Vor ein paar Tagen saß die Hindernisläuferin Lea Meyer auf einer Dachterrasse, den Münchner Olympiapark zu Füßen, und sprach darüber, wie es so ist, wenn einem der Ruhm zufliegt. Einen Monat zuvor hatte sie in Eugene, im Vorlauf bei den Weltmeisterschaften, das Hindernis vor dem Wassergraben unkonzentriert angesteuert, war kopfüber ins Wasser geplumpst. Diverse Medien präsentierten den Vorfall auf ihren Titelseiten, riesengroß. "Man lernt leider auf die harte Tour", sagte Meyer, sie lachte. Ihre wichtigste Lektion: "Selbst wenn du dort fünf Sekunden unter Wasser warst, rennst du noch eine 9:30" - nur fünf Sekunden langsamer als ihre damalige Bestleistung also. Freier übersetzt: Da geht noch was. EM-Silber in 9:15,35 Minuten in München zum Beispiel, und eine schönere Art, den Ruhm zu mehren.
European Championships:Lektionen auf die harte Tour
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Eine Hindernisläuferin, die vor einem Monat im Wassergraben badete, ein Showman mit Tiefgang, ein frustrierter Professor: Die deutschen Leichtathleten erleben tolle Tage in München - doch es gibt auch bittere Momente.
Von Johannes Knuth, München

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