Eisschnelllauf:Wütende Pechstein zu Eisschnelllauf-Titeln Nummer 29 und 30

Lesezeit: 2 min

Inzell (dpa) - Mit Wut im Bauch ist Claudia Pechstein zu ihren nationalen Eisschnelllauf-Titeln Nummer 29 und 30 gerauscht.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Inzell (dpa) - Mit Wut im Bauch ist Claudia Pechstein zu ihren nationalen Eisschnelllauf-Titeln Nummer 29 und 30 gerauscht.

Bei den deutschen Meisterschaften in Inzell revanchierte sich die 44 Jahre alte Berlinerin über 5000 Meter in der starken Zeit von 7:03,53 Minuten für die Vortags-Niederlage gegen Bente Kraus über 3000 Meter und rückte weiter an Rekordmeisterin Gunda Niemann-Stirnemann heran, die es in ihrer Erfolgskarriere auf 34 nationale Titel - neun davon in der DDR - gebracht hatte.

„Natürlich war die Niederlage eine Extra-Motivation. Ich habe doch gesagt: Ich gebe niemals auf“, kommentierte Pechstein ihren fünften Sieg in Serie über 5000 Meter, um knapp zwei Stunden später auch den Massenstart für sich zu entscheiden. Zuvor hatte der Verband sie gestärkt, nachdem in Medienberichten davon die Rede war, sie hätte nach ihrer Niederlage nicht zum Sieger-Zeremoniell gewollt. „Sie kam etwas zu spät zur Siegerehrung über 3000 Meter, aber ein Vorsatz ist ihr nicht vorzuwerfen“, erklärte Stefanie Teeuwen, die Präsidentin der Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft.

„Pechstein hat sich professionell verhalten. Daher sind wir nicht erfreut über die Missstimmung, die durch den Vorfall ausgelöst wurde“, fügte sie hinzu. Spekulationen über das verspätete Erscheinen hatten für Verstimmung gesorgt. Auf ihrer Facebook-Seite hatte Pechstein erklärt, sie lasse sich nicht als unsportlich darstellen.

Bente Kraus indes feierte strahlend ihren ersten Sieg über Pechstein. „Sie ist mein großes Vorbild. Es war immer mein Traum, sie mal zu besiegen“, sagte die 27-Jährige, die als Zweite über 5000 Meter in 7:04,98 Minuten ihre persönliche Bestleistung gleich um fünf Sekunden drückte. „Ein perfektes Wochenende“, zog sie ein positives Fazit.

Gleich drei Titel verbuchte Patrick Beckert, der am Sonntag in Saison-Weltbestzeit von 13:11,75 Minuten die 10 000 Meter für sich entschied. Zuvor hatte der Erfurter auch über 1500 und 5000 Meter jeweils vor dem Inzeller Moritz Geisreiter (10 000 Meter in 13:19,99) gewonnen. „So schnell war ich noch nie zum Saison-Auftakt. Das gibt mir die Bestätigung, dass mein konsequenter Kurs im Training richtig ist“, sagte der Thüringer, dessen Alleingang außerhalb der Vorbereitung der Auswahl nicht den Beifall des Verbandes findet.

Damit reisen voraussichtlich gleich vier Geschwisterpaare im deutschen Team zum Weltcup-Auftakt in zwei Wochen nach Harbin/China. Neben Patrick und Stephanie Beckert aus Erfurt, 1000-Meter-Meisterin Gabi Hirschbichler (1:17,14) und ihrem Bruder Hubert (Inzell) schafften auch Nico und Denny Ihle (Chemnitz) sowie 1000-Meter-Champion Joel Dufter (1:09,21) und seine Schwester Roxanne (Inzell), die Meisterin über 1500 Meter, die internen Weltcup-Normen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: