FC Augsburg:Raus und rein

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Dreieinhalb Minuten nach dem Platzverweis wieder zurück auf dem Feld: Augsburgs Philipp Max. (Foto: Getty Images)

Der Augsburger Philipp Max erlebt gegen RB Leipzig nur einen kurzen Platzverweis. Nach drei Minuten darf er zurück aufs Feld - und ist danach an einem Tor beteiligt.

Von Felix Haselsteiner

Eigentlich war gerade wieder Ruhe eingekehrt in der Augsburger Arena, wo die Geisterspiel-Atmosphäre in der 57. Minute kurz unterbrochen worden war. Manager Stefan Reuter rief panisch "Selber anschauen" in Richtung des Schiedsrichters, ein Videoanalyst des FCA rief immer wieder "Das war nur Ball" durch das Rund, kurzum: von schwäbischer Contenance fehlte jede Spur.

Nun aber hatte Schiedsrichter Felix Brych die Situation beruhigt und Philipp Max mit einer roten Karte in die Kabine geschickt, weil dieser Leipzigs Timo Werner an der Strafraumkante gefoult haben sollte. Brych hatte Kontakt mit Köln, die Kollegen im Keller konnten nichts feststellen und so legte sich Leipzigs Marcel Halstenberg den Ball zum Freistoß zurecht. Gerade als der Außenverteidiger anlaufen wollte, pfiff Brych jedoch erneut, lief zum Bildschirm und revidierte dann seine Entscheidung. Max wurde aus den Katakomben des Stadions wieder hervorgeholt, was Augsburgs Verteidiger in den etwa dreieinhalb Minuten seit dem Platzverweis gemacht hatte, bleibt unklar: Vermutlich hätte er sogar genug Zeit gehabt, um kurz zu duschen und frisch aus der Kabine zu kommen.

Der zurückgekehrte Max war es auch, der in der 72. Minute einen Freistoß in die Leipziger Mauer hämmerte, im Nachschuss traf dann Ruben Vargas zum zwischenzeitlichen 1:1. Der Schuss des 21-jährigen Flügelspielers war einer der wenigen Lichtblicke in einer ansonsten soliden, aber unscheinbaren Leistung des FCA. Dass Timo Werner zehn Minuten vor Schluss noch das 2:1 für Leipzig erzielte, war am Ende leistungsgerecht, das sah auch Trainer Heiko Herrlich so: "Ich denke, das 2:1 war verdient, aber die Mannschaft hat bis zum Schluss versucht, dagegen zu halten."

Das Augsburger Fazit nach dem 34. Spieltag war ebenfalls ein eher nüchternes. Manager Stefan Reuter meldete sich nach der Partie mit einer deutlichen Ansage zu Wort: "Wir werden die Saison und die ganzen letzten Jahre analysieren, weil es unheimlich anstrengend und nervenaufreibend ist, wenn du immer bis Saisonende um den Klassenverbleib kämpfst. Dem stimmte Max zu: "Mit Platz 15 sind wir mit einem blauen Auge davongekommen", sagte der Außenverteidiger, besonders die schwache Rückrunde sorgte für Unzufriedenheit: "Das wollen wir in der nächsten Saison besser machen."

© SZ vom 29.06.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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