FC Bayern in der Einzelkritik:Sonderpredigt für Ronaldo-Allüren

Franck Ribéry spielt wie der Real-Star vorne genial, hinten unsichtbar - und bekommt deswegen in der Halbzeit eine Predigt. Der Ex-Gladbacher Dante lässt sich vom Pfeifkonzert verwirren, Abwehrkollege Boateng ist bereit für Lewandowski. Die Bayern beim 4:3-Sieg gegen Mönchengladbach in der Einzelkritik.

Von Daniel Theweleit, Mönchengladbach

FC Bayern in der Einzelkritik

Manuel Neuer

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(Foto: dpa)

Franck Ribéry leidet unter Cristiano-Ronaldo-Allüren und spielt vorne genial, hinten jedoch unsichtbar. Bastian Schweinsteiger hält ihm dafür in der Halbzeitpause eine Sonderpredigt. Der Ex-Gladbacher Dante lässt sich vom Pfeifkonzert der Fans verwirren, Abwehrkollege Boateng hingegen ist bereit für Lewandowski. Die Bayern beim 4:3-Sieg gegen Mönchengladbach in der Einzelkritik. Von Daniel Theweleit, Mönchengladbach. Manuel Neuer: Verirrte sich einmal ins Mittelfeld, was ebenso folgenlos blieb wie eine missratene Spieleröffnung in der ersten Halbzeit und eine etwas unkonventionelle Abwehr eines Freistoßes von Juan Arango. Hat trotzdem erstmals in dieser Bundesligasaison drei Gegentreffer kassiert, wie übrigens auch bei seinem letzten Gastspiel in Mönchengladbach. Damals nutzte Marco Reus Neuers Unsicherheiten, aber der wird ja erst in der kommenden Woche auf das Bayern-Tor schießen.

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Philipp Lahm

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(Foto: AFP)

Philipp Lahm: Flügelwechsel aus der 53. Minute wird wohl in den kommenden Tagen noch öfter zu sehen sein in den Fußballsendungen dieser Welt. Denn Franck Ribéry vollendete die Vorlage per Volleyschuss in ein Traumtor. War ansonsten gewohnt fleißig, die rechte Seite war defensiv eindeutig die bessere.

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Jerome Boateng

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(Foto: AFP)

Jerome Boateng: Wirkte beflügelt, nachdem klar zu sein scheint, dass er auch im Champions-League-Finale den Vorzug vor Daniel van Buyten erhalten wird. Ihm gelangen kluge Spieleröffnungen, sein Passspiel war sauber, Robert Lewandowski kann kommen.

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Dante

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Dante: Wollte möglicherweise, dass die makellose Siegesserie des Jahres 2013 nicht erst am kommenden Samstag zu Ende geht. Spielte einen fürchterlichen Fehlpass, der bereits in der vierten Minute das Gladbacher 2:0 einleitete. Aber vielleicht war er auch einfach nur ein bisschen verwirrt, weil er als ehemaliger Borusse bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen wurde.

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David Alaba

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

David Alaba: Spielte auf seiner linken Seite eine Partie im Schatten des genialen Franck Ribéry, der zweimal traf und die beiden anderen Tore vorbereitete. Das war ein harter Job für Alaba, weil der große Meister aus Frankreich zumindest in der ersten Hälfte unter Cristiano-Ronaldo-Allüren litt (siehe Ribéry). Wenn Gladbach gefährlich wurde, dann über diese Seite.

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Javier Martinez

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Javier Martínez: War bei den Standards für Martin Stranzl zuständig, der schon nach gut zwei Minuten nach einem Freistoß völlig unbedrängt zum 1:0 traf. Machte diesen Fehler wieder gut, als er nach sieben Minuten zum 2:1 traf. Hatte aber in der ersten Hälfte wie das gesamte Team unter dem schwerfälligen Umschaltspiel zu leiden, und half nach der Pause tatkräftig, das Problem zu lösen.

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Bastian Schweinsteiger

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(Foto: dpa)

Bastian Schweinsteiger: War in der ersten Halbzeit nicht so dominant wie sonst, aber als die Gladbacher 2:0 und 3:1 führten, schimpfte er mit den schlampigen Kollegen, feuerte an, er wollte unbedingt gewinnen. Der defensivscheue Ribéry erhielt kurz vor der Pause sogar eine kleine Sonderpredigt, das half. In der zweiten Halbzeit waren die Bayern wieder furchteinflößend wie immer in den vergangenen Monaten.

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Arjen Robben

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(Foto: AFP)

Arjen Robben: Ist in dieser Saison zum echten Mannschaftsspieler geworden, das war auch an diesem Nachmittag zu sehen. Seine rechte Seite stand defensiv viel geordneter als die linke Flanke, und Robben hatte die Ehre, den Siegtreffer zu erzielen. Das ist gut fürs Ego.

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Thomas Müller

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(Foto: AFP)

Thomas Müller: Hat schon öfter mal erzählt, dass er ein Fußballer für die ganz großen Spiele ist. Das war in Mönchengladbach deutlich zu sehen, hatte Schwierigkeiten, Räume für sein Spiel zu finden. Immerhin legte er in der ersten Hälfte nach einem Einwurf das 3:2 für Ribéry auf - und Müller-Spiele, die nahen. Und zwar schon nächsten Samstag.

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Franck Ribéry

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Franck Ribéry: Erlitt einen kleinen Rückfall in die alte Zeit, als er noch eines dieser Offensivgenies war, die der Meinung sind, wenn sie nur vorne genug wirbeln, können sie sich ruhig ausruhen, wenn der Gegner stürmt. Aber vorne war er genial: Spielte vor dem ersten Münchner Tor einen wunderbaren Pass auf Javier Martinez, erzielte den zweiten Treffer selbst und traf mit einem Geniestreich zum 3:3, bevor auch noch Arjen Robbens Siegtreffer zum 4:3 auflegte. Was Jupp Heynckes aber besonders freuen dürfte. In der zweiten Halbzeit legte er seine Cristiano-Ronaldo-Allüren ab und rannte auch, wenn Gladbach angriff.

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Mario Mandzukic

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(Foto: dpa)

Mario Mandzukic: Körperlich wieder sehr präsent, litt er besonders unter der ungewohnten Ungenauigkeit, die das Münchner Passspiel in der ersten Halbzeit prägte. Hatte mit Roel Browers und Martin Stranzl aber auch zwei äußerst wehrhafte Innenverteidiger gegen sich.

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Einwechselspieler

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Mario Gomez (75. Minute für Mandzukic), Xherdan Shaqiri (81., Robben) und Claudio Pizarro (81., Mülller): Die Einwechselspieler traten an diesem letzten Spieltag kaum in Erscheinung.

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