EM-Ticker:Van Marwijks Zukunft bleibt offen

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Holländischer Fußballverband hat noch nicht entschieden, ob Bert van Marwijk Bondscoach bleibt. Franzose Stephane Lannoy pfeift das deutsche EM-Halbfinale, Gegner Italien bangt indes um zwei Stammspieler. Kroatiens Trainer Slaven Bilic verzeiht dem deutschen Schiedsrichter Wolfgang Stark.

EM-Nachrichten in Kürze

Ungewisse Zukunft: Bert van Marwijk. (Foto: UEFA via Getty Images)

Niederlande, Trainer: Auch nach einer ersten Analyse des blamablen Vorrunden-Ausscheidens bei der EM hat der niederländische Fußball-Verband (KNVB) die Zukunft von Bert van Marwijk als Bondscoach offengelassen. "Erst wenn wir wissen, was alles falsch gelaufen ist und wer dafür verantwortlich ist, werden wir unsere Schlüsse ziehen. Vorher werden wir uns öffentlich nicht weiter zu den Gesprächen äußern", sagte KNVB-Direktor Bert van Oostveen der niederländischen Tageszeitung De Telegraaf und bestätigte Gerüchte über einen definitiven Verbleib des Trainers nicht. Eine Entscheidung wird nach Angaben van Oostveens spätestens bis zum 15. August fallen. Dann bestreitet Vizeweltmeister Niederlande ein Testspiel in Brüssel gegen Belgien. "Bis dahin sollte jeder wissen, woran er ist", sagte der Funktionär, der den Vertrag mit van Marwijk im vergangenen Dezember bis 2016 verlängert hatte. Beide Seiten besitzen allerdings eine Ausstiegsklausel. Auch van Marwijks Abfindung für den Fall einer Trennung ist in dem Papier geregelt.

Halbfinale, Schiedsrichter: Der französische Schiedsrichter Stephane Lannoy leitet das Halbfinale der Fußball-EM zwischen Deutschland und Italien am Donnerstag in Warschau. Das teilte die Europäische Fußball-Union (UEFA) am Montag mit. Lannoy wird dabei von den Franzosen Frederic Cano und Michael Annonier an der Linie unterstützt. Als vierter Offizieller fungiert der Engländer Howard Webb. Lannoy pfiff bereits das erste EM-Vorrundenspiel der deutschen Auswahl gegen Portugal.

Italien, Personal: Deutschlands Halbfinal-Gegner Italien bangt vor dem Spiel am Donnerstag um den Einsatz seiner Stammspieler Daniele de Rossi und Ignazio Abate. Beide mussten am Sonntagabend beim Viertelfinal-Sieg gegen England mit muskulären Problemen ausgewechselt werden. "Wir werden erst morgen sehen, wie es bei ihnen aussieht. Wir müssen jetzt sehen, dass unsere angeschlagenen Spieler schnell wieder zurückkommen und wir uns gut vorbereiten können", sagte Trainer Cesare Prandelli nach dem Spiel. Mittelfeldspieler de Rossi ist einer von nur vier italienischen Spielern, die schon 2006 beim Sieg im WM-Halbfinale gegen Deutschland dabei waren.

EM, Schiedsrichter: Der bisherige kroatische Fußball-Nationaltrainer Slaven Bilic hat Deutschland EM-Schiedsrichter Wolfgang Stark (Ergolding) dessen Fehler im Vorrundenspiel gegen Spanien verziehen. "Wenn wir uns in ein paar Wochen über den Weg laufen, dann würde ich auch mit Stark einen Kaffee trinken. Ich mag ihn eigentlich. Er hat zwei bis drei Riesenfehler gemacht. Aber: Auch er ist nur ein Mensch. Ich verzeihe Stark, er hat das nicht mit Absicht gemacht", sagte der ehemalige Karlsruher Bundesliga-Profi im Sport-Bild-Interview

DFB, Philipp Lahm: Philipp Lahm hat seine Mitspieler in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nach der "Maulwurf-Affäre" zu Verschwiegenheit aufgerufen. "Jedem sollte jetzt bewusst sein, wem er die Aufstellung weitergibt. Das muss ein Thema der 23 Spieler und des Trainerteams sein", sagte der Nationalmannschaftskapitän am Sonntag auf der Pressekonferenz im deutschen EM-Quartier in Danzig. Schon Stunden vor den bislang vier Spielen der deutschen Mannschaft waren jeweils Details zur Aufstellung publik geworden. Bundestrainer Joachim Löw hatte das nach dem 4:2 Deutschlands im Viertelfinale gegen Griechenland kritisiert, nachdem frühzeitig Miroslav Klose, Marco Reus und Andre Schürrle als neue Spieler in der Startelf bekannt geworden waren. "Dass man seiner Frau, Familie und was weiß ich wem Bescheid sagt, ist normal. Ich kann aber nicht die Aufstellung weitergeben, nicht meinem Berater, nicht meiner Frau oder wem auch immer. Das mache ich nicht. Das bleibt bei uns, ich kann mich mit den Mannschaftskameraden austauschen, mit dem Trainer, das sollte genug sein", sagte Lahm weiter. Nach Informationen von Spiegel online sollen ein Spieler und ein Berater als undichte Quellen ausgemacht worden sein.

© Süddeutsche.de/dpa/sid/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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