FC Bayern: Einzelkritik:Mann mit goldenem Fuß

Ein Flatterball, ein Hüftwackler, eine ungewohnte Atmosphäre: Alle Bayern wirken früh geschockt, die meisten erholen sich wundersam. Der FC Bayern in der Einzelkritik

A. Burkert und K. Hoeltzenbein

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Hans-Jörg ButtUnhaltbar? Haltbar! So musste das Urteil beim 0:1 lauten, auch wenn die Butt-Anwälte Entlastendes anführen konnten: Flatterball, ein Gibson-Schuss mit der Schuhspitze, Kollege Demichelis, der Maskenmann, der den Schuss mit der Spitze nicht blocken wollte - dennoch: Butt stand auf dem falschen Fuß, er spekulierte auf die falsche Ecke. Alleingelassen beim 0:2 und 0:3. Größte Tat in der 63. Minute: Wehrte mit einer Faust einen Nani-Schuß ab, der vermutlich den K.o. bedeutet hätte.Foto: AFP

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Philipp LahmBekannt für seine Rundumsicht, seinen Blick fürs gesamte Spiel, aber in der Startphase hatte auch er Probleme mit der Optik. Er trug zwar keine Maske, fixierte aber nur den Ball beim 0:2 und sah nicht Nani, der sich aus seinem Rücken ungestört in die optimale Position bewegte. Stand wie alle Bayern zunächst schwer unter Schock, erholte sich aber und drängte beherzt nach vorne.Foto: AFP

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Daniel van BuytenIst ja so etwas wie der Chef der Bayern-Defensive geworden, und ein Chef muss Verantwortung tragen. War nicht der Generalschuldige, aber doch immer unglücklich in der Nähe, als ManU die drei Erste-Halbzeit-Tore erzielte. War hinten immer ausgelastet, konnte vorne nicht mehr helfen.Foto: Getty

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Martin DemichelisWas war nur mit der Maske? Anfangs sah es so aus, als hätten sie in dem Gesichtsschutz, den der Argentinier tragen muss, die Augenlöcher nicht ausgestanzt. Jedenfalls war er beim frühen ManU-Doppelschlag mehr als andere nicht im Bilde: Beim Tor von Gibson drehte er sich weg, beim Tor von Nani stand er brav Spalier. Die schwarze Maske sah zum Fürchten aus - erschrocken hat sie anfangs nur die eigenen Nebenleute. Rückte die Maske zurecht - ein Symbol für eine Elf, die sich erhob.Foto: Reuters

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Holger BadstuberOb ihm schwindlig war, den Abend lang? Es ist die erste Europa-Reisesaison für ihn, da ist noch alles neu: Einen Hüftwackler wie jenen von Valencia hat er noch nie gesehen. Und deshalb stand er staunend dabei, als der Mann aus Ekuador die Hüften kreisen ließ und für Nani elegant das 2:0 auflegte. Vermutlich wäre der ähnlich junge Contento an diesem Abend die bessere Wahl für links außen gewesen - wünschen konnte man einen Tanz mit Valencia niemandem.Foto: AFP

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Mark van BommelEr hatte die erste wuchtige Szene des Abends. Eine Führungsspieler-Szene. Er holte einen Engländer von den Beinen. Wirkung? Keine! Führungsspieler-Szenen kennen sie in Manchester spätestens seit Effenberg. Der haute einst Beckham um. Wirkung? Diese Geschichte erzählt man sich bis heute. Von van Bommels Abend werden nun auch Legenden bleiben. Der Kapitän versuchte sich zunächst als Animateur - er klopfte den jungen Kollegen motivierend auf die Schulter. Das wirkte.Foto: Getty

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Bastian SchweinsteigerAm Versteckspiel vor der Pause beteiligt, versuchte irgendwie einen Rhythmus, eine Einstellung zum Abend zu finden. Hatte manch gute Idee, vergaß aber zunächst, nach der großen Linie, nach dem Rezept zu suchen. Die Überzahl erleichterte es auch ihm, sein Spiel zu inszenieren.Foto: AFP

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Arjen RobbenHallo! Wo ist er denn? Wo war er denn? Eine Halbzeit schien es, als sei nur Rooney, nicht aber der ähnlich wundersam genesene Robben auf dem Rasen. Kurz vor der Pause ein Lebenszeichen: Torwart van der Sar musste sich gewaltig strecken, um einen zweiten Bayern-Treffer zu verhindern. Am Ende aber stand fest: Er hatte sich nur geschont, er hatte auf diesen einen phantastischen Augenblick gewartet. Wie in Florenz, wie in Schalke. Ein Tor, wie nur er es kann. Nein, kein Tor, ein Kunstwerk mit dem Schuh. Der Millionen-Schuss vom Mann mit dem goldenen Fuß.Foto: ddp

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Franck RibéryHallo! Wo ist er denn? Wo war er denn? Eine Halbzeit schien es, als sei nur Rooney, nicht aber Ribéry auf dem Rasen. Kleine Lebenszeichen allenfalls, wenn er in seinen Ego-Dribblings den Ball verlor. Hatte den Rückwärtsgang vergessen, ließ seinen jungen Gegenspieler Rafael immer wieder allein in Richtung Münchner Tor laufen. Rafael aber musste irgendwo gelesen haben, dass dieser Franzose mit der Narbe sehr gut und sehr berühmt sein muss - jedenfalls foulte er den Berühmten und wurde vom Platz gestellt. Bis zur 50. Minute das größte Verdienst von Ribéry: Manchester war plötzlich dezimiert! Ribérys Wege wurden zielstrebiger und fortan von Pfiffen der ManU-Fans begleitet.Foto: Getty

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Thomas MüllerAuch für ihn, wie für Badstuber, die erste Europa-Reisesaison, hatte Probleme, sich in Old Trafford zu akklimatisieren. Hatte keinen Kontakt zum Spiel, keinen Kontakt zum Ball. Alle Willenskraft half nichts, er wirkte überspielt, er fremdelte und wurde zur Pause vom als unangenehm empfundenen Englisch-Unterricht befreit.Foto: Getty

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Ivica OlicWas wären die Bayern ohne ihren Marathonmann? Weckte Hoffnung durch sein spätes Siegtor im Hinspiel, weckte Hoffnung durch das 1:3 im Rückspiel. Schüttele Carrick ab wie einen lästigen Begleiter und drückte den Ball an van der Sar vorbei ins lange Toreck.Foto: AFP

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Mario GomezOlic war allein, Olic brauchte einen Partner. Gomez kam, sein Kopfball, der knapp über den Querbalken strich (68.), war eine Warnung - diese Bayern sind angeschlagen, aber aufgeben werden sie nicht. Das ist kein Team, das die weiße Fahne mitführt.Danijel PranjicKam auch noch rein, jubelte mit.Foto: Reuters

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