Eiskunstlauf:Liebers nur 14. bei WM - Japanischer Doppelerfolg

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Tokio (dpa) - Sechs Wochen nach Olympia war Peter Liebers zum Saisonabschluss einfach nur noch platt. Zwei Stürze in der Kür bedeuteten für den Berliner den enttäuschenden 14. Platz bei den Weltmeisterschaften in Saitama bei Tokio.

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Tokio (dpa) - Sechs Wochen nach Olympia war Peter Liebers zum Saisonabschluss einfach nur noch platt. Zwei Stürze in der Kür bedeuteten für den Berliner den enttäuschenden 14. Platz bei den Weltmeisterschaften in Saitama bei Tokio.

„Vor einem Jahr wäre ich mit 211,92 Punkten zufrieden gewesen. Mit Platz acht in Sotschi sind meine Ansprüche gestiegen“, sagte der 25-Jährige der Nachrichtenagentur dpa. Wegen des verpatzten vierfachen Toeloops und des dreifachen Axels musste er die Weltbesten davonziehen lassen.

Vor 18 000 begeisterten Zuschauern in der ausverkauften Super Arena gewann der japanische Olympiasieger Yuzuru Hanyu (282,59) vor seinem Landsmann Tatsuki Machida (282,26) und dem Spanier Javier Fernandez (275,93). Alle Topläufer zauberten zwei vierfache Sprünge aufs Eis.

Das plant auch Liebers für die nächste Saison. Zuvor will er mit Trainerin Viola Striegler genau analysieren, was in den eineinhalb Monaten seit den Winterspielen falsch gelaufen ist. „Ich konnte nicht richtig abschalten, jeder wollte etwas von mir nach Olympia“, erzählte der Student der Biotechnologie.

„Es war für ihn schwer, das Ereignis Olympia hatte er noch nie im Leben. Der vierfache Toeloop war hier nicht mehr stabil“, sagte Striegler. Sowohl im Kurzprogramm als auch in der Kür ging die Höchstschwierigkeit daneben. Wegen der verpassten Top-Ten-Platzierung hat die DEU auch 2015 bei der WM in Shanghai nur einen Startplatz. „Man merkt, dass Saisonende ist“, sagte Udo Dönsdorf, Sportdirektor der Deutschen Eislauf-Union. „Bei Peter war die Zielstellung Olympia, alles andere war diese Saison Zubrot. In der Summe können wir sehr zufrieden sein.“

In der Vorbereitung auf den nächsten Winter soll sich Liebers auf die schwierigen Sprünge konzentrieren, zwei neue Programme wird es auf keinen Fall geben. Nach einem Bundeswehrlehrgang und der geplanten Hochzeit im Juni wird voraussichtlich nur ein anderes Kurzprogramm mit Starchoreographin Lori Nichol in Angriff genommen.

Zuvor waren die Oberstdorfer Nelli Zhiganshina und Alexander Gazsi mit einem flotten Kurztanz in die Titelkämpfe gestartet. Die Vorjahres-Zehnten sind vor der Kür am Samstag mit 62,27 Punkten Siebte und hätten damit wieder zwei deutsche Tickets für die WM 2015 gesichert. „Das war unser bester Kurztanz in der Saison, unsere Trainer waren sehr zufrieden mit uns“, sagte Gazsi.

Die Berliner Tanja Kolbe/Stefano Caruso (52,08) verpassten das Finale auf Rang 21 um einen Platz. „Mit Startnummer 1 war es nicht so einfach, aber ich habe mir mehr erhofft von der Entwicklung der beiden“, sagte Dönsdorf. In der Nachbereitung soll es ein ernstes Gespräch mit dem Duo geben, das ständig zwischen den Trainingsorten Mailand und Berlin pendelt.

In Abwesenheit der amerikanischen Olympiasieger Meryl Davis/Charlie White und der Zweiten Tessa Virtue/Scott Moir aus Kanada führen die Italiener Anna Cappellini/Luca Lanotte mit 69,70 Punkten vor den Kanadiern Kaitlyn Weaver/Andrew Poja (69,20) und den Franzosen Nathalie Pechalat/Fabian Bourzat (68,20).

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