Basketball-Euroleague:Geschenke für den Ex

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Ruhige Hand: Devin Booker (hier gegen Brady Manek) war mit 20 Punkten bester Werfer der Münchner gegen Kaunas. (Foto: Marcel Engelbrecht/Eibner/Imago)

Dem FC Bayern gelingt ein wichtiger Sieg gegen Zalgiris Kaunas mit dem einstigen FCB-Trainer Andrea Trinchieri - dabei machen es die Münchner noch unnötig spannend.

Von Christoph Leischwitz

Es stand zwar für beide Teams ein wegweisendes Spiel auf dem Programm, doch der Abend im BMW Park begann erst einmal mit einem braven Applaus für den Trainer der Gäste. Andrea Trinchieri war wieder da; drei Jahre lang hatte der 55-jährige Italiener die Bayern-Basketballer trainiert, sein bislang letztes Spiel im Münchner Westpark hatte er im Mai vergangenen Jahres erlebt. Im Dezember hatte er den litauischen Meister Zalgiris Kaunas übernommen. Bayerns Geschäftsführer Marko Pesic überreichte Trinchieri vor dem Tip-off dieser Euroleague-Partie ein gerahmtes Foto aus gemeinsamen Zeiten, dann war erst mal Schluss mit Geschenken.

Denn es war klar, dass der Verlierer dieses Spiels es schwer haben wird, noch die Play-Ins in Europas Top-Spielklasse zu erreichen. Trinchieri stand, wie früher so oft, mit verschränkten Armen und oft reglos am Seitenrand und sah zu, wie seine Mannschaft lange chancenlos war - und dann noch relativ knapp verlor. Am Ende siegte die Bayern 64:58, sie haben nach Siegen nun mit Partizan Belgrad auf dem zehnten Platz gleichgezogen, den es am Ende mindestens zu erreichen gilt, um im Wettbewerb zu bleiben.

Die Bayern wirken nach ein paar spielfreien Tagen schaffensfroh

"Ich weiß nicht, ob es für uns schon ein K.-o.-Spiel ist, aber ganz sicher ist es extrem wichtig", hatte Trinchieris Nachfolger Pablo Laso vor der Partie gesagt. Seiner Mannschaft war schon bald anzumerken, dass ihr die selten lange Pause von vier spielfreien Tagen gutgetan hatte: Die Bayern starteten zwar mit einer 0:6-Serie, machten diese aber mit einem 14:0-Lauf schnell vergessen. Schon früh entwickelte sich ein Spiel, dass von konzentrierten Abwehrleistungen geprägt war, oft klauten die Bayern den Gästen schon im Spielaufbau den Ball, am Ende waren es acht Steals für die Münchner.

Zur Pause stand es gerade einmal 33:21 für die Heimauswahl, Aufbauspieler Devin Booker war da der einzige Spieler mit zweistelliger Punktzahl (zehn, am Ende kam er auf 20 und war so bester Werfer der Münchner). Als der 33-jährige US-Amerikaner gegen Ende des dritten Viertels auf 50:32 erhöhte, schien das Spiel entschieden zu sein. Als die Bayern begannen, doch noch ein paar Geschenke in der Abwehr auszuhändigen, wurde es in der Schlussphase noch einmal spannend. Aber die Gastgeber retteten sich mit Freiwürfen über die Zeit.

Am Sonntag (15.30 Uhr) treten die Bayern in Göttingen an, um auch in der Bundesliga die Verhältnisse wieder geradezurücken, die nach einer Niederlage gegen Vechta etwas in Schieflage geraten sind.

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