FC Bayern:Null Gegentore

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Gute Bilanz: Derzeit ist Sydney Lohmann mit sechs Treffern Bayerns beste Torschützin. (Foto: Ulrich Gamel/imago images)

"Wir wissen auch, dass erst knapp ein Drittel der Saison gespielt ist": Durch ein 3:0 gegen Potsdam bleiben die Fußballerinnen des FC Bayern Tabellenführer der Bundesliga.

Von Anna Dreher

In der 70. Minute wäre es fast so weit gewesen. Nina Ehegötz legte all ihre Kraft in diesen Schuss, zog aus kurzer Distanz ab, und wäre Laura Benkarth nicht mit so guten Reflexen ausgestattet, der Ball wäre über sie hinweg geflogen und im Netz gelandet. Aber die Torhüterin des FC Bayern bekam rechtzeitig ihren Arm nach oben und lenkte den Ball noch über die Latte. Auch dieses eine Tor hätte die Münchnerinnen am Sonntag in der Partie gegen den 1. FFC Turbine Potsdam nicht aus dem Konzept gebracht. Aber dass es nicht fiel, nicht in der 70. und auch in keiner anderen Minute, unterstreicht den Zustand, in dem sich dieses Team derzeit befindet: einen äußerst selbstbewussten.

Nach sieben Spieltagen und dank des 3:0 (2:0) gegen Potsdam ist die Mannschaft von Trainer Jens Scheuer vor der nun anstehenden Länderspielpause immer noch ohne Gegentor, immer noch ohne Punktverlust und immer noch Tabellenführer der Fußball-Bundesliga. Die bis Sonntag ebenfalls ungeschlagenen Potsdamerinnen bleiben Dritte, mit fünf Punkten Rückstand. Doublesieger VfL Wolfsburg ist nach einem 5:2 gegen den MSV Duisburg Zweiter bei zwei Zählern weniger als der FC Bayern und vier Gegentoren. "Wir haben für uns das Ziel, dass wir den Abstand auf Wolfsburg im Vergleich zu letztem Jahr deutlich verringern möchten", sagte Scheuer. "Ich denke, dass wir jetzt einen Schritt weiter sind. Aber wir wissen auch, dass erst knapp ein Drittel der Saison gespielt ist."

Am Sonntag gab es wenige Anzeichen, dass sich am Aufwärtstrend des FC Bayern in nächster Zeit etwas ändern dürfte. Potsdam trat nach vier Siegen in Serie von Beginn an mutig auf und setzte die Gastgeberinnen unter Druck. Doch der Effekt des beeindruckenden Starts verpuffte bald. Nach einer Ecke von Klara Bühl landete der Ball bei Sydney Lohmann, die Potsdam mit ihrem Kopfball zum 1:0 in der zwölften Minute an Schwung nahm. Unkonzentriertheiten häuften sich, die Dominanz der Bayern nahm zu, wie auch die Anzahl ihrer Chancen. "Zwei, drei haben wir liegen lassen, wo wir auch sehr frei vor dem Tor standen", sagte Scheuer. "Aber dann haben wir das eben aufgehoben für andere Topspiele, die noch kommen."

Lineth Beerensteyn ließ ihre Chance nicht liegen, sie zirkelte den Ball kurz vor der Pause (45.+2) vom rechten Strafraumeck präzise in den linken Torwinkel zum 2:0. Danach hastete Turbine vor allem hinterher, und der FC Bayern probierte sich weiter am Toreschießen. In der 58. Minute prallte der Ball bei einem solchen Versuch zunächst von der Latte ab, landete dann aber bei der genau richtig stehenden Lohmann - die ihn über die Linie trat zu ihrem sechsten Saisontreffer.

© SZ vom 19.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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