Eisschnelllauf:Dritter Weltcupsieg: Ihle dominiert die 500 Meter in Berlin

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Berlin (dpa) - Schon im Ziel riss er die Faust in die Luft, und nach quälenden Minuten des Wartens ergoss sich eine Flut von Glückwünschen über Nico Ihle. Mit einem perfekten Lauf über 500 Meter hat der Chemnitzer den deutschen Eisschnellläufern einen guten Auftakt beim Weltcup in Berlin beschert.

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Berlin (dpa) - Schon im Ziel riss er die Faust in die Luft, und nach quälenden Minuten des Wartens ergoss sich eine Flut von Glückwünschen über Nico Ihle. Mit einem perfekten Lauf über 500 Meter hat der Chemnitzer den deutschen Eisschnellläufern einen guten Auftakt beim Weltcup in Berlin beschert.

In seinem ersten von insgesamt vier Rennen beim Heim-Weltcup kam der Chemnitzer auf die Top-Zeit von 34,83 Sekunden und ließ der Konkurrenz keine Chance.

„Das war der Hammer. Damit habe ich nicht rechnen können“, sagte Ihle strahlend. „Besser konnte ich es nicht timen: Zwei Wochen vor der WM habe ich den Eindruck, dass noch mehr in mir steckt“, fügte er hinzu. Sechs Kilo hatte er im Sommer auf nunmehr 86 Kilogramm abgespeckt und das Kufen-Material gewechselt - das scheinen zwei der Erfolgsrezepte des Sachsen, der nun als große deutsche Medaillen-Hoffnung zur WM auf der Olympia-Bahn ins südkoreanische Gangneung reist.

Ihle war in Berlin nur eine Hundertstel-Sekunde langsamer als bei seinem ersten Weltcup-Erfolg auf dieser Distanz Ende November in Nagano und kam auf die viertbeste überhaupt in Berlin erzielte Zeit, nur zwölf Hundertstelsekunden über dem sieben Jahre alten Bahnrekord. Ein Küsschen der vierjährigen Tochter Emma war der verdiente Lohn für den dritten Weltcupsieg von Ihle, der an gleicher Stelle auch schon 2014 über 1000 Meter erfolgreich war. Am Freitag durfte er sich über seinen insgesamt zehnten Podestplatz der Weltcup-Historie freuen.

Am Samstag stehen für den EM-Dritten die 1000 Meter und zum Abschluss am Sonntag noch einmal beide Sprint-Distanzen auf dem intensiven Weltcup-Programm. Platz zwei über 500 Meter belegte der Japaner Yuma Murakami (34,97) vor dem Niederländer Jan Smeekens (35,02).

Gar nicht zufrieden war hingegen Judith Dannhauer mit ihrem ersten Saison-Weltcuprennen in der A-Gruppe. „Dieser grobe Fehler hätte nicht passieren dürfen. Jetzt muss ich das am Samstag besser machen“, sagte die 34 Jahre alte Erfurterin, nachdem sie in der ersten Kurve fast gestürzt wäre und in 39,33 Sekunden mit dem 15. Platz vorlieb nehmen musste. Mit einem zweiten Platz in Heerenveen hatte sich die Thüringerin erstmals nach ihrer Babypause für die A-Kategorie qualifiziert.

Die Japanerin Nao Kodaira deklassierte in 37,43 Sekunden die Konkurrenz mit der zweitschnellsten je in Berlin erzielten 500-m-Zeit. Mit ihrem fünften Saisonsieg auf dieser Distanz übernahm sie wieder die Spitze des Klassements. Platz zwei ging in Berlin mit gehörigem Rückstand an Europameisterin Karolina Erbanova aus Tschechien (38,12). Auch über die doppelte Distanz darf Kodaira Hoffnungen auf WM-Gold hegen. In 1:15,49 Minuten landete sie nur 90 Minuten später knapp geschlagen von Heather Bergsma (1:15,42) auf Platz zwei. Es war der 30. Weltcupsieg der US-Amerikanerin.

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