Patrick Ittrich:Schiedsrichter als Ersthelfer

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Schiedsrichter Patrick Ittrich am Samstag in München. (Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images)

Beim 8:1 in München kommt es zu zwei folgenreichen Zusammenstößen: Der Mainzer Josuha Guilavogui bleibt kurz regungslos liegen - und der Münchner Alphonso Davies muss nach einem Tritt ins Gesicht zum Zahnarzt.

Der Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich ist von Beruf eigentlich Polizeibeamter, aber an diesem Samstagnachmittag ist er in einer anderen helfenden Rolle gefragt gewesen. Im Spiel gegen den FC Bayern blieb in der Mitte der ersten Hälfte der Mainzer Mittelfeldakteur Josuha Guilavogui regungslos am Boden liegen - er war mit dem Knie von Mitspieler Anthony Caci zusammengeprallt. Aber Schiedsrichter Ittrich war ebenso wie einige Mainzer Profis schnell als Helfer zur Stelle.

"Ich habe ja schon viele Situationen erlebt, man muss halt schnell handeln und da gibt's auch kein Lob", sagte er nach dem Spiel. Er habe den regungslosen Spieler in die stabile Seitenlage gebracht und sich um die Zunge von Guilavogui gekümmert, damit dieser wieder Luft bekomme. Ein paar Minuten später wurde Guilavogui ausgewechselt, ein paar Stunden nach dem Spiel gab es dann die Entwarnung durch seinen Klub. Es bestehe der Verdacht einer Gehirnerschütterung und der Franzose habe "ein Horn" am Kopf, aber es gehe Guilavogui nach eigener Aussage gut, sagte der Mainzer Sportdirektor Martin Schmidt.

Vor dem Zusammenstoß von Guilavogui mit seinem Mitspieler hatte es bereits eine andere folgenreiche Szene gegeben. Der Mainzer Kapitän Silvan Widmer hatte den Münchner Linksverteidiger Alphonso Davies im Luft-Zweikampf unabsichtlich mit dem Fuß im Gesicht getroffen. Auch für den Kanadier war das Spiel daraufhin vorzeitig vorbei. "Er ist beim Zahnarzt, weil er einen heftigen Schlag auf die Zähne bekommen hat", sagte FCB-Trainer Thomas Tuchel. Einige Zähne seien etwas schief gewesen, "wir hoffen, dass es nicht so schlimm ist". Davies hatte zuletzt schon wegen einer Verletzung mehrere Wochen gefehlt. Immerhin wusste sein Zahnarzt am Samstag rasch Bescheid - der hatte das Spiel nämlich live im Stadion auf der Tribüne verfolgt.

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