Emre Can bei Borussia Dortmund:Einer für die Körperlichkeit

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Verstärkung für den BVB? Emre Can. (Foto: dpa)
  • Am Freitagabend bestätigt der BVB, dass Emre Can kommt.
  • Der 26-Jährige soll mehr Körperlichkeit ins Spiel des BVB bringen.
  • Er ist ein defensiv sehr vielseitiger Spieler - und genau der Charaktertyp, der bislang im Kader der Borussia gefehlt hat.

Von Ulrich Hartmann, Dortmund

Falls Emre Can mal eine Fußballerbiografie schreiben sollte, heißt sie womöglich: "Was bin ich, und wenn ja, wie viele?" Elf Positionen hat eine Mannschaft, sieben davon hat der 26-Jährige in sieben Jahren als Profi schon gespielt: unter Trainer Jupp Heynckes in München im zentral-defensiven Mittelfeld, unter Sami Hyypiä in Leverkusen als Außen- und Innenverteidiger, unter Horst Hrubesch in der U21 des DFB zentral-defensiv, unter Joachim Löw im A-Team links und rechts hinten, unter Jürgen Klopp in Liverpool vor allem vor der Abwehr, mal defensiver, mal offensiver - genauso wie unter Massimo Allegri bei Juventus Turin.

Nur unter Maurizio Sarri zuletzt bei Juve hatte Can eine ganz andere Position: Da saß er meistens auf der Ersatzbank. Auch deshalb spielt er ab sofort für Borussia Dortmund, und man darf gespannt sein, was dort der Trainer Lucien Favre so vorhat mit dem defensiv vielseitigen Can.

Can soll ein paar Flecken übertünchen

Der BVB hat Julian Weigl an Benfica Lissabon abgegeben. Dennoch stehen im defensiven Mittelfeld Axel Witsel, Thomas Delaney und Mahmoud Dahoud zur Auswahl. Auch für die Innenverteidigung hat man Mats Hummels, Manuel Akanji, Dan-Axel Zagadou und Leonardo Balerdi. Aber offensichtlich wollten Favre und Sportchef Michael Zorc einen anderen Spielertypen, einen, wie sie ihn noch nicht im Kader haben - sonst hätten sie Can nicht ausgeliehen bis zum Sommer mit anschließender Festverpflichtung für vier Jahre, "sofern vereinbarte Parameter erfüllt sind", wie Zorc sagte. Die Ablösesumme soll dann rund 23 Millionen Euro plus Bonuszahlungen betragen. Can soll ein paar Flecken übertünchen: Delaney spielt kaum, Dahoud ist nicht stark genug für Topspiele, Akanji wirkt fehleranfällig, Zagadou genießt wenig Vertrauen bei Favre. Can ist ein abgeklärter Profi mit Erfahrung in der Bundesliga, der Premier League, der Serie A und der Nationalelf. Er spielt körperlich, kompromisslos, kämpferisch. Er soll seine Kollegen anstacheln, egal ob als Innenverteidiger oder neben Witsel im Zentrum. Der BVB hat Can vor allem als Charaktertyp geholt.

Während Can zum BVB unterwegs war, verließ Jacob Bruun Larsen, 21, den Verein. Der Däne wechselt von der BVB-Bank zum Ligarivalen TSG Hoffenheim (Vertrag bis 2024) - kolportierte Ablöse: neun Millionen Euro.

© SZ vom 01.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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