Fauxpas von Coach Wilmots:Fifa erkennt belgisches Länderspiel nicht an

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In Auswechsellaune: Belgiens Coach Marc Wilmots. (Foto: REUTERS)

Weil Trainer Marc Wilmots gegen Luxemburg siebenmal statt sechsmal auswechselt, schreitet der Weltverband ein. Besonders Stürmer Lukaku dürfte sich ärgern. Der FCN holt offenbar Valerien Ismaël als Coach. Der portugiesische Verband präzisiert erstmals Ronaldos Verletzung.

Fifa, Länderspiel: Das WM-Vorbereitungsspiel zwischen der belgischen Fußball-Nationalmannschaft und Luxemburg am 26. Mai in Genk wird vom Weltverband FIFA nicht als offizielles Länderspiel anerkannt. Der Grund: Beim 5:1-Sieg der "Roten Teufel" hatte Coach Marc Wilmots siebenmal ausgewechselt. Die Fifa-Statuten erlauben aber bloß sechs Wechsel pro Partie. Weitere Auswirkungen hat der Fauxpas des ehemaligen Schalkers aber nicht. Ärgerlich ist die Entscheidung allerdings für Torjäger Romelu Lukaku. Sein Hattrick gegen den Fußball-Zwerg erscheint nicht in der Statistik. Auch Adnan Januzaj von Manchester United wird in der offiziellen Bilanz nun wieder ohne offiziellen Länderspieleinsatz geführt, obwohl sein Debüt für Belgien gegeben hatte.

Fußball-WM, Verletzungen: Cristiano Ronaldo leidet unter einer Sehnenentzündung im linken Bein und einer damit verbundenen Muskelverletzung. Diese erstmals genaue Diagnose gab der Portugiesische Fußball-Verband am Mittwoch bekannt, nachdem der Angreifer von Real Madrid seit längerem angeschlagen ist. Ronaldo war schon im Champions-League-Finale nicht fit und fehlte im Testspiel seines Nationalteams am Samstag gegen Griechenland (0:0). Deshalb wird auch darüber spekuliert, dass Ronaldo den Portugiesen im ersten WM-Spiel am 16. Juni gegen Deutschland fehlen könnte. Nach Angaben der Portugiesen konnten am Dienstag in der Vorbereitung in New Jersey in den USA auch Abwehrspieler Pepe, Mittelfeldspieler Raul Meireles und Torwart Beto nur Individualtraining absolvieren. In der Nacht zum Samstag (2.30 Uhr MESZ) spielt Portugal in New Jersey bei seiner WM-Generalprobe gegen Mexiko.

Im Hinblick auf die Teilnahme von Franck Ribéry will Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps den an Rückenschmerzen leidenden Bayern-Profi nicht unter Druck setzen. Das Testspiel am Sonntag gegen Jamaika in Lille stelle keine Deadline dar, versicherte der Coach am Mittwoch. "Ich wiederhole: Wir wollen, dass er am Sonntag spielt, das ist ein Ziel, keine Deadline", sagte Deschamps vor Journalisten im Vorbereitungslager der Franzosen in Clairefontaine bei Paris. Zur Zeit sei alles offen, räumte der Weltmeister von 1998 ein.

Bundesliga, Hertha BSC: Niederländischen Medienberichten zufolge verdichten sich die Anzeichen für einen Wechsel von Abwehrspieler John Heitinga zu Hertha BSC. Wie der Fernsehsender NOS und die Zeitung De Telegraaf berichten, soll der 30 Jahre alte Verteidiger einen Zweijahresvertrag beim Berliner Fußball-Bundesligisten unterschreiben. Es soll demnach bereits eine mündliche Vereinbarung getroffen worden sein, noch stünde allerdings der obligatorische Medizincheck aus. Der Verein bestätigte die Berichte am Mittwoch nicht. Heitinga spielte zuletzt beim englischen Premier-League-Absteiger FC Fulham unter Trainer Felix Magath. Im Aufgebot der niederländischen Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft in Brasilien wurde er nicht berücksichtigt.

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2. Bundesliga, Nürnberg: Der 1. FC Nürnberg steht laut mehreren Medien unmittelbar vor der Verpflichtung von Valerien Ismaël als neuen Trainer. Demnach soll der 38-Jährige am Donnerstag beim Fußball-Zweitligisten vorgestellt werden. "Ich bin froh, dass die Trainer-Entscheidung gefallen ist, und dass wir mit Wolfsburg eine Einigung erzielen konnten", sagte Wolfgang Wolf, Leiter der FCN-Fußballabteilung, dem TV-Sender Sport1. "Wir hatten gute Gespräche und einen sehr guten Eindruck von Ismaël." Die Führung des Vereins und der Franzose hatten sich am Dienstag zu Verhandlungen getroffen. Der ehemalige Bundesliga-Profi von Werder Bremen, Bayern München und Hannover 96 hatte zuletzt die U 23 des Bundesligisten VfL Wolfsburg betreut. Er hatte einen Vertrag bis 2016. VfL-Manager Klaus Allofs und Cheftrainer Dieter Hecking hätten Ismaël gern behalten. "Eigentlich haben wir kein Interesse, ihn gehen zu lassen", sagte Allofs der Wolfsburger Allgemeine Zeitung. "Aber auf der anderen Seite ist es so: Wenn jemand so eine Chance hat, muss man sich damit auseinandersetzen."

