Tour de France:Alaphilippe klettert zum nächsten Etappensieg

Lesezeit: 4 min

Zum zweiten Mal Etappensieger: Julian Alaphilippe. (Foto: AP)

Der Franzose gewinnt bei der Tour de France in den Pyrenäen. Ronaldo, Messi und Mbappé können Weltfußballer werden, Neymar fehlt in der Vorauswahl. Bei den Frauen darf sich Dzsenifer Marozsán Hoffnungen auf die Auszeichnung machen.

Kurzmeldungen im Überblick

Tour de France: Julian Alaphilippe hat die 16. Etappe der Tour de France gewonnen. Der französische Radprofi vom Team Quick-Step gewann am Dienstag das erste Teilstück in den Pyrenäen von Carcassonne nach Bagnères-de-Luchon und damit schon seinen zweiten Tagesabschnitt bei dieser Rundfahrt. Der Träger des gepunkteten Trikots als bester Bergfahrer verwies nach 218 Kilometern Gorka Izaguirre aus Spanien (Bahrain-Merida) und den Briten Adam Yates (Mitchelton-Scott) auf die Plätze. Alaphilippe hatte aus einer 47-köpfigen Spitzengruppe angegriffen, in der auch die deutschen Profis Simon Geschke, Nils Politt und Marcus Burghardt fuhren.

59 Kilometer vor dem Ziel stürzte Ex-Weltmeister Philippe Gilbert. Bei der Abfahrt vom Col de Portet d'Aspet versteuerte er sich in einer Kurve und flog in unmittelbarer Nähe des Denkmals für den 1995 dort tödlich verunglückten Olympiasieger Fabio Casartelli über eine Steinmauer. Nach einigen Schrecksekunden kletterte Gilbert wieder auf die Straße, stieg auf sein Rad, reckte den Daumen hoch und setzte seine Fahrt fort. Er blutete am linken Unterarm.

Der dreimalige Weltmeister Peter Sagan sicherte sich schon fünf Tage vor Tourende das Grüne Trikot zum sechsten Mal. Er ist nicht mehr einzuholen. Damit zog der Bora-hansgrohe-Kapitän mit Rekordhalter Erik Zabel gleich. Allerdings hatte der einstige Sprintstart vom Team Telekom seine Trikots zwischen 1996 und 2001 in Serie geholt.

Die Tour war nach 29 Kilometern für rund zehn Minuten gestoppt worden. Protestierende Bauern hatten den Tross zum Stehen gebracht. Wie auf TV-Bildern zu sehen war, waren Heuballen auf die Straße gerollt worden, so dass die Radprofis anhalten mussten. Die Rennleitung stoppte das Rennen. Berichten zufolge setzte die Polizei Tränengas oder Pfefferspray gegen die Demonstranten ein. Das traf auch viele Profis, die sich die Augen auswaschen mussten und teilweise kurz medizinisch behandelt wurden. Im Anschluss an den Vorfall hatte sich die 47 Fahrer starke Ausreißergruppe gebildet, die den späteren Tagessieg unter sich ausmachen sollte.

Radsport
:Tour-Etappe wegen Demonstration von Bauern unterbrochen

Demonstranten wollen auf der 16. Etappe die Straße blockieren, die Polizei greift offenbar mit Tränengas oder Pfefferspray ein. Doch auch Radfahrer bekommen etwas ab - und lassen sich behandeln.

Weltfußballer-Wahl: Fußballweltmeister Frankreich stellt gleich drei Nominierte für die Wahl zum besten Fußballspieler des Jahres 2018. Die Torschützen Antoine Griezmann und Kylian Mbappé sowie Abwehrspieler Raphael Varane dürfen auf die Auszeichnung hoffen, wie der Fußball-Weltverband am Dienstag mitteilte. Unter den zehn Kandidaten sind auch der Vorjahressieger und dreifache Weltfußballer des Jahres Cristiano Ronaldo und der fünffache Gewinner Lionel Messi. Der brasilianische Superstar Neymar ist hingegen nicht gelistet. Die Nominierten wurden von einer weltweiten Expertenjury ausgewählt. Auf der Fifa-Webseite können neben Fußballfachleuten auch Fans über ihren Favoriten des Jahres bis 10. August abstimmen. Danach werden die drei Finalisten veröffentlicht, aus deren Kreis am 24. September bei der Fifa-Gala in London der Sieger gekürt wird.

