Euroleague:Frisch aufgeladen

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Starke Leistung: Bayern-Guard Zan Sisko (links, hier gegen Mailands Sergio Rodriguez) erzielte neun Punkte und führte umsichtig Regie. (Foto: Markus Fischer /Imago Images/Passion2Press)

Die Basketballer des FC Bayern München bezwingen den Favoriten Olimpia Mailand mit 85:79 und verkürzen in der Best-of-five-Serie auf 1:2.

Von Ralf Tögel

Die Basketballer von Olimpia Mailand müssen ihren Aufenthalt in München um zwei Tage verlängern. Nach einer beeindruckenden Leistung kämpfte der FC Bayern den Favoriten mit 85:79 nieder und verkürzte in der Playoff-Runde auf 1:2. Damit stehen sich die Teams am Freitag (20.45 Uhr) erneut im Audi Dome gegenüber. Dann können die Bayern mit einem weiteren Sieg ein entscheidendes fünftes Spiel erzwingen, das dann in Mailand stattfinden würde.

Die große Frage war ja, was die 62:100-Abreibung vom Sonntag gegen Alba Berlin in den Spielerköpfen hinterlassen hatte. Die Antwort war mit dem ersten Wurf von Diego Flaccadori zum 3:0 gegeben: nichts. Der Italiener stand etwas überraschend in der Anfangsformation, doch nicht nur davon zeigten sich die Gäste beeindruckt. Das Team von Trainer Andrea Trinchieri spielte von der ersten Sekunde an hoch konzentriert, giftig in der Abwehr und sicher im Abschluss. Milan fand kaum statt, Erinnerungen an den Auftakt im ersten Spiel in Mailand wurden wach, die Bayern führten nach dem ersten Viertel mit 23:9.

Aber die Italiener erholten sich schnell, mit einem 13:2-Lauf zu Beginn des zweiten Viertels kamen sie wuchtig zurück, wobei sich die enorme Tiefe in ihrem Kader offenbarte. Dieses Mal war es Luigi Datome, der die wichtigen Punkte beisteuerte, der NBA-erfahrene Italiener war in den ersten beiden Partien kaum aufgefallen. Mitte des zweiten Viertels gelang Mailand beim 33:32 die erste Führung - was der FCB umgehend korrigierte: Erst blockte Paul Zipser (11 Punkte) den in den ersten beiden Spielen famosen Sergio Rodriguez und legte den geklauten Ball in den Mailänder Korb. Dann stellten Spielmacher Wade Baldwin und Vladimir Lucic den 39:35-Halbzeitstand her.

Und auch nach der Pause begannen die Bayern wie frisch aufgeladen: Die Defense war kaum zu überwinden, der starke Zan Sisko setzte seine Mitspieler ein und traf wichtige Würfe. Mit einem 14:0-Lauf enteilten die Münchner erneut zur zweistelligen Führung, vor allem Topscorer Lucic (27, auf dem Foto rechts) war kaum zu bremsen und führte sein Team zu einem 64:51 vor dem finalen Viertel. Dann flog Baldwin (11) nach nur 34 Sekunden mit dem fünften Foul vom Feld, Olimpia-Topscorer Malcolm Delaney (18) traf sieben Punkte in Serie, Rodriguez (11) tauchte wieder auf - und Mailand war wieder da. Doch dieses Mal ließen sich die Bayern nicht mehr düpieren und erkämpften sich den ersten Sieg eines deutschen Teams in einer Euroleague-Playoff-Serie.

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