FC Bayern in der Einzelkritik:Ribéry steckt an, Mandzukic lodert

Franck Ribéry verteilt Formkrisen und infiziert Mario Götze, Mario Mandzukic brennt für Matthias Sammer und Bastian Schweinsteiger verliert sich im konfusen Spiel seiner Kollegen. Der FC Bayern beim 2:0 gegen Eintracht Braunschweig in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Carsten Eberts

FC Bayern in der Einzelkritik

Lukas Raeder

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(Foto: dpa)

Franck Ribéry verteilt Formkrisen und infiziert Mario Götze, Mario Mandzukic brennt für Matthias Sammer und Bastian Schweinsteiger verliert sich im konfusen Spiel seiner Kollegen. Der FC Bayern beim 2:0 gegen Eintracht Braunschweig in der Einzelkritik. Von Carsten Eberts, Braunschweig Lukas Raeder: Erneut 90 Minuten Spielpraxis für den jungen Bayern-Keeper, der als Torwart Nummer drei in die Saison gestartet war. Raeder erledigte seine Aufgabe emotions- wie fehlerlos, blieb erstmals ohne Gegentor. Freut sich jetzt schon auf die 90 Minuten in Madrid, die er mit bester Sicht von der Seitenlinie aus verfolgen wird: In diesem Spiel lässt sich Manuel Neuer sicher nicht schonen.

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Philipp Lahm

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(Foto: dpa)

Philipp Lahm: Reagierte als einziger Bayern-Profi hörbar genervt auf die Wohlfühl-Kritik von Sportvorstand Matthias Sammer ("wir brennen nicht"). Brannte gegen Braunschweig auffallend auf Sparflamme. Führte sein Einlaufkind von der TSG Bad Harzburg (soviel Detailliebe muss an dieser Stelle sein) ordnungsgemäß aufs Feld, schüttelte bei der Seitenwahl ordnungsgemäß die Hände, bekleidete anschließend ordnungsgemäß seine Verteidigerposition. Extra-Engagement gab es vom Kapitän an diesem Nachmittag nicht.

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Javi Martínez

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(Foto: REUTERS)

Javi Martínez: Diesmal von Guardiola zum Anschauungssobjekt auserkoren, an dem die Liga bestaunen konnte, wie der Bayern-Coach arbeitet. Martínez kam zum Trinken, Guardiola redete wie wild auf ihn ein, gestikulierte mit beiden Armen, Martínez versuchte verzweifelt, den Ausführungen seines aufgebrachten Trainers zu folgen. Stand da einer kurz vor seiner Auswechlung? Nein, am Ende gab es einen Klapps in den Nacken. Weiter so, nur bitte etwas besser jetzt.

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Dante

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(Foto: AFP)

Dante: Hatte nach 100 Sekunden bereits zwei Fehlpässe in Lahms Wohlfühl-Oase fabriziert, dass bei Chefkritiker Sammer sicher schon wieder drei bis vier Hutschnüre hochgingen. Hatte auch anschließend nur vereinzelt souveräne Aktionen, die darauf schließen ließen, dass unbedingt Dante und kein anderer Brasilien als Abwehrchef durch die Fußball-Weltmeisterschaft führen muss.

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Jérôme Boateng

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Jérôme Boateng: Wurde in Abwesenheit des maladen Alaba als Linksverteidiger zweckentfremdet. Rammte Braunschweigs Theuerkauf mit solcher Verve in den Rasen, dass Wohlfühl-Kritiker Sammer sicher kurzzeitig das Herz aufgegangen ist. Gemessen an der Zahl verlorener Laufduelle sollte sein Einsatz auf der linken Seite jedoch ein Gastauftritt gewesen sein. (Archivbild)

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Pierre-Emile Højbjerg

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Pierre-Emile Højbjerg: In Abwesenheit von Thiago und Kroos als Sechser aufgeboten. Jedoch nicht, weil Guardiola arrivierteres Champions-League-Personal zu schonen gedachte: Dem Spanier ging tatsächlich das defensiv orientierte Mittelfeldpersonal aus. Højbjerg machte seine Sache sehr ordentlich. Hätte sich sogar fast noch als Torschütze eingetragen, sein Schuss rauschte jedoch knapp über die Latte.

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Bastian Schweinsteiger

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(Foto: AFP)

Bastian Schweinsteiger: Schimpfte emsig in alle Richtungen (auch das gefiel Sammer). Holte sich auch aus allen Richtungen den Ball, manchmal von der eigenen Eckfahne. Schaffte es aber nicht, dem wirren bis konfusen Bayern-Spiel eine Struktur zu verleihen. Das wäre - mit Blick auf das übrige Mittelfeldpersonal - durchaus seine Aufgabe gewesen.

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Arjen Robben

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(Foto: AFP)

Arjen Robben: Fräst sich normalerweise zuverlässig in jedes Spiel hinein. Mal dauert es 20 Minuten, mal bis zur Halbzeit, vereinzelt auch eine Stunde, doch dann hat sich der Niederländer die Partie und die gegnerischen Abwehrspieler zurecht gelegt. Versuchte es diesmal bis zur 72. Minute, dann hatte Guardiola erkannt, dass Robbens Fräserei heute erfolglos bleiben würde. Er wechselte den Niederländer aus.

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Mario Götze

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(Foto: dpa)

Mario Götze: Wirbelt als freischwebendes Mittelfeldelement über den gesamten Platz, kommt dabei auch häufig in die Nähe von Ribéry, was ihm nicht sonderlich guttut. Hat sich womöglich per Tröpfcheninfektion an dessen Formkrise angesteckt, präsentierte ungewöhnlich viele Stoppfehler und missratene Pässe. Ein Zuspiel gelang ihm dann doch noch, Pizarro bedankte sich artig.

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Franck Ribéry

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(Foto: REUTERS)

Franck Ribéry: Befindet sich in einer eindrucksvollen Formkrise. Kaum ein Dribbling gelingt dem Franzosen, 20-Meter-Pässe mit freier Sicht rauschen meterweit ins Aus. Als ob es noch eines Beweises bedurfte, lief Ribéry allein auf Braunschweigs Keeper Davari zu. Doch der verunsicherte Franzose suchte den Querpass zu Robben, der auf dem Weg verloren ging. Vor wenigen Wochen hätte er den Ball höchstselbst in den Winkel gejagt.

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Claudio Pizarro

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Claudio Pizarro: Ersetzte Mandzukic, der für das wichtigere Spiel gegen Real Madrid geschont wurde. Erledigte seine Aufgabe jedoch mit wenig Positionstreue, da er sich häufig weit zurückfallen ließ, eher auf der Zehn agierte, als dass bei den Münchnern ein echter Stürmer auf dem Platz stand. Als er doch mal in die Spitze vorstieß, lief er prompt in einen Steilpass von Götze. Da stand es 1:0.

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Mario Mandzukic

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Mario Mandzukic: Kam nach 72 Minuten für Robben. Brauchte nur 13 Minuten, um seine Ambitionen in Richtung Torjägergesamtwertung nachdrücklich zu unterstreichen. In etwa dieses Feuer hatte Sammer gemeint.

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Thomas Müller

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Thomas Müller: Kam nach 72 Minuten für Ribéry. Trat erstmal auf den Ball. Leitete das 2:0 ein. (im Bild, rechts)

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Mitchell Weiser

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Mitchell Weiser: Kam nach 87 Minuten für Lahm. Zu wenig Zeit, um zu beweisen, wie fiel Feuer in ihm lodert.

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