Finalturnier um den Basketball-Pokal:Mit Unterstützung aus der NBA

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So kann es weitergehen: Die Niners Chemnitz feiern ihren Viertelfinalsieg gegen den Titelverteidiger FC Bayern München. (Foto: Bert Harzer/Eibner/Imago)

Gastgeber Berlin kann sich zum Rekord-Pokalsieger krönen, Chemnitz und Crailsheim befinden sich in starker Form - und Braunschweig reist mit Dennis Schröder an.

Von Ralf Tögel

Der Geschäftsführer der Basketball Bundesliga (BBL) startete mit einem Namenswitz in die Pressekonferenz zum Top-Four-Turnier um den deutschen Basketball-Pokal. Er klopfe auf Holz, sagte Stefan Holz bezüglich des kommenden Final-Wochenendes in der Mercedes-Benz-Arena zu Berlin, womit er die aktuelle Corona-Problematik ansprach. Im Vorjahr war der Titel bekanntlich in München vergeben worden - mit vierwöchiger Verspätung. Der Grund waren zwei positive Corona-Befunde im Göttinger Team kurz vor dem ersten Halbfinale, das Turnier wurde abgesagt und einen Monat später an selber Stelle ausgetragen. "Diesen Fehler werden wir nicht ein zweites Mal machen", erklärte Holz nun, deshalb würden alle relevanten Teammitglieder der Teilnehmer bereits seit geraumer Zeit PCR-getestet, der finale Test finde am Freitagmorgen statt. "Dann werden wir noch bis Mittag zittern", so der BBL-Geschäftsführer weiter, "und hoffen, dass nichts mehr passiert."

Mit etwas Glück also gehen am Samstag die beiden Halbfinalspiele zwischen den Merlins Crailsheim und den Basketball Löwen Braunschweig (16 Uhr) sowie die Partie zwischen Gastgeber Alba Berlin und den Niners Chemnitz (19.30 Uhr) über die Bühne. Die beiden Sieger stehen sich dann im Endspiel um den ersten Titel der Saison am Sonntag um 15 Uhr gegenüber. Vor 4000 Zuschauern, mehr lassen die derzeit geltenden Corona-Bestimmungen in der Hauptstadt nicht zu. Auch wenn im Titelverteidiger aus München einer der großen Favoriten fehlt, dürfen sich die Fans auf "Spiele von hoher Qualität" freuen, wie Holz befand, zumal "alle vier Teilnehmer ihre letzten Spiele in der Bundesliga gewonnen haben". Klarer Favorit ist der gastgebende Meister aus Berlin, der sich zum alleinigen Rekord-Pokalsieger krönen könnte. Berlins Geschäftsführer Marco Baldi gab sich erst gar keine Mühe, diese Rolle kleinzureden: "Wir wollen zum elften Mal den Pokal gewinnen, so eine Chance bekommt man nicht allzu oft in eigener Halle. Das wird auch von uns erwartet."

Chemnitz hat Titelverteidiger München im Viertelfinale aus dem Wettbewerb geworfen

Der Gegner allerdings befindet sich derzeit in prächtiger Form, was nicht nur daran liegt, dass Chemnitz im FC Bayern den vermeintlich größten Brocken im Viertelfinale aus dem Weg geräumt hat. Dass der 85:80-Triumph aus dem November keine Momentaufnahme war, haben die Sachsen mit einem klaren Erfolg gegen denselben Gegner am Dienstagabend wieder bewiesen. Die Niners spielen bislang eine herausragende Saison und stehen aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz in der Bundesliga, zwei Ränge vor Berlin. Man gehe zwar mit Respekt an die Aufgabe heran, sagte Niners-Kapitän Malte Ziegenhagen, aber keinesfalls mit Angst vor dem großen Namen. Zwar konnte Chemnitz in seiner zweijährigen BBL-Zugehörigkeit noch nie gegen Berlin gewinnen, der Pokal sei aber eine gute Gelegenheit "diese Serie zu zu beenden", fand Geschäftsführer Steffen Herold durchaus selbstbewusst. Dem hielt Baldi eine deutliche Kampfansage entgegen: "Wir wollen wie alle anderen Teams diesen Titel ums Verrecken gewinnen."

Auch die Merlins aus Crailsheim, die im Fiba Europe Cup das Viertelfinale erreicht haben, blicken auf eine bisher starke Saison zurück und sind als Tabellensiebter zumindest auf dem Papier im Spiel gegen die Braunschweiger Löwen, die in der BBL derzeit auf Rang zwölf stehen, leicht favorisiert. Dennoch sieht Geschäftsführer Martin Romig seine strapazierten Zauberer "als Außenseiter", immerhin hätten sie in den vergangenen acht Tagen vier Partien absolvieren müssen. Grund waren Nachholspiele in Bundesliga und Europe Cup: "Wir haben spaßige Wochen hinter uns", sagte Romig. Natürlich proklamiert auch Braunschweigs Geschäftsführer Nils Mittmann die Rolle "des Underdogs" für sein Team, obwohl er prominente Unterstützung mit nach Berlin bringt. Dennis Schröder werde aus Houston einfliegen, gab er bekannt, freilich wird er seine Mannschaft nicht auf dem Feld unterstützen. Der NBA-Profi ist bekanntlich Alleingesellschafter der Basketball Löwen und zeige laut Mittmann so, "wie sehr er mit seinem Heimatverein verbunden ist."

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