Box und verpasste die Punkteränge, Adrian Sutil (Gräfelfing/Sauber) schied vorzeitig aus.

Das für seine Unvorhersehbarkeit berüchtigte Wetter in Malaysia war dabei auch am Sonntag seinem Ruf gerecht geworden. Trotz eines angekündigten Gewitters rollten die Fahrer bei brennender Sonne und Temperaturen von 32 Grad in die Startaufstellung. Vettel hatte sich im Kampf mit den grundsätzlich überlegenen Mercedes-Boliden Regen gewünscht, nun musste er auf trockener Strecke seinen zweiten Startplatz verteidigen. Das misslang bereits vor der ersten Kurve. Rosberg zog vorbei, und in einem verblüffend harten, aber fairen Manöver setzte sich auch Ricciardo vor seinen deutschen Teamkollegen.

An der Spitze war Hamilton im Silberpfeil ein guter Start gelungen, der Pole-Setter baute seinen Vorsprung in den ersten drei Runden auf gut vier Sekunden aus. Mit einigem Abstand behauptete Rosberg den zweiten Platz sicher. Dahinter schlug Vettel im teaminternen Duell schon bald zurück: Am Ende der langen Start-Ziel-Gerade ging er problemlos an Ricciardo vorbei und war nun wieder erster Verfolger der Silberpfeile.

In dieser Reihenfolge drehte das Spitzentrio in der Folge seine Runden, und die Abstände wurden zusehends größer: Hamilton distanzierte Rosberg, dahinter konnte Vettel das Tempo seines Landsmanns nicht mitgehen. In kurzer Folge steuerten die Favoriten nach 14 Runden ihre Crew an und wurden ohne Probleme zurück auf die Strecke geschickt. Vettel rückte nun jedoch wieder näher an Rosberg heran.

Mit mehr als zehn Sekunden Vorsprung verwaltete derweil Hamilton seinen ersten Platz, der Funkverkehr mit der Box vermittelte fast so etwas, wie Langeweile. "Kann ich noch irgendetwas tun?", fragte der Engländer - "Mach einfach genauso weiter, wir sagen dann Bescheid", lautete die Antwort der Ingenieure.

Mehr Spannung versprach zu diesem Zeitpunkt einzig die Aussicht auf Regen, und nach zwei Dritteln des Rennens tat sich etwas am Himmel. "In der Nähe der Strecke regnet es, wir sehen es auf dem Radar", teilte Mercedes seinen Piloten mit: "Vielleicht tut sich gegen Ende des Rennens etwas." Doch es blieb in der Folge lediglich bei vereinzelten Tropfen, und Hamilton fuhr den Sieg sicher nach Hause.

Unmittelbar vor dem Rennen hatte die Königsklasse den Opfern des verschollenen Fluges MH370 eine Schweigeminute gewidmet. Die Fahrer, Formel-1-Chef Bernie Ecclestone und Malaysias Premierminister Najib Razak verharrten in der Startaufstellung, anschließend ertönte die Nationalhymne des südostasiatischen Staates.

Am gesamten Rennwochenende zeigten die Fahrer ihr Mitgefühl zudem mit Aufklebern auf Helmen und Boliden, der Satz "Wir beten für MH370" war dort in der Landessprache ("Doa Untuk MH 370") zu lesen.

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