Fußball, Atlético Madrid: Der spanische Meister Atlético Madrid hat Torhüter Miguel Ángel Moyà vom Ligakonkurrenten FC Getafe verpflichtet. Das gab der Champions-League-Finalist am Mittwoch bekannt. Damit wird auch eine Rückkehr des belgischen Nationalkeepers Thibaut Courtois zum FC Chelsea wahrscheinlicher. Der von den Blues ausgeliehene Courtois hütet seit 2011 das Atlético-Tor, steht aber noch bis 2016 bei den Londonern unter Vertrag. Derzeit ist die Zukunft des 22-Jährigen noch offen. Moyà, 2002 mit Spanien U19-Europameister, war in der vergangenen Saison Stammtorhüter von Getafe. Laut spanischen Medien liegt die Ablösesumme bei drei Millionen Euro.

Der Transfer von Torjäger Diego Costa zum FC Chelsea wird derweil immer konkreter. Wie die BBC berichtet, unterzog sich der spanische Nationalstürmer am Mittwoch dem obligatorischen Medizincheck bei den Blues. Der gebürtige Brasilianer, der in der abgelaufenen Saison für den Champions-League-Finalisten aus der spanischen Hauptstadt in 51 Pflichtspielen 36 Tore erzielt hatte, gilt als Wunschstürmer von Chelsea-Trainer José Mourinho. Als Ablöse für den 25 Jahre alte WM-Teilnehmer sind rund 40 Millionen Euro im Gespräch.

WM, Testspiele: Neymar zaubert die Seleção zum Sieg, Bayern-Profi Xherdan Shaqiri beschert der Schweiz eine gelungene Generalprobe: Auf der Zielgeraden der Vorbereitung für die Fußball-Weltmeisterschaft haben Gastgeber Brasilien und die Mannschaft von Trainer Ottmar Hitzfeld Erfolgserlebnisse verbucht. Brasilien kam angeführt vom überragenden Offensivkünstler Neymar zu einem 4:0 (2:0) im Test gegen Panama, die Schweiz besiegte Peru 2:0 (0:0). Der überragende Spieler der Brasilianer war Hoffnungsträger Neymar, der zunächst in der 27. Minute mit einem Zauberfreistoß für die Führung sorgte und im Anschluss immer wieder mit klugen Pässen auffiel. Dani Alves (40.) und Hulk (46.) erhöhten, Willian (73.) markierte den Endstand gegen die hoffnungslos unterlegenen Mittelamerikaner.

Für die Eidgenossen machte der eingewechselte Bayern-Profi Xherdan Shaqiri (84.) nach der späten Führung durch Stephan Lichtsteiner (78.) den Sack zu. Bei den Schweizern standen vor 15.000 Zuschauern in der Luzerner Arena in Diego Benaglio (Wolfsburg), Ricardo Rodriguez (Wolfsburg), Granit Xhaka (Mönchengladbach), Admir Mehmedi (Freiburg) und Josip Drmic (1. FC Nürnberg) fünf Bundesliga-Legionäre in der Startelf.

Eishockey, NHL: Die New York Rangers können im Stanley-Cup-Finale doch auf Daniel Carcillo bauen. Der 29-jährige Kanadier war von der nordamerikanischen Profiliga NHL im dritten Spiel des Play-off-Halbfinals gegen die Montréal Canadiens mit einer Zehn-Spiele-Sperre belegt worden. Nach einem Einspruch reduzierte die Liga die Sperre um vier Spiele. Drei der sechs Partien hat Carcillo bereits abgesessen und kann daher in Spiel vier der best-of-seven-Finalserie auf das Eis zurückkehren. Carcillo hatte sich eine Rangelei mit einem Offiziellen geleistet. Die Rangers hatten sich im Play-off-Halbfinale gegen den Rekordmeister mit 4:2 durchgesetzt. Im Stanley-Cup-Finale, das in der Nacht zum Donnerstag beginnt, trifft New York auf die Los Angeles Kings.

Football, EM: Titelverteidiger Deutschland hat mit einem deutlichen Erfolg bei der Football-EM in Österreich das Finalticket gelöst. Der Topfavorit setzte sich in St. Pölten gegen Schweden mit 52:40 (28:12) durch und zog nach dem Auftaktsieg über Finnland (47:7) am Freitag in das Endspiel am Sonntag ein. Überragender Mann auf dem Feld war Danny Washington, dem gleich sechs Touchdowns gelangen. Im Finale in Wien trifft das deutsche Team, das seit 2005 gegen keinen europäischen Gegner mehr verloren hat, entweder auf Frankreich oder Gastgeber Österreich.

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