EM-Qualifikation:Frankreich siegt, die Türkei patzt

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Traf auch in Andorra: Kylian Mbappé. (Foto: AFP)

In der EM-Qualifikation feiern Franzosen und Belgier lockere Siege - Italien gewinnt mit viel Mühe. Läuferin Caster Semenya siegt über die ungewohnten 2000 Meter.

Meldungen im Überblick

Fußball, EM-Quali: Italien hat in der Qualifikation zur Fußball-Europameisterschaft die ersten Punktverluste verhindert. Am vierten Spieltag der Gruppe J drehte der viermalige Weltmeister beim 2:1 (0:1)-Erfolg über Bosnien-Herzegowina das Spiel. Lorenzo Insigne (49.) und Marco Verratti (86.) sorgten in Turin für den Arbeitssieg. Der frühere Wolfsburger Edin Dzeko hatte die Gäste in einem spannenden Spiel nach 32 Minuten in Führung gebracht.

Finnland bleibt nach dem 2:0 (1:0)-Erfolg über Liechtenstein mit neun Punkten ärgster Verfolger der Italiener. Wie schon am Samstag beim 2:0-Sieg über Bosnien-Herzegowina traf der frühere Schalker Teemu Pukki auch gegen Liechtenstein. Mit immerhin sechs Punkten dahinter liegt Armenien, das in Griechenland zu einem 3:2 (2:0)-Sieg kam.

Gut erholt nach der 0:2-Niederlage in der Türkei vom vergangenen Samstag zeigte sich Frankreich. Allerdings erwies sich Andorra beim 0:4 (0:3) in Andorra la Vella auch nicht als Stolperstein für den amtierenden Weltmeister. Kylian Mbappé (11.), Wissam Ben Yedder (30.) und Florian Thauvin sorgten schon im ersten Abschnitt für klare Verhältnisse. Kurt Zouma (60.) sorgte für den Endstand.

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Durch den Erfolg übernahm das Team von Trainer Didier Deschamps wieder die Führung in der Gruppe H, da die Türkei mit 1:2 (1:2) auf Island patzte. Ragnar Sigurdsson brachte die Gastgeber mit einem Doppelpack (21., 31.) in Führung, Dorukhan Toköz gelang nur noch der Anschluss (40.). Mit jeweils neun Punkten sind Frankreich, die Türkei und Island nach vier Spielen nur durch die Tordifferenz getrennt.

Belgien dagegen bleibt ohne Makel. Romelu Lukaku von Manchester United (45./57.) ebnete seinem Team beim 3:0 (1:0) gegen Schottland den Weg zu einem gelungenen Saisonabschluss. Der frühere Bremer und Wolfsburger Kevin De Bruyne traf in der Schlussminute. Ärgster Verfolger mit nun neun Punkten bleibt Russland, das zu einem 1:0 (1:0) gegen Zypern kam.

Leichtathletik, Montreuil: Sprinterin Tatjana Pinto hat beim Leichtathletik-Meeting im französischen Montreuil ihr Comeback nach langer Verletzungspause gegeben. Die EM-Dritte mit der Staffel wurde am Dienstagabend vor den Toren von Paris über 100 m in 12,46 Sekunden Siebte, die Französin Carolle Zahi gewann in 11,51 Sekunden. Pinto war durch hartnäckige Probleme am Sitzbeinhöcker zurückgeworfen worden, die sie schon im Rahmen der Heim-EM im August 2018 in Berlin beeinträchtigt hatten. Die Hallensaison ließ sie daraufhin aus, um sich optimal auf die Freiluftsaison mit den deutschen Meisterschaften in Berlin (3./4. August) und der WM in Doha (28. September bis 6. Oktober) vorzubereiten.

Ebenfalls in Montreuil hatte 800-m-Olympiasiegerin Caster Semenya ihren ersten Auftritt seit dem möglicherweise folgenschweren Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes CAS. Die Südafrikanerin gewann über die ungewohnten 2000 m vor dem äthiopischen Duo Hawi Feysa und Adanech Anbesa in 5:38,19 Minuten.

Tennis, Stuttgart: Bei seiner Rückkehr nach Stuttgart bekommt es Tennisprofi Alexander Zverev mit seinem unorthodoxen Landsmann Dustin Brown zu tun. Der 34-Jährige aus Winsen erspielte sich am Dienstag ein 6:4, 7:6 (7:3) gegen John Millman aus Australien. Ein 2:4 im zweiten Satz drehte Brown noch, war im Tiebreak dann im Vorteil und sicherte trotz der Erstrundenniederlage von Peter Gojowczyk eine positive Bilanz der deutschen Profis am Dienstag. Zuvor war schon Jan-Lennard Struff ins Achtelfinale eingezogen.

"Dustin ist einer der gefährlichsten Spieler auf Rasen. Vor allem, wenn man vorher selbst noch kein Match gespielt hat", hatte Zverev schon gesagt, bevor er Brown nach seiner eigenen Trainingseinheit noch etwas beobachtete. Er muss nun am Donnerstag erstmals bei einem ATP-Turnier gegen den Mann mit den Rastazöpfen antreten, der in Wimbledon schon den Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal bezwang. Zverev selbst hatte als topgesetzter Profi bei der mit 754 540 Euro dotierten Rasenveranstaltung ein Freilos in der ersten Runde. Die Nummer fünf der Weltrangliste nutzt den MercedesCup nach seinem offenbar überstandenem Formtief als Vorbereitung auf Wimbledon.

Eisschnelllauf, Beckert: Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Stephanie Beckert hat nach vielen Verletzungsrückschlägen ihre Karriere beendet. Dazu habe sie sich nach langem Überlegen und vielen Tränen entschieden, schrieb die 31 Jahre alte Erfurterin am Dienstag auf ihrer Facebook-Seite. Ihre größten Erfolge feierte die Langstrecklerin 2010 bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver mit Gold in der Team-Verfolgung sowie Silber über 3000 und 5000 Meter.

"Es war ein unfassbar schönes Erlebnis, auf das ich unglaublich stolz bin und immer wieder gerne zurückblicke", erklärte Beckert. "Es ist schwer in Worte zu fassen, was für ein unglaubliches Gefühl es ist, sich diesen Traum erfüllt zu haben", meinte sie mit Blick auf den Gewinn der drei Olympia-Medaillen. Daran konnte die einstige WM-Zweite in den folgenden Jahren auch wegen zunehmender gesundheitlicher Probleme aber immer seltener anknüpfen. Der Gedanke an den Rücktritt sei in den letzten Monaten immer mehr gereift. "Nach so vielen Jahren Leistungssport ist es dann auch wichtig, die Zeichen des eigenen Körpers zu erkennen und zu akzeptieren", schrieb die Schwester von Weltklasse-Langstreckler Patrick Beckert. Zu ihren Zukunftsplänen äußerte sie sich nicht.

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