Nationalspielerin Dzsenifer Marozsán kann derweil auf ihre ersten Titel als Weltfußballerin hoffen. Die 26 Jahre alte DFB-Spielführerin steht mit neun weiteren Top-Spielerinnen auf der Liste der Kandidatinnen, die der Weltverband Fifa am Dienstag für die Wahl 2018 veröffentlichte. Die derzeit an einer Lungenembolie erkrankte Marozsán steht bei Olympique Lyon unter Vertrag. Mit dem französischen Spitzenclub gewann sie in der abgelaufenen Saison die Champions League, die französische Meisterschaft und den nationalen Pokal.

In Birgit Prinz (2003 bis 2005), Nadine Angerer (2013) und Nadine Keßler (2014) haben bislang drei deutsche Akteurinnen die Auszeichnung als Weltfußballerin erhalten. Die Abstimmung wird weltweit durchgeführt von Spielführerinnen und Trainern der Nationalteams sowie Medienvertretern. Auch die Fans können sich über die Fifa-Website bis zum 10. August an der Wahl beteiligen. Danach werden die drei Finalisten veröffentlicht, aus deren Kreis am 24. September bei der Fifa-Gala in London der Sieger gekürt wird.

FC Bayern, Arturo Vidal: Der ehemalige italienische Meister Inter Mailand hat offenbar Interesse an Arturo Vidal vom deutschen Fußball-Rekordchampion Bayern München. Inters Technischer Direktor Piero Ausilio hat nach Angaben des Corriere dello Sport Kontakt zu den Bayern aufgenommen. Inter will angeblich 30 Millionen Euro Ablöse für den Chilenen zahlen.

Vidal, der 2011 von Bayer Leverkusen zu Juventus Turin gewechselt war, wo er bis zu seinem Transfer zu Bayern München im Jahr 2015 unter Vertrag stand, kennt die Serie A gut und sei einer Rückkehr nach Italien nicht abgeneigt, berichtete das Blatt. Auch, weil die Liga durch den Wechsel von Weltstar Cristiano Ronaldo von Real Madrid zu Juventus interessanter werden könnte. Der Deal würde für Inter Mailand teuer. Vidal beharrt angeblich auf ein Jahresgehalt von acht Millionen Euro netto, das er derzeit von den Bayern beziehen soll.

DFB, Fritz-Walter-Medaille: Kai Havertz vom Bundesligisten Bayer Leverkusen und Noah Katterbach (1. FC Köln) erhalten in diesem Jahr vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) die Fritz-Walter-Medaillen in Gold. Als beste Juniorin zeichnet der DFB Tanja Pawollek vom 1. FFC Frankfurt aus. Die höchste Einzelauszeichnung im deutschen Nachwuchsfußball wird am 9. September am Rande des Länderspiels zwischen der Nationalmannschaft und Peru verliehen.

"Die Preisträgerinnen und Preisträger verfügen über außerordentliche Qualitäten, großen sportlichen Ehrgeiz und zeichnen sich auch abseits des Platzes durch ihren Teamgeist und ihr Auftreten aus", sagte Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften: "Wichtig ist uns, dass die Talente diese Medaille als großen Ansporn verstehen: Ihr Ziel muss es sein, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, damit sie später einmal in unserer jeweiligen A-Nationalmannschaft ankommen. "In der Vergangenheit hatten unter anderem Anja Mittag (2005), Babett Peter (2007), Toni Kroos (2008) und Timo Werner (2013) die Auszeichnung erhalten.

Havertz, der die Medaille als bester Spieler im U19-Bereich verliehen bekommt, ist der jüngste Spieler mit mehr als 50 Bundesliga-Einsätzen (54 Spiele, sieben Tore). Noah Katterbach erhält die nach dem deutschen Ehrenspielführer Fritz Walter benannte Medaille in der U17-Kategorie. Der Außenverteidiger absolvierte bislang 14 Nachwuchs-Länderspiele und erzielte zwei der fünf deutschen Treffer bei der Qualifikation zur U17-Europameisterschaft. Tanja Pawollek hat bereits 44 Partien (drei Tore) für Frankfurt absolviert. Im August nimmt die Defensivspielerin, die auf bislang 44 U-Länderspiele kommt, mit der U20-Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft in Frankreich teil.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

DFB-Präsident Reinhard Grindel
:Der umstrittene Steuermann

"Inkompetenz", "Eitelkeit", "Fehlbehandlung": Die volle Wucht der Vorwürfe von Mesut Özil richtet sich gegen den DFB-Präsidenten persönlich. Schon als Bundestagsabgeordneter war Grindel umstritten - und in den aktuellen Krisen lässt er keinen Plan erkennen.

Von Claudio Catuogno und Thomas Kistner

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: