Fechten:Florett-Ass Joppich holt EM-Bronze - Limbach Siebte

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Straßburg (dpa) - Peter "der Große" Joppich hat seinen Titel von Zagreb verloren, aber für Deutschlands Fechter die erste EM-Medaille in Straßburg geholt.

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Straßburg (dpa) - Peter „der Große“ Joppich hat seinen Titel von Zagreb verloren, aber für Deutschlands Fechter die erste EM-Medaille in Straßburg geholt.

Bronze blieb dem viermaligen Einzel-Weltmeister mit dem Florett, nachdem er im Kreis der besten Vier gegen den bärenstarken Briten James-Andrew Davis klar mit 8:15 verloren hatte.

„Er hat es wieder gezeigt! Er ist immer gut drauf und einfach ein Weltklassemann“, lobte Sportdirektor Sven Ressel seine Nummer eins. Davis wurde mit 15:11 gegen den Russen Alexej Tscheremissinow auch Joppichs Nachfolger. 2013 hatte der Deutsche in Zagreb gegen Tscheremissinow das EM-Finale gewonnen.

Der 31-jährige Koblenzer war die große deutsche Ausnahme - trotz des verlorenen Titels. „Klar hätte ich gern wieder gewonnen“, kommentierte er die Niederlage gegen den Zagreb-Dritten Davis. Unzufrieden war Joppich indes „auf keinen Fall. Denn immerhin habe ich eine Medaille geholt.“ Die hatte er schon nach dem 15:3 gegen den Israeli Tomer Or im Viertelfinale sicher.

Nach zahlreichen Degen-Enttäuschungen wie Platz 32 für Peking-Olympiasiegerin Britta Heidemann, Rang 33 für die zweimalige Europameisterin Imke Duplitzer oder dem Titelverlust durch Jörg Fiedler vergab Ressel seinen Athleten nur die Note „befriedigend“. Ressel: „Ein 'Gut' war das sicherlich nicht.“ Beste Deutsche mit dem Degen war Monika Sozanska als Zehnte. „Ziel war es, in diesen ersten vier Wettkämpfen zwei Medaillen zu gewinnen. Das haben wir nicht erreicht“, sagte der Sportdirektor.

Der Bonner Marius Braun war mit dem Florett unter den Top 16 mit 13:15 an dem Ukrainer Klod Junes gescheitert und belegte Rang 15. Braun, für Bundestrainer Ulrich Schreck EM-Geheimfavorit, hatte zuvor mit dem 15:14 gegen Italiens früheren Weltmeister Andrea Cassara unter den besten 32 für eine große Überraschung gesorgt. Gegen den Olympia-Fünften lag er mit 8:4 und 9:5 vorn, geriet dann mit 9:10 in Rückstand. Beim 12:13 und 13:14 lag Braun erneut hinten, glich aber jeweils aus und setzte dann den entscheidenden Treffer.

„Klar war ich froh, dass ich Cassara geschlagen haben. Aber mich ärgert natürlich, dass ich danach verloren habe. Das hätte ich eigentlich auch gewinnen müssen“, kommentierte Braun sein Auf und Ab. Erfreuliche Siebte mit dem Säbel wurde die Dormagenerin Anna Limbach, die im Viertelfinale (9:15) an der später drittplatzierten Italienerin Rossella Gregorio scheiterte. Olga Charlan (Ukraine) wurde mit dem 15:12 gegen die Russin Jekaterina Djatschenko erneut Europameisterin.

Marius Brauns Bonner Vereinskollege Moritz Kröplin (42.) schied unter den letzten 64 mit 11:15 gegen den Briten Marcus Mepstead ebenso aus wie später der letztjährige WM-Siebte Sebastian Bachmann (28.). Der Tauberbischofsheimer fand unter den letzten 32 gegen Russlands Olympia-Vierten von Athen, Renal Ganejew, beim 8:15 kein Erfolgsmittel.

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