Fifa:Amnesty International: Stadion-Arbeiter in Katar monatelang unbezahlt

Lesezeit: 2 min

Fans der Fußball-Nationalmannschaft von Katar warten am 07.01.2011 auf den Beginn des Eröffnungsspiels des Asien-Cups 2011 im Khalifa-Stadion in Doha. (Foto: Andreas Gebert/dpa)

Die Menschenrechtsorganisation kritisiert erneut den Golfstaat und die Bedingungen der Arbeiter dort. Der türkische Präsident Erdogan sieht die Bedingungen für eine EM in der Türkei als erfüllt an.

Fifa, WM: Katar steht als Ausrichter der Fußball-WM 2022 wieder einmal im Zwielicht. Laut Amnesty International seien Arbeiter über Monate hinweg nicht bezahlt worden. Wie die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch mitteilte, habe die Baufirma Mercury MENA "es verpasst, ihren Arbeitern tausende Dollar an Löhnen und sonstigen Leistungen zu zahlen, und sie hilf-und mittellos zurückgelassen." Die Arbeiter wurden unter anderem beim Bau des Finalstadions in der Stadt Lusail eingesetzt. Amnesty gab an, zwischen Oktober 2017 und April 2018 mit 78 ehemaligen Mercury-Mitarbeitern aus Indien, Nepal und den Philippinen gesprochen zu haben. Den meisten Befragten schulde das Unternehmen zwischen 1370 und 2470 US-Dollar (1164 und 2099 Euro), was je nach Herkunftsland in manchen Fällen mehreren Monatslöhnen entspricht. Außerdem habe Mercury MENA von Katars "Kafala"-System Gebrauch gemacht, das Arbeitern den Jobwechsel ohne Zustimmung der Vorgesetzten verbietet.

Der Weltverband Fifa teilte auf Anfrage der französischen Nachrichtenagentur AFP mit, dass er "keinen Grund zur Annahme habe, dass angesprochene Arbeitsrechtverletzungen tatsächlich im Zusammenhang mit der Fifa und der WM 2022 stehen". Stattdessen bedauere es die Fifa, dass Amnesty sein Statement auf "solch irreführende Weise" formuliert habe. Mercury MENA hatte mit seiner Hilfe beim Bau eines Modellstadions maßgeblich zur Vergabe der WM an Katar im Jahr 2010 beigetragen.

FC Bayern gegen Augsburg
:Unnötig wie ein Rechenfehler

Der FC Bayern verliert beim 1:1 gegen Augsburg die ersten Punkte der Saison - weil Manuel Neuer spät patzt und zwei Experimente von Trainer Kovac scheitern.

Aus dem Stadion von Jonas Beckenkamp

Uefa, EM: Vor der Vergabe der Fußball-Europameisterschaft 2024 sieht der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die Bedingungen für einen Zuschlag als erfüllt an. Er erwarte bei der Entscheidung an diesem Donnerstag "eine faire Beurteilung" durch die Europäische Fußball-Union Uefa, sagte Erdogan der Funke Mediengruppe bei einem Gespräch in Istanbul. Deutschland habe mit der Austragung der Weltmeisterschaften 1974 und 2006 sowie der Europameisterschaft 1988 Sportfans schöne Veranstaltungen angeboten. "Ich denke, dass auch ein fußball-begeistertes Land wie die Türkei, das alle Voraussetzungen für eine Austragung erfüllt, diese Möglichkeit erhalten sollte", betonte Erdogan.

In nahezu allen Großstädten seien Sportkomplexe, Stadien und Sporthallen mit enormen Kapazitäten aufgebaut worden, die sogar oft in europäischen Ländern nicht existierten. "Sollte die Uefa eine objektive Beurteilung machen, so würde sie diese Tatsache auch sehen können", erklärte Erdogan. Bedenken hinsichtlich der Infrastruktur wies er zurück. Die Türkei verfüge über 55 Flughäfen, Schnellzüge, eine gute Verkehrsinfrastruktur und Autobahnen und auch eine gute Mobilität innerhalb der Städte. Mehr als 40 Millionen Touristen würden jährlich durch das Land reisen. "Es sollte kein Zweifel darin bestehen, dass bei der Europameisterschaft die Stadien gefüllt sein und die Sponsoren- und Werbeeinnahmen steigen werden", sagte Erdogan. Ungeachtet ausländischer Kritik bezeichnete er die Türkei zudem als eines der führenden Länder der Welt bei der Pressefreiheit, sozialen Medien und Internetjournalismus.

Tennis: Wimbledonsiegerin Angelique Kerber ist beim WTA-Turnier in Wuhan/China im Achtelfinale ausgeschieden. Die 30 Jahre alte Kielerin unterlag der ungesetzten Vorjahresfinalistin Ashleigh Barty (Australien) in 1:19 Stunden deutlich mit 5:7, 1:6. Kerber war beim mit 2,746 Millionen Dollar dotierten Turnier die letzte deutsche Spielerin im Feld. Beim Turnier in Taschkent verpasste Tatjana Maria (Bad Saulgau) ebenfalls den Einzug ins Viertelfinale. Die 31-Jährige unterlag der Russin Margarita Gasparian in einem hart umkämpften Match nach 2:10 Stunden 2:6, 6:3, 6:7 (2:7). Letzte verbliebene Spielerin in Taschkent ist Mona Barthel (Bad Segeberg), die es mit Jewgenia Rodina (Russland) zu tun bekommt.

© Sz.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

0:1 in Freiburg
:Schalke wird immer nervöser

Fünfte Niederlage, kaum Körpersprache, Naldo schimpft: Schalke bleibt Tabellenletzter, Trainer Tedesco sieht trotzdem "eine der besten Leistungen dieses Jahr".

Von Christoph Ruf

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: