Fechten:Degen-Ass Heidemann will «unbedingt» nach Brasilien

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Moskau (dpa) - Britta Heidemann zeigte sich locker, gelöst, fröhlich. In einem Werbevideo für den Weltverband FIE lehrte sie der ehemaligen Rad-Größe Greg LeMond die Kunst des Degenfechtens. Doch bei der WM in Moskau wird es ernst für die 32-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen.

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Moskau (dpa) - Britta Heidemann zeigte sich locker, gelöst, fröhlich. In einem Werbevideo für den Weltverband FIE lehrte sie der ehemaligen Rad-Größe Greg LeMond die Kunst des Degenfechtens. Doch bei der WM in Moskau wird es ernst für die 32-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen.

„Ich will da unbedingt hin nach Rio. Ich hoffe, dass wir das schaffen, aber es wird sehr, sehr hart.“ Das ließ die Olympiasiegerin von Peking nach ihrem frühen Aus bei den Europaspielen in Baku wissen. Brasilien wären ihre vierten Spiele - nun aber müssen in der russischen Hauptstadt Erfolge her.

Schon vor London 2012, als sie Silber gewann, hatte es für Heidemann und das deutsche Degenteam erst auf den letzten Drücker gereicht. „Ich würde mir wünschen, dass es dieses Mal nicht so knapp wird“, erklärte Heidemann. „Aber diesen Nervenkitzel sehe ich jetzt schon wieder kommen.“ Der Druck sei „unheimlich groß“. Bei der WM „kommt's drauf an“ - das ist der erfolgsverwöhnten Athletin klar.

Sie muss sich durchbeißen, auch deshalb, weil sie sich mit Achillessehnenproblemen plagt. „Das trägt sie schon lang mit sich herum“, erläuterte Sportdirektor Sven Ressel. Aber: „Sie ist im Wettkampf in der Lage, ihre Schmerzen zu ignorieren. Ich gehe davon aus, dass sie sich im Einzel und in der Mannschaft voll reinknien wird.“

Wegen ihrer Einstufung im Weltranking (7) ist Heidemann von den Vorrunden-Poolkämpfen befreit und startet am 15. Juli direkt im Hauptfeld der besten 64.

Als aktuelle Nummer sieben der Weltrangliste sollte eigentlich alles klar sein, müsste jedermann annehmen. Doch Britta Heidemann weiß um die Fallen des Modus': Nur wenn sie sich mit dem Team qualifiziert, steht ihr auf jeden Fall ein Startplatz zu. Andernfalls muss sie sich das Rio-Ticket über das Einzel erwerben.

„Das ist natürlich bitter und auch undurchsichtig. Es gibt auch für mich keine Sicherheit“, sagte sie vor WM-Beginn dem WDR. Und das sei „schon belastend“. Damit indes müsse man umgehen, „wir können es nicht ändern“.

Also bleibt viel Hoffnung darauf, dass sich Britta Heidemanns ausgeprägte Wettkampffähigkeiten auch in Moskau wieder durchsetzen. Das hat sie oft genug bewiesen - zuletzt bei der WM 2014 in Kasan, als sie erst im Finale von der Italienerin Rossella Fiamingo gestoppt wurde.

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