FC-Bayern-Trainer und Vilanova:Guardiola in privater Mission in Barcelona

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Pep Guardiola (Foto: dpa)

Hat sich Pep Guardiola nach dem öffentlichen Streit nun mit seinem krebskranken Ex-Assistenten Tito Vilanova ausgesprochen? Der Bayern-Trainer bestätigt lediglich, dass er in Barcelona war. Der Rest sei eine private Angelegenheit.

Pep Guardiola rutscht auf seinem Stuhl hin und her, er kratzt sich die Stirn. Dann presst er ungehalten heraus: "Gestern war ich in Barcelona, aber das ist ein privates Thema."

Auf der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Gruppenspiel gegen Pilsen hat der FC-Bayern-Trainer bestätigt, dass er am Montag in Barcelona gewesen ist. Ob er sich drei Monate nach einem öffentlichen Streit mit seinem früheren Assistenten Tito Vilanova ausgesprochen hatte, wie die spanische Zeitung El Mundo Deportivo berichtet hatte, bestätigte er allerdings nicht.

Die Zeitung berichtete, dass Guardiola im Privatflieger gegen Mittag in Barcelona eingetroffen war. Um 15.00 Uhr traf Vilanova mit seinem Porsche Cayenne an Guardiolas Wohnung ein, das Gespräch dort soll bis halb sieben am Abend gedauert haben. Anschließend flog Guardiola zurück nach München, wo er am Dienstagmorgen das Training leitete. Über das Ergebnis der mehr als dreistündigen Aussprache machte das Blatt keine Angaben. Auch Vilanova gab keine Erklärung ab.

Guardiolas Verhältnis zu seinem ehemaligen Klub FC Barcelona und zu Vilanova, der ihn dort im Sommer 2012 beerbt hatte, galt zuletzt als angespannt. Vilanova hatte Guardiola im vergangenen Sommer dafür kritisiert, dass er ihn während seiner Krebs-Behandlung in New York, wo sein Freund damals sein Sabbatjahr abhielt, nicht besucht hatte. "Ich war allein, ich musste eine schwere Zeit überstehen und hätte Hilfe gebraucht", wurde Vilanova zitiert. Guardiola bestritt indes, dass er seinen Nachfolger gemieden habe.

"Im vergangenen Jahr sind viele Dinge passiert, die Grenzen überschritten haben", hatte der 42 Jahre alte Spanier während des Sommer-Trainingslagers der Münchner in Trentino in Richtung Barça erklärt. Er sei bei seiner Auszeit in New York 6000 Kilometer weg gewesen von Barcelona, "ich hatte die Vereinsspitze gebeten, mich in Ruhe zu lassen. Doch das haben sie nicht getan."

Barcelona habe versucht, die Krebserkrankung von Vilanova zu nutzen, "um mir zu schaden, das werde ich nie vergessen. Denn ich habe Tito in New York gesehen." Dass er sich dennoch rechtfertigen musste, sei "wirklich, wirklich geschmacklos. Dafür gibt es keine Worte." Barcelona solle ihn "in Ruhe lassen. Sie sollen sich um ihre Dinge kümmern. Und mich machen und genießen lassen." Vilanova hatte diese Aussagen mit dem Hinweis gekontert: "Pep hat nicht recht!" Er habe Guardiola nur bei seinem ersten Aufenthalt in New York gesehen, nicht bei seinem zweiten, als er ihn wirklich gebraucht habe.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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